Forschende pflanzten dort ab 1975 rund 92'000 Setzlinge von Arven, Bergföhren und Lärchen auf einem steilen Berghang. Es sei damit wohl weltweit das älteste und bedeutendste Langzeitexperiment oberhalb der Waldgrenze, teilte das zur Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) gehörende SLF am Donnerstag mit.
Seit Studienbeginn beobachteten die Forschenden 214 Lawinen im Gebiet. In den ersten Jahren lösten sich regelmässig Lawinen, da die Bäume noch zu klein waren. Erst in den 1990er Jahren als die Bäume die doppelte Höhe der Schneedecke erreicht hatten, ging die Zahl der Lawinen zurück. Danach gab es deutlich weniger Lawinen und, fast nur noch in einzelnen Rinnen, in denen die meisten Bäume bereits früh abgestorben sind.
Nadelreiche Bäume wie Fichten oder Arven hielten zudem mehr Schnee zurück als Lärchen. Je mehr Schnee auf den Baumkronen liegen bleibt, desto niedriger und unregelmässiger bleibt die Schneedecke. Schwachschichten, die Lawinen auslösen, entstehen so kaum. Ein reiner Lärchenwald wirkt daher laut dem SLF weniger gut als ein Wald mit Arven oder Fichten.
Die Erkenntnisse der Stillberg-Studie liefern laut dem SLF eine wertvolle Grundlage für die Planung von Schutzwäldern.