«Eine Pflanze ist keine Einweg-Deko»
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Zwei Zürcher retten Pflanzen:«Eine Pflanze ist keine Einweg-Deko»

Pflanzen für Leute ohne grünen Daumen
«Eine Pflanze ist keine Einweg-Deko»

Auch Menschen ohne Erfahrung können erfolgreich gärtnern. Das findet ein junges Zürcher Unternehmen. Mit einer App und einem Beratungskonzept wollen Marie Henze (35) und Ivan Putincanin (31) Pflanzen-Abfall verhindern.
Publiziert: 06.05.2021 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 12:05 Uhr
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Die Gründer von «Mary and Plants», Ivan Putincanin und Marie Henze, arbeiten seit einem Jahr an ihrem Start-Up. Ihr Konzept beinhaltet einen Online-Shop für Pflanzen samt App mit Pflegehilfe.
Foto: Rommel Felder
Jennifer Kitzka

Zimmerpflanzen sind schön, verkümmern aber auch ganz schön schnell. Giessen, düngen. umtopfen – der Arbeitsaufwand, den der grüne Mitbewohner einfordert, ist für viele zu viel. Zwei junge Schweizer Gründer haben nun eine Lösung entwickelt: Eine Partnervermittlung zwischen Pflanze und Mensch.

«Viele Pflanzenhalter wissen nicht, wie man die Bedürfnisse einer Pflanze frühzeitig erkennt und lassen sie dadurch sterben», erzählt Co-Gründer Ivan Putincanin (31) Blick. «Pflegeanleitungen auf Papier landen meistens im Abfall.»

Die App der beiden soll Abhilfe schaffen. Sie heisst Mary Care und unterstützt bei der Planzenpflege. Mit einer Reminder-Funktion wird man ans Giessen und Düngen erinnert. Daneben findet man Pflegetipps und Informationen zu den häufigsten Problemen der Pflanze.

Weniger sterbende Pflanzen

Damit weniger Pflanzenleichen auf den Fensterbrettern stehen, bietet das Start-up Beratung sowohl vor als auch nach dem Kauf an. Denn es gehe nicht nur um die richtige Menge Wasser, findet Co-Gründerin und Landschaftsarchitektin Marie Henze (35). «Auch Lichtverhältnisse, Platz und die Zeit, die ein Kunde in die Pflanze stecken will, sind wichtig für die richtige Pflanzenpflege.»

Deshalb besucht sie bisweilen Kunden Zuhause, um einschätzen zu können, was die perfekte Kombination aus Raum, Pflanze und Mensch sein könnte. Bei den Besuchen analysiert Henze die Innenarchitektur und welche Pflanze damit in schönem Zusammenspiel stehen könnte.

Und sie schaut sich genau an, mit welchen Menschen die Pflanze da zurechtkommen muss – und umgekehrt.

Welche Pflanze passt zu wem?

Die Wahl der richtigen Pflanze hängt für Henze nicht nur von der Pflege ab: «In einer Anwaltskanzlei würde ich eine Pflanze mit grossen Blättern, die Platz einnimmt und Macht ausstrahlt, hinstellen.»

Jungen Unternehmen empfiehlt Henze Pflanzen, die mehr Pflege und Liebe benötigen, weil sie glaubt, dass sich diese Leute gerne für ein Pflänzchen zwei bis drei Minuten mehr Zeit nehmen.

In einem schmucklosen Grossraumbüro habe sie eine «grüne Bibliothek eingerichtet, wo sich die Mitarbeiter für eine Pause zurückziehen können, erzählt die 35-Jährige. «Einer der Mitarbeiter kommt extra eine halbe Stunde früher, um die Pflanzen im Büro zu pflegen.»

«Eine Pflanze ist keine Einweg-Deko»

Henze und Putincanin liefern Bestellungen im Grossteil der Deutschschweiz aus. Mit ihrem Konzept wollen die beiden nicht nur verzweifelte Pflanzenhalter fürs Gärtnern begeistern, sondern auch Müll einsparen. «Pflanzen sind kein Einweg-Deko-Produkt», finden die beide.

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