Nur noch 13 Jahre, um die Welt zu retten

Publiziert: 23.02.2007 um 22:31 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2018 um 10:01 Uhr
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von reto Kohler
NEW YORK – Wir dürfen keine Zeit verlieren im Kampf gegen die Klimakatastrophe. Wenn wir in den nächsten 13 Jahren nicht handeln, könnte es zu spät sein.Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie der Uno. Wenn wir die Erde retten wollen, müssen wir jetzt Ernst machen und den globalen Ausstoss des Treibhausgases CO2 stabilisieren – bis spätestens 2020. Danach muss er sinken, schreiben die Experten. Der gesamte Bericht wird Anfang Mai veröffentlicht. Aufzuhalten ist die globale Erwärmung nicht mehr. Dafür ist es schon zu spät. Das Ziel sei, die Erwärmung auf global plus 2 Grad zu beschränken, heisst es im Uno-Bericht. In einer ersten Phase kommt die Reduktion teuer zu stehen. Investitionen von 20 Billionen Franken sind nötig. Anders geschrieben: 20000000000000 Franken. Die Verfasser des Uno-Berichts meinen: Das töne nach viel, sei aber eine absolut notwendige Investition in unsere Zukunft. Das findet auch Urs Neu, Experte bei ProClim, der Klimafachstelle des Bundes. «Wenn man nichts tut, könnte das noch teurer werden.» Handeln müssen wir vor allem in 5 Bereichen:Globale AbgabeIn der Schweiz wurde kürzlich eine CO2-Abgabe beschlossen. Wer Treibhausgase ausstösst, muss dafür bezahlen. Bundesrat Moritz Leuenberger fordert nun, dass dieses System weltweit Schule machen soll. Für Urs Neu ist klar: «Energie muss teurer werden.»FlugverkehrAuch Fliegen ist noch viel zu billig, meinen Experten. Momentan ist die Flugbranche am Boomen. Wollen wir unsere Klimaziele erreichen, muss das Wachstum gestoppt werden.EffizienzAn vielen Orten verschleudern wir die Energie weiterhin viel zu sorglos. «Wir müssen Energie unbedingt effizienter nützen», sagt Neu. «Das ist der wichtigste Punkt überhaupt.» Für Bauten, Elektromotoren, Autos, Kühlschränke sollen die besten Energie-Standards verlangt werden. LandwirtschaftTierfabriken produzieren viel Treibhausgas. Global muss der Fleischkonsum gedrosselt werden. Ein Klimakiller sind zudem die Reisfelder. Sie produzieren Methangas, das die Atmosphäre noch viel stärker schädigt als CO2. Nassreis- müsse durch Trockenreisanbau ersetzt werden, fordert der Uno-Bericht.Wälder20 Prozent des Klimawandels gehen auf das Konto der Abholzung von Wäldern. «Die Rodungen müssen gestoppt werden», sagt Urs Neu. Können wir das erreichen? «Das sind ambitiöse Ziele», sagt Neu. «Trotzdem ist es nicht unmöglich, dass wir sie erreichen.» Wichtig sei, dass die Industriestaaten mit gutem Beispiel vorangehen. «Nur so kann eine neue Dynamik entstehen.»
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