Wanderer, Bergsteiger oder Pfadis wissen: Schweizer Landkarten kann man blind vertrauen... oder etwa doch nicht?
Jedenfalls gelingt es gewitzten Kartografen immer wieder, Sachen in die Karten einzuschleusen, die es in der Realität gar nicht gibt. «Easter Eggs», nennt man solche versteckten Goodies.
Neustes Beispiel ist ein verstecktes Murmeltier, das sich in einer Felswand nördlich des unteren Endes des Aletschgletschers im Wallis befindet.
«Wer findet das Murmeltier?»
Das versteckte Murmeltier hat Kartografie-Professor Lorenz Hurni von der ETH Zürich in einem Tweet verraten. «Normalerweise werden diese Gags nicht bekannt gegeben», sagt der Professor für Kartografie. «Durch den Gletscherrückgang durch den Klimawandel kommen immer mehr felsige Gebiete zum Vorschein und diese müssen auch in der Landeskarte von Hand nachgeführt werden. Da können sich Kartografen eben mal einen Scherz erlauben», sagt Hurni.
«Solche Fälschungen werden aus zwei Gründen eingebaut», sagt Hurni. Erstens seien sogenannte «Easter Eggs» Scherze unter den Kartografen. Zweitens dienen leichte Abänderungen dazu, dass die Karte nicht so leicht kopiert werden kann bzw. dass man Fälschungen schnell entlarven kann.
Beim Swisstopo nimmt man das Murmeli vom Aletschgletscher mit Humor: «In den letzten 20 Jahren gab es keinen neuen Fall», sagt Sprecherin Sandrine Klötzli. Eigentlich gebe es ja strenge interne Kontrollen, aber manchmal würden solche Gags «übersehen».
Solange sie die Qualität und die Sicherheit nicht vermindern, würden sie jedoch auch nicht stören. Hier sind weitere bekannte Karten-Gags: