Kohlendioxid
Menge an CO2  und Treibhausgasen in der Atmosphäre nimmt weiter zu

Die Konzentration von CO2 und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre sind 2018 so hoch gewesen wie noch nie zuvor. Die Werte hätten sich sogar leicht stärker erhöht als im Mittel der zehn vergangenen Jahre, hiess es am Montag bei der Uno in Genf.
Publiziert: 25.11.2019 um 11:16 Uhr
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Aktualisiert: 25.11.2019 um 17:20 Uhr

Die CO2-Konzentration lag 2018 bei 408 ppm (Parts per million), während im Vorjahr 405,5 ppm gemessen wurden, wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mitteilte. Die Erhöhung liegt sehr nahe am Anstieg vom Jahr 2016 zum Jahr 2017.

Der letzte vergleichbare CO2-Wert liegt mehrere Millionen Jahre zurück. Die heutige Konzentration an Kohlendioxid beträgt etwa 150 Prozent des Wertes aus der vorindustriellen Zeit.

Kohlendioxid ist für zwei Drittel des Treibhausgas-Effekts verantwortlich. In der Atmosphäre bleibt es Hunderte Jahre bestehen. Es ist wesentlich für den Klimawandel verantwortlich, aber ebenso für den Anstieg der Meeresspiegel oder Wetterextreme. In gegen 30 Jahren hat sich der Treibhausgaseffekt um 43 Prozent erhöht.

Die Erhöhung der CO2-Konzentration ist auf Treibstoffe aus nicht erneuerbaren Energien zurückzuführen

Es gebe keine Anzeichen für eine Verlangsamung, und von einem Rückgang sei schon gar nicht zu reden, sagte WMO-Generaldirektor Petteri Taalas. Er rief die Staatengemeinschaft zu verstärkten Anstrengungen auf. Die nächste Weltklimakonferenz findet in der ersten Dezemberhälfte in Madrid statt.

Nach Angaben der Uno zeigen Indikatoren, dass die Erhöhung der CO2-Konzentration auf Treibstoffe aus nicht erneuerbaren Energien zurückzuführen ist.

Auch von Methan, dem zweitwichtigsten Treibhausgas, steigt die Konzentration; sie liegt mittlerweile bei über 250 Prozent des Wertes von vor der Industrialisierung. Auf 120 Prozent des Wertes von vor der Industrialisierung gestiegen ist die Konzentration von Distickstoffoxid (N2O), das den Ozonabbau fördert. (SDA)

So holen wir das CO2 aus der Luft

Wie kann man CO2 aus der Luft verschwinden lassen? Eine Methode dafür hat das ETH-Spinoff Climeworks entwickelt. Sein CO2-Sauger filtert das Treibhausgas aus der Luft und speichert es entweder in Steinen, gibt es als Dünger an ein Gewächshaus ab oder nutzt es zur Herstellung erneuerbarer Treibstoffe.

«In der Schweiz können wir das CO2 bisher nicht geologisch speichern, sondern müssen es direkt weitergeben», sagt Anna Ahn von Climeworks. In Island sei das anders. «Dort können wir das CO2 in nur zwei Jahren im Rahmen eines Forschungsprojekts zu Stein verwandeln.»

Doch die Kapazitäten sind noch beschränkt. «Unser Ziel ist es, ein Prozent der globalen Emissionen bis 2025 aus der Luft zu filtern», sagt Ahn. Es brauche also noch andere Lösungen.

Eine solche könnten die Bäume sein. Nicht nur, weil sie CO2 speichern. «Das Holz kann mehrfach verwendet werden, um energieintensives Material zu ersetzen», erklärt Klimaexperte Jürgen Blaser von der Fachhochschule Bern. Dafür müsse man in der Schweiz nicht viel mehr Bäume anpflanzen. «Wichtig ist, die bestehenden Wälder zu erhalten und zu pflegen.» Anders sehe es weltweit aus, dort müssten gerodete Wälder aufgeforstet werden. (brb)

CO2-Sauger des ETH-Spinoff Climeworks.
Daniel Kellenberger

Wie kann man CO2 aus der Luft verschwinden lassen? Eine Methode dafür hat das ETH-Spinoff Climeworks entwickelt. Sein CO2-Sauger filtert das Treibhausgas aus der Luft und speichert es entweder in Steinen, gibt es als Dünger an ein Gewächshaus ab oder nutzt es zur Herstellung erneuerbarer Treibstoffe.

«In der Schweiz können wir das CO2 bisher nicht geologisch speichern, sondern müssen es direkt weitergeben», sagt Anna Ahn von Climeworks. In Island sei das anders. «Dort können wir das CO2 in nur zwei Jahren im Rahmen eines Forschungsprojekts zu Stein verwandeln.»

Doch die Kapazitäten sind noch beschränkt. «Unser Ziel ist es, ein Prozent der globalen Emissionen bis 2025 aus der Luft zu filtern», sagt Ahn. Es brauche also noch andere Lösungen.

Eine solche könnten die Bäume sein. Nicht nur, weil sie CO2 speichern. «Das Holz kann mehrfach verwendet werden, um energieintensives Material zu ersetzen», erklärt Klimaexperte Jürgen Blaser von der Fachhochschule Bern. Dafür müsse man in der Schweiz nicht viel mehr Bäume anpflanzen. «Wichtig ist, die bestehenden Wälder zu erhalten und zu pflegen.» Anders sehe es weltweit aus, dort müssten gerodete Wälder aufgeforstet werden. (brb)

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