Erneuerbare Energien
Schweizer Forscher machen aus Biomasse Chemikalien «am Fliessband»

Aus nicht-essbaren Pflanzen können nützliche Chemikalien hergestellt werden, etwa als Basis für Kunststoffe, Düngemittel, Biotreibstoffe, Lösungsmittel, Pestizide und Medikamente. Schweizer Forscher haben nun herausgefunden, wie das alles in einem Aufwasch geht.
Publiziert: 27.08.2020 um 18:01 Uhr
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Aktualisiert: 28.08.2020 um 09:20 Uhr
Holzabfälle sind eine hervorragende Alternative zu Rohöl. Sie liefern Grundstoffe für Medikamente, Plastik sogar Düsentreibstoff. Eine Schweizer Studie zeigt, wie möglichst viele chemische Produkte auf einer einzigen Produktionsstrasse aus solcher Biomasse hergestellt werden können. (Symbolbild)

«Lignozellulose-Biomasse aus nicht essbaren Pflanzen wie Gras, Blättern und Holz, die nicht mit Nahrungspflanzen konkurrieren, ist reichlich vorhanden und erneuerbar und bietet eine grossartige Alternative zu Erdöl für eine ganze Palette von Chemikalien», heisst es in einer Mitteilung der Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) vom Donnerstag.

Das wusste man schon. An der EPFL selber sind vor ein paar Jahren im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms «Ressource Holz» Verfahren zur Herstellung verschiedener Stoffe aus Holz und Konsorten entwickelt worden.

Pflanzen als eine grossartige Alternative zu Erdöl

Neu ist nun eine Art mikrobielle Montagelinie, in die gleichsam vorne Lignozellulose-Biomasse hineingegeben wird und hinten die verschiedensten Chemikalien herauskommen. Die Diversifizierung erfolgt im letzten Montageschritt, wo verschiedene Milchsäure-fressende Mikroorganismen als kleine Helferlein je eigene chemische Produkte herstellen.

Die Forscher der EPFL, der Berner Fachhochschule (BFH) und der Universität Cambridge nennen dieses Fliessband «Laktatplattform». Die - mit Worten des Teams - «bahnbrechende Studie» wird in der Fachpublikation «Science» veröffentlicht. Angeführt wurde sie von Robert Shahab, einem Doktoranden der EPFL, der die zündende Idee hatte und sie im Labor von Professor Jeremy Luterbacher umsetzte. Die Leitung der Studie übernahm Professor Michael Studer von der BFH. (SDA)

Wie der Klimawandel die Schweiz trifft

Die Schweiz schwitzt. Und das immer öfter. Seit 1864 ist es hierzulande durchschnittlich um rund 1,9 Grad wärmer geworden. Die Zunahme ist doppelt so gross wie im weltweiten Durchschnitt. Global betrug die Erwärmung in den letzten 150 Jahren rund 0,9 Grad.

Der Klimawandel trifft die Schweiz also überdurchschnittlich stark. Das liegt einerseits daran, dass wir nicht am Meer wohnen. Denn die Weltmeere dämpfen die Aufheizung. Als Binnenland können wir davon also nicht profitieren. Gleichzeitig liegt die Schweiz in den mittleren Breitengraden. Und die Gebiete Richtung Nordpol erwärmen sich grundsätzlich stärker als jene am Äquator.

Die Folgen sind eindeutig. Beispiel Luzern: Von 1960 bis 1985 wurden dort jeweils durchschnittlich 3,4 Hitzetage mit 30 Grad oder mehr registriert. Von 1985 bis 2018 waren es schon 8 Tage.

Gleichzeitig werden die Winter immer milder. Im Flachland bleibt die Schneeschaufel deshalb mittlerweile oft unbenutzt. Die Entwicklung zeigt sich aber auch im Wintersportort Davos GR: Dort waren 1890 noch 231 Frosttage mit unter 0 Grad gemessen worden. 2018 waren es noch 161.

Und es wird so weitergehen. Der Klimawandel dürfte für die Schweiz trockene Sommer, heftige Niederschläge, mehr Hitzetage sowie Winter mit wenig Schnee bedeuten. Auch die Temperaturen werden weiter ansteigen, schreiben MeteoSchweiz und die ETH Zürich in einem Bericht von 2018. Demnach wird es in den nächsten Jahren um 0,7 bis 3,3 Grad wärmer als im Vergleich zur Periode 1981 bis 2010. Bis Mitte des Jahrhunderts steigen die Temperaturen allenfalls sogar um bis zu 6 Grad.

In der Schweiz werden immer mehr Hitzetage gemessen. Das zeigt sich am Beispiel Luzern.

Die Schweiz schwitzt. Und das immer öfter. Seit 1864 ist es hierzulande durchschnittlich um rund 1,9 Grad wärmer geworden. Die Zunahme ist doppelt so gross wie im weltweiten Durchschnitt. Global betrug die Erwärmung in den letzten 150 Jahren rund 0,9 Grad.

Der Klimawandel trifft die Schweiz also überdurchschnittlich stark. Das liegt einerseits daran, dass wir nicht am Meer wohnen. Denn die Weltmeere dämpfen die Aufheizung. Als Binnenland können wir davon also nicht profitieren. Gleichzeitig liegt die Schweiz in den mittleren Breitengraden. Und die Gebiete Richtung Nordpol erwärmen sich grundsätzlich stärker als jene am Äquator.

Die Folgen sind eindeutig. Beispiel Luzern: Von 1960 bis 1985 wurden dort jeweils durchschnittlich 3,4 Hitzetage mit 30 Grad oder mehr registriert. Von 1985 bis 2018 waren es schon 8 Tage.

Gleichzeitig werden die Winter immer milder. Im Flachland bleibt die Schneeschaufel deshalb mittlerweile oft unbenutzt. Die Entwicklung zeigt sich aber auch im Wintersportort Davos GR: Dort waren 1890 noch 231 Frosttage mit unter 0 Grad gemessen worden. 2018 waren es noch 161.

Und es wird so weitergehen. Der Klimawandel dürfte für die Schweiz trockene Sommer, heftige Niederschläge, mehr Hitzetage sowie Winter mit wenig Schnee bedeuten. Auch die Temperaturen werden weiter ansteigen, schreiben MeteoSchweiz und die ETH Zürich in einem Bericht von 2018. Demnach wird es in den nächsten Jahren um 0,7 bis 3,3 Grad wärmer als im Vergleich zur Periode 1981 bis 2010. Bis Mitte des Jahrhunderts steigen die Temperaturen allenfalls sogar um bis zu 6 Grad.

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