Entscheidung an der Fischtheke
Öko-Label lässt uns kalt

Das ging nach hinten los: Eine Supermarktkampagne wollte Kunden zu umweltfreundlicherem Fischkonsum bringen. Doch statt Fisch mit Nachhaltigkeits-Label kauften die Menschen einfach generell mehr Fisch. Aber warum?
Publiziert: 06.11.2018 um 18:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.03.2019 um 17:20 Uhr
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Bei der Fischauswahl im Supermarkt fällt die Entscheidung oft schwer.
Foto: Adobe Stock
Cornelia Eisenach @higgsmag

Heute Abend Lachs? Der ist runtergesetzt. Oder lieber Bio-Dorade? Oder doch Felchen, die sind immerhin aus der Region. Aber ist MSC-Zander nicht ökologischer? In diesem Chaos der Optionen ist es schwierig, Kunden zum Kauf von nachhaltig produziertem Fisch zu bewegen. Umweltpsychologen aus Skandinavien haben es trotzdem versucht.

Nachhaltigkeits-Label immer gut sichtbar

Die Forschenden hatten in Supermärkten in Norwegen und Deutschland mit grossen Schildern auf MSC-Fisch hingewiesen. Doch anstatt mehr Fisch mit dem Nachhaltigkeits-Zertifikat kauften die Menschen einfach generell mehr Fisch – vor allem auch solchen aus konventioneller Produktion.

«Ich vermute, der Grund dafür liegt in der Reizüberflutung im Supermarkt», sagt Isabel Richter, die die Studie durchgeführt hat. Durch die Hinweisschilder würde bei Konsumenten einfach nur die Idee, Fisch zu kaufen, hervorgerufen. Der Rest der Nachricht gehe unter.

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Kommunikation nicht klar genug

Diese Vermutung überprüften die Forschenden. Sie baten Probanden, am Computer in einem virtuellen Supermarkt einzukaufen. Auch hier hatten die Psychologen bestimmte Produkte mit Hinweisen versehen. Allerdings waren diese widersprüchlich. So hiess es wahlweise, Meeresfrüchte seien gesund, ungesund oder nicht nachhaltig. Doch egal, welche Aussage zu einem Produkt gemacht wurde – allein die Tatsache, dass es mit einem beliebigen Hinweis versehen war, führte dazu, dass die Kunden mehr Meeresfrüchte kauften.

Wenn man also Menschen zu nachhaltigerem Konsum anregen wolle, so Richter, müsse man sehr aufpassen, wie man kommuniziere. «Aus psychologischer Sicht wäre es am Effektivsten, wenn alles, was nachhaltig ist, nur ein Label hätte.» Also «aus der Region», «bio» und «MSC» in einem? Das mag schwer umzusetzen sein – für das Chaos im Kopf beim Einkauf wäre es aber eine Wohltat.

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