1. Die Tierhaltung hierzulande ist nicht besser als im Ausland.
Falsch. Die Schweiz verfügt über eine der strengsten Tierschutzgesetzgebungen weltweit und über die strengste Tiertransportgesetzgebung überhaupt. Die naturnahe und tiergerechte Nutztierhaltung geniesst hierzulande einen hohen Stellenwert und der Standard bei der Tierhaltung ist sehr hoch. Mehr als drei Viertel der Nutztiere profitieren vom Programm «RAUS» (Regelmässiger Auslauf im Freien», über die Hälfte vom Programm «BTS» (Besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme). Zudem sind in der Schweiz die Mindestanforderungen an das Platzangebot im Stall gesetzlich geregelt, ebenso die Anzahl der erlaubten Tiere pro Betrieb.
2. Alle Flächen, auf denen Gras wächst, würden besser für die Produktion pflanzlicher Nahrungsmittel genutzt.
Falsch. Weniger als ein Drittel der weltweit landwirtschaftlich nutzbaren Fläche eignet sich als Ackerfläche. Die übrigen zwei Drittel (Wiesen, Weiden, Alpen usw.) werden von den Raufutter verzehrenden Nutztieren in hochwertige Nahrungsmittel, Wolle und Leder umgewandelt. In der Schweiz liegen die Werte noch weiter auseinander.
3. Die Nutztierhaltung trägt zu den negativen Klimaauswirkungen bei.
Richtig. In der Schweiz beträgt der Anteil der Landwirtschaft an den nationalen Treibhausgasemissionen 12,3 Prozent. Aber: Für 60 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen sind der Verkehr, die Privathaushalte und die Industrie verantwortlich. Zudem wirkt gerade das Gras- und Weideland als guter CO2-Speicher.
Schweizer Fleisch ist ein hochwertiges Qualitätsprodukt. Es lohnt sich, auf die Herkunft zu achten. Im Grasland Schweiz verwandeln viele bäuerliche Familienbetriebe die natürlichen Ressourcen in wertvolle Nahrungsmittel, pflegen unsere Landschaft und sorgen für eine gesunde Biodiversität.
Schweizer Fleisch ist ein hochwertiges Qualitätsprodukt. Es lohnt sich, auf die Herkunft zu achten. Im Grasland Schweiz verwandeln viele bäuerliche Familienbetriebe die natürlichen Ressourcen in wertvolle Nahrungsmittel, pflegen unsere Landschaft und sorgen für eine gesunde Biodiversität.
4. Nur die Rindfleischproduktion ist schuld an den negativen Klimaauswirkungen der Nutztierproduktion.
Falsch. Die Erzeugung von Milch, Milchprodukten oder Eiern gibt es nicht, ohne dass auch Fleisch produziert wird. Man kann nicht das eine ohne das andere haben. Gerade in der traditionell von der Milchwirtschaft geprägten Schweizer Landwirtschaft ist die Fleischproduktion untrennbar mit der Produktion anderer tierischer Nahrungsmittel verknüpft. Eine Kuh produziert in ihrem Leben im Verhältnis zu ihrem Gewicht ein x-faches an Milch. Sie gibt aber nur dann Milch, wenn sie jährlich ein Kalb gebärt.
5. Für Schweizer Nutztiere muss auch Futter aus anderen Ländern importiert werden.
Richtig. 15,5 Prozent aller Futtermittel (Trockensubstanz), welche zur optimalen Ergänzung der Futterrationen aus einheimischer Produktion erforderlich waren, wurden 2016 importiert. Aber: Im Jahr 2016 lag der Anteil der Inlandproduktion am gesamten verfügbaren Futter bei hohen 84,5 Prozent.
Zur Reduktion der Futtermittelimporte wird auf eine bessere Nutzung bestehender Ressourcen gesetzt, zum Beispiel auf die konsequente Verwertung von Nebenprodukten der Nahrungsmittelproduktion. Und heute stammen bereits 99 Prozent der für Futterzwecke importierten Soja aus verantwortungsbewusstem, zertifiziertem Anbau. Damit trägt die Schweiz dazu bei, dass weniger Wälder für die Fleischproduktion gerodet werden. Wald wird übrigens für diverse Exportprodukte gerodet, zum Beispiel für den Gewinn von Palmöl.
6. Bei der Nutztierfütterung werden GVO-Produkte, Tiermehl sowie Hormone und Antibiotika zur Leistungssteigerung eingesetzt.
Falsch. Für die Fütterung der Nutztiere werden nur streng kontrollierte, art- und umweltgerechte Futtermittel eingesetzt. Diese sind GVO-frei und dürfen kein Tiermehl enthalten. Hormone und Antibiotika zur Leistungsförderung sind in der Schweiz bereits seit 1999 verboten. Dass diese Vorschriften eingehalten werden, dafür sorgt Agroscope, das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung. Agroscope kontrolliert und bewilligt Futtermittel und verhindert, dass toxische oder andere unerwünschte Substanzen in das Fleisch gelangen.
7. Die Fleischproduktion verbraucht einen Drittel des Trinkwassers.
Falsch. In der niederschlagsreichen Schweiz werden in der Landwirtschaft 1,9 Prozent des gesamten Frischwassers verbraucht. Weltweit sind es 70 Prozent.
8. Fleisch hat viel Fett und tierische Fette sind ungesund.
Falsch. Der Fettanteil in Fleisch ist nicht grundsätzlich hoch und variiert je nach Fleischart, Teilstück oder Fleischprodukt. Fleischfett macht weder schlank noch dick, hat im Körper aber eine sättigende und appetithemmende Wirkung. Tierische Fette stehen den pflanzlichen Fetten in nichts nach. Sie sind wichtige Energielieferanten, versorgen uns mit wichtigen Vitaminen, einfach ungesättigten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren.