Fundstück aus dem Bildarchiv
Ein Leben im Namen der Frauen

Blick-Fotografinnen und -Fotografen dokumentieren seit Jahrzehnten den Alltag der Schweiz. In der Kolumne «Blick zurück» zeigen wir Archiv-Fundstücke – diese Woche Feministin Iris von Roten am Schreibtisch im Jahr 1949.
Publiziert: 31.07.2025 um 16:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2025 um 13:22 Uhr
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Am 2. April 1917 erblickte Iris von Roten das Licht der Welt. Die promovierte Anwältin schrieb 1958 das radikale Werk «Frauen im Laufgitter. Offene Worte zur Stellung der Frau». Sowohl die Öffentlichkeit als auch die damalige Frauenbewegung kritisierten die Schrift, welche sich der Frauendiskriminierung annahm, stark. Erst 1980 wurde es wiederentdeckt und als feministisches Standardwerk anerkannt. Von Roten wählte am 11.9.1990, von gesundheitlichen Problemen geplagt, den Freitod.

Foto: StAAG/RBA

Unser heutiges Bild zeigt Schwingerin Eva Bleiker (heute Holenstein) im Sägemehl im Zürcher Hallenstadion. Sie hatte wenige Monate zuvor in Aeschi bei Spiez BE das erste «Damenschwinget» gewonnen. Organisiert -wurde das Fest am 17. August 1980 von Dora Hari (93). Vor allem die Männer wehrten sich mit Händen und Füssen -gegen Frauen im Schwingsport. Erst 1992 wurde der Eidgenössische Frauenschwingverband gegründet.

Foto: StAAG/RBA

Am 24. August vor 25 Jahren verstarb die Kickbox- und Karatelegende Andy Hug (1964–2000). Kurz zuvor wurde Leukämie bei ihm festgestellt. Hug wurde nur 35 Jahre alt. Bei Schweizer Kampfsportfans genoss Hug hohes Ansehen, aber ein noch grösseres Publikum fand er in Japan, wo er auch zeitweise lebte. Seine Grabstätte befindet sich in Kyoto. Das Foto aus dem Ringier -Bildarchiv zeigt den Aargauer bei der Demonstration des nach ihm benannten «Andy-Kicks».

Foto: StAAG/RBA

Am 18. August 1960 kam mit «Envoid» die erste Antibabypille auf den Markt. Das Medikament war so neuartig und revolutionär, dass es sowohl politisch als auch gesellschaftlich nur zögerlich akzeptiert wurde. Ärzte gaben das Medikament vorerst nur gegen Menstruationsbeschwerden und nur an verheiratete Frauen ab. Erst mit den Umwälzungen im Zuge der 1968er-Bewegung und der Neuen Frauenbewegung wurde die restriktive Haltung gegenüber der Pille Ende 1970 gelockert und das Verhütungsmittel breiter eingesetzt.

Foto: RDB

Anlässlich des 100-jährigen Migros-Jubiläums nächste Woche zeigt das Ringier Bildarchiv die noch bescheideneren Zeiten der Schweizer Detailhandelskette, bevor stationäre Filialen und Selbstbedienung übernahmen. Der Verkaufswagen -gehörte lange zum Erfolgsrezept der Migros, um die Preise tiefer zu halten als die Konkurrenz. Die Ära der -Verkaufswagen endete im Jahr 2007, als die letzten zwei Wagen im Kanton Wallis ausser Betrieb genommen wurden.

Foto: RDB

Vor 50 Jahren setzte Lella Lombardi ein Zeichen in der damals, wie heute, stark von Männern dominierten Motorsportwelt: Beim Grossen Preis von Spanien fuhr sie als erste Frau überhaupt in die Punkteränge eines Formel-1-Rennens. Schon 1958 hatte die italienische Automobilrennfahrerin Maria Teresa de Filippis als erste Frau überhaupt ein GP-Rennen bestritten, es jedoch nicht in die Punkteränge geschafft. Seit Lombardi gab es keine Frau mehr an einem WM-Rennen in der Formel 1.

Foto: StAAG/RBA

Diese Katze schaut ab der seltsamen Katzenmaske, die sich ein Besucher oder eine Besucherin der Internationalen Katzenausstellung in Lausanne 1957 übergestreift hat, nicht sehr erfreut drein. Am 8. August wird der Weltkatzentag gefeiert, weshalb wir dem beliebten Haustier in der heutigen Ausgabe ein besonderes Bild widmen.

Foto: RDB

Diese Woche jährt sich der Todestag des Nähmaschinen-Pioniers Isaac Merritt Singer zum 150. Mal. Dank entscheidenden Verbesserungen an Vorreitermodellen wurde durch Singer die fabrikmässige Herstellung von funktionstüchtigen Nähmaschinen möglich und die Maschine damit für die breite Bevölkerung populär. Die von ihm gegründete Firma Singer entwickelte sich dann innerhalb kürzester Zeit zum grössten Nähmaschinenhersteller der Welt.

Das Bild zeigt einen Mitarbeiter der Schuhfabrik Bally in Aarau im Jahr 1971 bei der täglichen Arbeit an einer Singer-Maschine.

Foto: RDB

Der Sommer ist in seiner vollen Blüte. Diese Bauernfamilie aus Aesch hat eine lustige, aber gleichzeitig gefährlich aussehende Art gefunden, Kirschen zu ernten. Die Kirsche hat ihren Namen von der Hafenstadt, aus der der römische Feldherr Lucius Licinius Lucullus sie um 74 vor Christus nach Europa gebracht haben soll: Kerasus im Nordosten der Türkei, das heute Giresun heisst. Die Kirsche gehört dank den Funden von Kirschsteinen aus der Steinzeit tatsächlich zu einer der ältesten Obstpflanzen Europas.

Foto: Lindroos
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