ETH-Studie zeigt
Alpenpflanzen trotzen Klimawandel mit uralten Genvarianten

Forscher haben entdeckt, dass genetische Rekombination vor Zehntausenden Jahren Pflanzen wie die alpine Steinnelke half, eiszeitliche Bedingungen zu überleben. Diese Genvarianten könnten auch künftig bei der Anpassung an den Klimawandel entscheidend sein.
Publiziert: 20:10 Uhr
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Die pinken Steinnelken konnten sich nach der Eiszeit auch in tieferen Lagen behaubten.
Foto: ETH Zürich/Simone Fior
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Die Anpassungsfähigkeit von Pflanzen an den Klimawandel wird massgeblich von uralten Genvarianten bestimmt. Das zeigt eine internationale Studie der ETH Zürich und der Universität Cambridge im Fachmagazin «Science».

Am Beispiel der alpinen Steinnelke Dianthus sylvestris konnten die Wissenschaftler nachweisen, dass sogenannte «warme» und «kalte» Genvarianten (Allelen) eines Blühhemm-Gens vor Zehntausenden Jahren durch die sogenannte Rekombination verschiedener Gengruppen, also die Neuanordnung von genetischem Material, entstanden sind. Dadurch konnten Pflanzen in eiszeitlichen Rückzugsgebieten überleben und sich nach der letzten Eiszeit in neue, wärmere Lebensräume ausbreiten.

Die «warmen» Allele begünstigen eine spätere Blüte und sind heute vor allem in tieferen, wärmeren Lagen verbreitet, während die «kalten» Genvarianten in höheren, kühleren Regionen dominieren. Experimente bestätigten, dass diese Genvarianten massgeblich die Blühzeit und damit die Klimaanpassung steuern.

Diese alten, rekombinierten Genvarianten dürften laut der Studie auch künftig eine Schlüsselrolle bei der Anpassung an steigende Temperaturen spielen. Die Forscher prognostizieren, dass sich die «warmen» Varianten mit fortschreitendem Klimawandel weiter ausbreiten werden.

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