Darum gehts
- ETH Zürich entwickelt winzige Nano-OLED für neue Technologien
- Nano-OLED ermöglichen ultrahochauflösende Bildschirme und detaillierte Mikroskopieaufnahmen
- Bis zu 50-mal kleinere Pixel als bisherige OLED-Pixel
Konkret haben die Forschenden extrem kleine organische Leuchtdioden, sogenannte Nano-OLED, entwickelt. Diese sind so winzig, dass hundert davon nebeneinander in den Durchmesser einer menschlichen Zelle passen, wie die ETH Zürich am Montag mitteilte.
OLED werden heute vor allem in hochwertigen Smartphones und Fernsehbildschirmen eingesetzt. Die neu entwickelten Nano-OLED sind laut ETH jedoch bis zu 50-mal kleiner als bisherige OLED-Pixel. Dadurch lassen sich Bildpunkte wesentlich dichter anordnen als mit der bisherigen Technologie.
Pixel im Grössenbereich von 100 bis 200 Nanometer legen zum einen die Grundlage für ultrahochauflösende Bildschirme, die etwa in Brillen nahe am Auge gestochen scharfe Bilder zeigen könnten. Auch in der Mikroskopie eröffnen sie neue Möglichkeiten: Als Lichtquelle könnten Nano-OLED kleinste Bereiche gezielt ausleuchten und so besonders detaillierte Aufnahmen ermöglichen. Darüber hinaus sehen die Forschenden Potenzial für Anwendungen in der Medizintechnik, etwa bei Biosensoren, die Signale einzelner Nervenzellen erfassen können.
Weil die Pixel kleiner sind als die Wellenlänge des sichtbaren Lichts, lassen sich laut der ETH Zürich zudem optische Effekte gezielt nutzen, um Licht zu bündeln oder zu lenken – etwa für neuartige Mini-Laser oder holografische Darstellungen.
Hergestellt haben die Forschenden die neuen Leuchtdioden mit einem speziell entwickelten Verfahren, das eine extrem präzise Platzierung bestimmter Moleküle ermöglicht. Zum Einsatz kommen dabei ultradünne Keramikmembranen aus Siliziumnitrid, die als Schablonen dienen und eine bislang unerreichte Miniaturisierung in einem einzigen Herstellungsschritt erlauben.
Der Fachwelt stellten sie die neuen OLED in einer Studie in der Fachzeitschrift «Nature Photonics» vor.