Das Modell könne den Verlauf, die Höhe und Ausbreitung von Schnee-, Eis- und Gesteinslawinen vorhersagen, teilte die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) am Montag mit. Am Projekt beteiligt waren auch Forschende des WSL-Instituts für Schnee- und Lawinenforschung SLF. Das Programm könne einen wichtigen Beitrag zum Risikomanagement in alpinen Regionen leisten.
Klassische Modelle seien für erste Einschätzungen sehr nützlich, hiess es weiter. Sie stiessen aber an ihre Grenzen, wenn das Gelände – wie in Blatten VS – zerklüftet und unregelmässig sei. In solchem Gelände bewege sich die Sturzmasse in viele Richtungen gleichzeitig, weshalb deren Berechnung schnell zu komplex werde.
Das neue Modell berechnet jede einzelne Bewegung im Innern einer Lawine oder Rutschung und nicht nur eine Durchschnittsströmung, schrieb die ETH. Die Mengen des sich lösenden Materials schätzen die Forschenden anhand der Bewegungen und zeitlichen Veränderungen der Bergoberfläche. Den Gleitwiderstand gegen das Abrutschen des Gesteins schätzen sie anhand von Gesteinstests.
Beim Bergsturz in Blatten habe sich gezeigt, dass das Modell zuverlässig funktioniere. Wie in der Realität zeigten die Simulationsergebnisse, dass der grösste Teil von Blatten zerstört wird und dass der Weiler Weissenried nur knapp von den herabstürzenden Fels- und Eismassen verschont bleibt, so die ETH.