Darum gehts
- Südeuropa leidet unter Hitze, Menschen passen ihre Lebensweise an
- Andalusien, Madrid und Rom gehören zu den heissesten Orten Europas
- Sizilien hält den europäischen Hitzerekord mit 48,8 Grad Celsius
Der Süden Europas leidet auch in diesem Jahr unter der Hitze – jedoch sind Temperaturen jenseits der 30 Grad rund ums Mittelmeer nichts Aussergewöhnliches und die Menschen haben sich traditionell in ihrer Lebensweise an die heissen Sommer angepasst. Allerdings verlängert der Klimawandel die Dauer der Hitzeperioden und treibt die Spitzentemperaturen in neue Höhen. So wurde im Juni in Spanien ein 60 Jahre alter Rekord geknackt: In Andalusien kletterte das Thermometer auf unglaubliche 46 Grad.
Was man bei den Hitzewarnungen und reisserischen Schlagzeilen oft übersieht: Nicht alle Orte sind gleichermassen anfällig für extreme Temperaturen. Wir zeigen, welche Orte man bei einer Hitzeperiode meiden sollte und wo man sich zum Abkühlen zurückziehen kann.
Granada, Córdoba, Sevilla, Andalusien
Andalusien ist die wärmste Region Spaniens und einer der heissesten Spots Europas. Im Südwesten des Landes sind Temperaturen weit jenseits der 30‑Grad‑Marke keine Seltenheit – auch die Nächte erreichen tropische Temperaturen. Besonders betroffen sind die Städte im Landesinnern, welche sich unter dem strahlend blauen Himmel aufheizen und nachts wie eine gigantische Heizung die Wärme abgeben – eine wirkliche Erholung für den Körper ist dann kaum gegeben. Die mittleren Spitzentemperaturen der Städte Granada, Córdoba und Sevilla liegen zwischen 34 und 37 Grad, während die Durchschnittstemperaturen im Juli und August etwa 30 Grad erreichen. Wer also die Alhambra (Granada), die Mezquita‑Katedrale (Córdoba) oder die maurisch‑mittelalterliche Altstadt von Sevilla besuchen möchte, sollte früh am Morgen oder in den späteren Abendstunden vorbeikommen, wenn die Sonne immerhin nicht so beissend brennt.
Die coole Alternative: Andalusien ist von einigen Bergketten durchzogen. Am kühlsten ist es in der Sierra Nevada im Süden, deren Gipfel über 3000 Meter erreichen.
Madrid – ein Glutofen
Die spanische Hauptstadt liegt auf 650 Metern inmitten der Hochebene Meseta, die sich im Sommer durch starke Trockenheit und Hitze auszeichnet. Zwar beträgt das durchschnittliche Tagesmaximum im Juli und August «nur» 31 Grad, aber auch hier bilden die dichte Bebauung und der Asphalt Hitzeinseln, die sich stärker aufheizen als die Umgebung. Dauert eine Hitzeperiode zu lange, braucht auch die Abkühlung der Häuser und Strassen länger als im ländlichen Umland: Die Hitzeperiode dehnt sich aus. Spitzentemperaturen klettern auf über 40 Grad.
Die coole Alternative: Wer Madrid mit seinen Weltklassemuseen im Sommer besucht und eine Hitzeperiode erwischt, kann zum Runterkühlen in die nahe Bergkette Sierra de Guadarrama entfliehen (bis 2400 Meter), in der es etwa zehn Grad kühler ist als in der Hauptstadt.
Rom – Dolce Vita unter der Sonne
Das Klimadiagramm von Rom erscheint auf den ersten Blick recht harmlos: Das durchschnittliche Maximum im Sommer erreicht gerade einmal 30 Grad. Das bedeutet allerdings auch, dass die Spitzen weit über diesem Wert liegen. Während Hitzeperioden stöhnt die ewige Stadt unter Temperaturen von über 40 Grad.
Die coole Alternative: Nur etwa 1,5 Stunden von Rom entfernt befindet sich das Bergmassiv Gran Sasso, das aufgrund seiner Lage ein besonders mildes Klima aufweist.
- Wer im Süden Europas seine Ferien verbringt, sollte sich der lokalen Lebensweise anpassen.
- Aktivitäten in die Morgen‑ und Abendstunden verlegen. Bis 10 Uhr und ab 19 Uhr ist die Hitze meist erträglich.
- In der heissesten Zeit des Tages (ab etwa 14 Uhr) sich in kühlen Räumen aufhalten und auf Outdoor‑Sightseeing verzichten.
- Genügend trinken: Bei Temperaturen über 30 Grad sollte man rund drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Alkoholkonsum reduzieren.
- Bei starkem Schwitzen zusätzlich Salz oder Elektrolyte aufnehmen.
- Leichte, luftige Kleidung tragen.
- Lokale Wetterwarnungen ernst nehmen.
- Wer im Süden Europas seine Ferien verbringt, sollte sich der lokalen Lebensweise anpassen.
- Aktivitäten in die Morgen‑ und Abendstunden verlegen. Bis 10 Uhr und ab 19 Uhr ist die Hitze meist erträglich.
- In der heissesten Zeit des Tages (ab etwa 14 Uhr) sich in kühlen Räumen aufhalten und auf Outdoor‑Sightseeing verzichten.
- Genügend trinken: Bei Temperaturen über 30 Grad sollte man rund drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen. Alkoholkonsum reduzieren.
- Bei starkem Schwitzen zusätzlich Salz oder Elektrolyte aufnehmen.
- Leichte, luftige Kleidung tragen.
- Lokale Wetterwarnungen ernst nehmen.
Catania, Sizilien – Schwitzen am Fusse des Ätna
Die Ostküste Siziliens um die Stadt Catania ist sowohl für Kulturtourismus als auch für Badeferien bekannt – und berüchtigt für extreme Hitze. Am 25. Juli 2023 wurden in der Stadt 45,7 Grad gemessen. Grund für den Wärmestau sind heisse Winde, die aus der Sahara herüberwehen. Gewusst? Sizilien hält den europäischen Rekord mit 48,8 Grad.
Die coole Alternative: Sollte es auf Meereshöhe im Sommer zu heiss werden, liegt die Abkühlung direkt vor der Strandmatte: die Hänge des Vulkans Ätna, an denen es auch im Sommer kaum über 25 Grad wird.
Nikosia, Zypern – berüchtigte Hitze-Insel
Zypern leidet oft unter Hitzewellen. Besonders gefährdet: die Hauptstadt Nikosia, die wegen ihrer Binnenlage keine Meeresbrise abbekommt. Als dieser Text entsteht, stöhnen die Zyprioten in ihrer Hauptstadt bei 44 Grad. Auch nachts fällt derzeit das Thermometer kaum unter 30 – ein gefährlicher Zustand für Menschen ohne Klimaanlage, da der Körper sich nicht von der Hitze erholen kann.
Die coole Alternative: Kakopetria im Troodos‑Gebirge hat alles für eine «Coolcation»: Höhenlage, schattiger Pinienwald und zwei Flüsse, die zusätzliche Frische bringen.
Valletta, Malta – wärmstes Land Europas
Die kleine Insel Malta ist das wärmste Land Europas. Der Jahresdurchschnitt liegt hier bei 21 Grad. Zum Vergleich: Die Schweiz kommt wegen ihrer kalten Winter auf eine Jahresdurchschnittstemperatur von 5,8 Grad. Das maltesische Klima ist mit einer durchschnittlichen Sommertemperatur in den Mittzwanzigern eher mild, allerdings mit regelmässigen Ausreissern nach oben. Dennoch fühlen sich Maltas Sommer weitaus wärmer an, als der Blick aufs Thermometer vermuten lässt: Insbesondere in der Hauptstadt Valletta lässt die hohe Luftfeuchtigkeit die Menschen schwitzen.
Die coole Alternative: Während sich die Hitze in der Altstadt von Valletta staut, weht oft ein Wind über die wenig bebaute Nachbarinsel Gozo, was auch Spitzentemperaturen besser erträglich macht.