Darum gehts
Gute Freunde sind Menschen, die einen auch in schwierigen Momenten unterstützen – oder? Dem stimmt Psychologin und Freundschaftsexpertin Ulrike Scheuermann grundsätzlich zu. «Viele Menschen nennen als wichtigstes Kriterium für eine Freundschaft, dass jemand in Krisen für sie da ist.» Das vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und wirkt wie ein sozialer Schutzschild für unsere psychische und körperliche Gesundheit.
Bereits der griechische Philosoph Aristoteles unterschied zwischen drei Arten von Freundschaften:
- Nützliche Freundschaft: Man hilft sich gegenseitig – etwa im Alltag oder im beruflichen Kontext.
- Unterhaltsame Freundschaft: Man verbringt gerne Zeit miteinander, lacht, unternimmt Dinge.
- Ehrliche Freundschaft: Die tiefste Form von Freundschaft – geprägt von Vertrauen, Aufrichtigkeit und gegenseitiger Wertschätzung.
Diese drei Kategorien von Freundschaften seien auch heute noch aktuell, sagt Expertin Ulrike Scheuermann. «Am schönsten ist es, wenn alle drei Facetten vorkommen: dass wir uns gegenseitig helfen, also ‹nützlich› füreinander sind. Dass wir miteinander lachen, Spass haben, uns aufeinander freuen. Und vor allem: dass wir ehrlich und aufrichtig miteinander umgehen. Ehrlichkeit ist das Fundament, weil daraus Vertrauen entsteht – und Vertrauen ist die Basis für jede gute Beziehung. Ohne Vertrauen entsteht eher eine Zweckbeziehung als eine Freundschaft im eigentlichen Sinn.»
Dennoch warnt die Psychologin davor, Freundschaften in Kategorien einzuteilen. «Es gibt unendlich viele Arten von Freundschaften und anderen sozialen Beziehungen, so vielfältig wie wir Menschen sind. Ähnlich wie Liebesbeziehungen sind auch Freundschaften höchst individuell – und die Orientierung an Typen verhindert oft den differenzierten Blick. Gerade als Psychologin ermutige ich deshalb dazu, die Kategorien eher loszulassen und stattdessen neugierig zu erkunden: Wie fühlt sich diese Freundschaft an? Was macht sie aus, was ist das Besondere, Einzigartige? Was brauche ich in ihr und was gibt mir das Gegenüber?»
Bereits der griechische Philosoph Aristoteles unterschied zwischen drei Arten von Freundschaften:
- Nützliche Freundschaft: Man hilft sich gegenseitig – etwa im Alltag oder im beruflichen Kontext.
- Unterhaltsame Freundschaft: Man verbringt gerne Zeit miteinander, lacht, unternimmt Dinge.
- Ehrliche Freundschaft: Die tiefste Form von Freundschaft – geprägt von Vertrauen, Aufrichtigkeit und gegenseitiger Wertschätzung.
Diese drei Kategorien von Freundschaften seien auch heute noch aktuell, sagt Expertin Ulrike Scheuermann. «Am schönsten ist es, wenn alle drei Facetten vorkommen: dass wir uns gegenseitig helfen, also ‹nützlich› füreinander sind. Dass wir miteinander lachen, Spass haben, uns aufeinander freuen. Und vor allem: dass wir ehrlich und aufrichtig miteinander umgehen. Ehrlichkeit ist das Fundament, weil daraus Vertrauen entsteht – und Vertrauen ist die Basis für jede gute Beziehung. Ohne Vertrauen entsteht eher eine Zweckbeziehung als eine Freundschaft im eigentlichen Sinn.»
Dennoch warnt die Psychologin davor, Freundschaften in Kategorien einzuteilen. «Es gibt unendlich viele Arten von Freundschaften und anderen sozialen Beziehungen, so vielfältig wie wir Menschen sind. Ähnlich wie Liebesbeziehungen sind auch Freundschaften höchst individuell – und die Orientierung an Typen verhindert oft den differenzierten Blick. Gerade als Psychologin ermutige ich deshalb dazu, die Kategorien eher loszulassen und stattdessen neugierig zu erkunden: Wie fühlt sich diese Freundschaft an? Was macht sie aus, was ist das Besondere, Einzigartige? Was brauche ich in ihr und was gibt mir das Gegenüber?»
Wahre Freundschaft erkennt man am Bauchgefühl
Das wahre Gesicht einer Freundschaft zeigt sich allerdings oft in guten Zeiten. Besser gesagt in den Momenten, die eigentlich schön sein sollten – es jedoch nicht sind, weil eine Seite auf den Erfolg der anderen mit Neid oder Missgunst reagiert. Die Fähigkeit, sich mit jemandem ehrlich mitzufreuen, sei in einer Freundschaft ebenso bedeutsam wie die Unterstützung in schwierigen Zeiten, bestätigt Ulrike Scheuermann. «Wahre Freundschaft zeigt sich natürlich in Zuneigung und der Bereitschaft, füreinander einzustehen. In emotionaler Nähe, gegenseitiger Hilfe oder kleinen Geschenken. Aber vor allem zeigt sie sich in der Freude für- und aneinander.»
Nach einem Treffen oder Austausch in einer wahren Freundschaft, fühlt man sich bereichert, gestärkt und leicht. Im Gegensatz dazu wirken toxische Freundschaften auf Dauer zermürbend. Dieses Gefühl ist ein klares Warnsignal: «Wenn man immer wieder merkt, dass es einem nach einem Treffen schlechter geht. Wenn man sich klein, falsch oder ausgenutzt fühlt, anstatt gestärkt und gesehen. Wenn man häufiger über die Beziehung oder über einzelne Situationen grübelt und hadert, statt sich zu freuen.»
Oft dauert es Jahre, bis toxische Freundschaften als solche entlarvt werden. Und das mit Grund: «Die Sehnsucht nach Harmonie und Verbundenheit verstellt uns manchmal den Blick für die Realität. Wir halten an der Vorstellung fest, der oder die andere meine es doch gut, und übersehen dabei lange Zeit die tatsächlichen, destruktiven Dynamiken.»
Freundschaften beeinflussen Lebensdauer
Das hat Folgen. «Studien zeigen immer wieder: Unterstützende, warme Beziehungen sind einer der wichtigsten Faktoren für Gesundheit und ein langes Leben – teils sogar wichtiger als Ernährung oder Sport», sagt Scheuermann.
Im Umkehrschluss bedeutet das: Belastende Beziehungen können nicht nur emotional, sondern auch körperlich Schaden anrichten. «Beziehungen, die kühl, abwertend oder sogar manipulativ sind, haben langfristig negative Effekte – sie erhöhen Stress, schwächen unser Immunsystem und wirken sich sogar auf Herz-Kreislauf- und andere Erkrankungen aus.»
So rettet man eine Freundschaft aus der Schieflage
Für die Gesundheit ist es also wichtig, bei Freundschaften aufs Bauchgefühl zu hören. Allerdings muss das Ende einer kriselnden Freundschaft nicht zwangsläufig der Kontaktabbruch sein. Es gibt ein Zurück in eine gesunde zwischenmenschliche Beziehung. «Das kann gelingen, wenn beide es wirklich wollen», sagt Scheuermann. «Am Anfang stehen meist klärende Gespräche: sich gegenseitig mitteilen, was einen verletzt hat, wie es einem geht, was man sich wünscht.» Manchmal brauche es auch eine Entschuldigung, kleine Zeichen der Verbundenheit oder gemeinsame Unternehmungen. «Beziehungspflege bedeutet, aktiv zu investieren, nicht nur darüber reden. Und dann hilft es, einfach wieder gemeinsame Zeit und Erlebnisse zu schaffen.»