Darum gehts
- Wespen sind lästig, aber geschützt. Experten greifen nur ausnahmsweise ein
- Wespen sehen schlecht, fliegen schnell und werden von Parfüm angezogen
- Bis zu 5 Prozent der Menschen reagieren allergisch auf Wespen- oder Bienenstiche
Manche fuchteln wild mit den Armen, andere versuchen, ruhig zu bleiben: Sobald im Sommer Essen auf dem Tisch steht, kommen die Wespen. Sie umschwirren Kuchen, Fleisch und Getränke. Wie reagiert man richtig? Die wichtigsten Fragen und Antworten, damit das Picknick im Sommer nicht mit Stichen endet.
Sind alle Wespenarten gefährlich?
Für den Menschen problematisch sind eigentlich nur zwei Arten – die Deutsche und die Gemeine Wespe. Sie brachten den Wespen den schlechten Ruf überhaupt erst ein. Denn sie tummeln sich gern dort, wo es Leckerbissen wie Grillfleisch und Wurst sowie Glace oder andere zuckersüsse Sachen gibt.
Weil die Wespen aufdringlich sind und Menschen meist hektisch umfliegen, werden sie als aggressiv empfunden. Dabei wollen sie eigentlich nur scharf sehen und sind weder aufgeregt noch stechlustig. Die Tiere sehen auf kurze Entfernungen schlecht und kompensieren das durch hohe Fluggeschwindigkeit.
Was provoziert Wespen?
Werden die Wespen durch wildes Herumgefuchtel gereizt oder gequetscht, stechen sie zu. Gleiches gilt, wenn Menschen ihren Nestern zu nah kommen und sie diese verteidigen. Auch Angstschweiss kann Angriffe auslösen. Nicht ratsam ist es zudem, die Tiere wegzupusten. Denn das im Atem enthaltene Kohlendioxid gilt im Wespennest als Alarmsignal. Wespen werden auch von Parfüm oder duftenden Cremes angezogen. Im Gegensatz zu Bienen können sie mehrfach zustechen.
Wie gefährlich sind Stiche?
Die Stiche von Wespen, Bienen oder Hornissen sind zwar schmerzhaft, aber im Normalfall nicht besonders gefährlich. Das Schlimmste für den Gestochenen, gerade für Kinder, sind die hektischen Reaktionen der Umstehenden. Deshalb ruhig bleiben: Gegen Schmerzen und Schwellungen helfen das Trinken von Eiswasser, das Lutschen von Eis oder eine halbierte Zwiebel auf dem Einstich. Sticht eine Biene oder Wespe jedoch in den tiefen Rachenraum, sollte ein Arzt aufgesucht werden, weil die Atemwege zuschwellen können.
Was bedeutet das für Allergiker?
Einige Menschen leben in ständiger Angst vor dem Stich: Bis zu fünf Prozent der von Insekten gestochenen Menschen reagieren nach Angaben des Ärzteverbands Deutscher Allergologen weniger harmlos auf Bienen- oder Wespengift. Sie erleiden Juckreiz, Hautquaddeln, Atemnot, Schwindel oder Übelkeit. Im schlimmsten Fall kann es zu einem lebensbedrohlichen allergischen Schock kommen. Rund 20 Todesfälle nach Stichen von Bienen, Wespen oder Hornissen werden jährlich gemeldet, Experten schätzen die Dunkelziffer aber höher ein.
Was schützt vor Wespen?
Nahrungsmittel im Freien sollten abgedeckt und Reste zügig weggeräumt werden. Sinnvoll kann es auch sein, an einer entfernten Ecke des Gartens eine Schale mit Lebensmitteln wie etwa reifen Bananen oder Weintrauben aufzustellen, die Wespen ablenken. Eine Alternative auf dem Kaffeetisch ist nach Angaben der Deutschen Wildtierstiftung übrigens Schokoladenkuchen, denn Wespen mögen keine Schokolade.