Eliane Heutschi (28) hat erreicht, was Tausende von Fashionistas sich wünschen: einmal vom New Yorker Star-Modeblogger Scott Schuman (47) fotografiert zu werden. Millionen von Fans klicken sich jeden Monat durch seinen Blog «The Sartorialist», 740'000 folgen ihm auf Instagram. Die Zürcherin Eliane wurde aber nicht nur fotografiert, ihre Porträt ziert jetzt sogar das Cover seines dritten Buches. Welche Ehre für die Studentin, die in Paris lebt! Wir haben mit Eliane Heutschi gesprochen.
Wissen Sie noch wo und wann Sie von Scott Schuman fotografiert wurden?
Eliane Heutschi: Es war vor der «Dries van Noten»-Modeschau im Februar 2013 in Paris. Ich erinnere mich noch sehr gut daran: Ich sah Scott zum erste Mal. Und mitten im Tumult drückte er zwei-, dreimal ab, bedankte sich, wechselte kurz ein paar Worte mit mir und ging weiter. Von da an fotografierte und grüsste er mich an jeder Fashion Week – aber das erste Foto blieb eines seiner liebsten Portraits.
Dasselbe Foto schaffte es sogar mal auf ein Plakat, wussten Sie das?
Ja, klar. Das war im September 2013. Es hing in den Strassen von Mailand und war Teil seiner Fotoausstellung.
Wie kommt eine Zürcherin an die Fashionshows?
Im März 2012 habe ich meinen Abschluss an der FHNW, am Institut Mode Design in Basel gemacht. Vier Wochen später bekam ich ein Jobangebot aus Paris. Worauf ich zwei Jahre lang als Assistentin des deutschen Modedesigners Lutz Huelle (49) gearbeitet und mit ihm seine Kollektionen mitgestaltet habe. Durch ihn erhielt ich nicht nur eine sehr umfassende Einsicht in die Prozesse und Arbeitserfahrung, sondern auch in die Szene dahinter und somit Zugang zu den beliebten Shows.
Was haben Sie danach gemacht?
Ich wollte mich einer anderen Herausforderung stellen und entschied mich in Cusco, Peru, eine ganz andere Kultur und ein traditionelles Handwerk kennenzulernen. Für eine nichtstaatliche Organisation, die mit Weberinnen in abgelegenen Dörfern in den Anden zusammenarbeitet, designte ich eine kleine Accessoire-Kollektion. Dazu musste ich zuerst deren traditionelle Webetechnik lernen. Als ich nach drei Monaten wieder zuhause in Paris war, verarbeitete ich das Erlebte in einer kleinen, eigenen Kollektion.
Haben Sie diese Kollektion auch verkauft?
Nein, aber ich bin in der Vorbereitung eines Labels, das ab nächstem Jahr erhältlich sein wird. Für meine erste Kollektion lerne ich die Grundlagen des Klöppelns – ein altes, europäisches Kunsthandwerk – und experimentiere zusammen mit Maria Lehner-Müller (71), einer erfahrenen Schweizer Klöpplerin.
Wo trifft man Sie diese Woche auf der Fashion Week in Paris?
Im Stadtteil Marais. Denn die meisten Showrooms befinden sich in diesem Quartier und in den Strassen trifft man auf die Pariser Modeszene - Streetstyle Fotografen, Moderedaktoren, Designer, Stylisten und Boutique-Einkäufer.