Hier wird oft vorgeschlagen, dass man einfach Selbstbefriedigung machen soll, wenn die Partnerin keinen Sex mehr haben will. Ich finde diesen Rat ehrlich gesagt ziemlich lächerlich. Ich spreche aus Erfahrung. Bei uns ist es auch so, und Selbstbefriedigung reicht mir überhaupt nicht. Das ist doch nicht das Gleiche. W. (61, m)
Lieber W.
Praktisch alle Menschen sind damit konfrontiert, auf etwas verzichten zu müssen. Ist eine Entbehrung anhaltend und schmerzlich, dann ist es eine Illusion, dass man das Fehlende unbürokratisch durch etwas anderes ersetzen kann. Denn wenn dies so einfach möglich wäre, hätte man das längst gemacht, und das Thema wäre abgehakt.
Wenn zwei Menschen keinen Weg mehr in eine Paarsexualität finden, dann ist die erste Frage, wie man als Team die Situation verbessern kann. Klappt das nicht, bleibt nur noch selbstverantwortliches Handeln. Und zu dem gehört beim Sex nun mal die Selbstbefriedigung.
Niemand hat behauptet, dass es dabei um einen nahtlosen Ersatz geht. Die Berührungen und die Präsenz eines anderen Menschen lassen sich nicht einfach so ersetzen. Verschiedene Dinge können nicht das Gleiche sein, und sie müssen es auch nicht. Aber man kann den leer gewordenen Raum neu gestalten.
Wer Selbstbefriedigung von Anfang an als etwas Zweitklassiges erlebt, verbaut sich die Möglichkeit, eine Begegnung mit sich selbst als etwas Eigenständiges zu betrachten. Man hadert mit Erwartungen und dem alten Verzicht und wird so nie eine echte Präsenz entwickeln in dem, was man gerade tut.
Für erfüllenden Solosex muss man nicht jedes Mal eine riesige Inszenierung abhalten. Aber wer neugierig, tief und präsent mit sich selbst in Kontakt kommen kann, wird Solosex nicht mehr nur als müden Abklatsch erleben von etwas, das fehlt, sondern als etwas Vollwertiges, das eine grosse Ressource sein kann.
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Je nachdem, wie viele Mails gerade in der Beratung eintreffen, kann es eine Weile dauern, bis ich dir antworten kann. Ich gebe mir jedoch Mühe, auf alle Fragen einzugehen.
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