Klare Infos bitte
Das wollen wir in der Weinkarte lesen!

Sorgfältig gestaltete Weinkarten kurbeln in der Gastronomie den Weinkonsum an. Dafür braucht es solide Informationen. Storytelling und Verkostungsnotizen sind zweitrangig.
Publiziert: 13:51 Uhr
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Die Karte muss übersichtlich gegliedert sein und sollte alle wichtigen Angaben zu den Weinen enthalten.
Foto: Shutterstock

Darum gehts

  • Weinkarten sollten Preis, Menge, Herkunft, Rebsorte, Jahrgang und Produzent klar angeben
  • Je übersichtlicher die Karte gestaltet ist, desto einfacher fällt den Gästen die Weinauswahl
  • Wer sein Wissen vertiefen möchte, fragt die Sommelière oder den Sommelier
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

Preis und Menge

Preis und Ausschankmenge muss angegeben werden. Bei Offenweinen, bei Standardflaschen oder bei Sondergrössen wie Magnum oder 0,375-Liter Flaschen.

Klare Unterteilung in Weintypen

Kein Kuddelmuddel: Weiss, inklusive Blanc de Noir, Rosé, Rot, Schaumwein und Süsswein in dieser Reihenfolge reicht. 

Wo kommt der Wein her?

Angaben zu Land und Region dürfen nicht fehlen. Ist die Region gross und in verschiedene Herkunftsgebiete (AOC, DOC oder DO) unterteilt, darf diese Präzisierung nicht fehlen: Italien, Toskana, Bolgheri DOC.

Korrekter Weinname

Kommt zur Herkunftsbezeichnung noch ein Fantasiename (Senza Parole) eine Gütebezeichnung (Cuvée Prestige, Spätlese) oder eine zusätzliche geografische Angabe wie die Weinbergslage (Himmelreich) gehören diese auch zum Weinnamen. 

Rebsorte

Hier ist die Weinwelt zweigeteilt. Ein AOC Lavaux Dézaley Grand Cru wird aus der Sorte Chasselas gekeltert. Das wissen aber nicht alle. Darum ist es eine nette Geste, wenn in diesem Fall die Rebsorten unter dem Weinnamen stehen.

Im deutschsprachigen Raum gehört die Rebsorte oft zum Weinnamen dazu: Graubünden AOC Fläscher Pinot noir oder Gimmeldinger Meerspinne Riesling Spätlese trocken.

Jahrgang

Viele Weinkarten werden selten angepasst. Das Angebot bleibt über Jahre hinweg gleich. Wenn der Jahrgang wechselt, müsste man das in der Karte entsprechend anpassen. Das macht aber Arbeit und darum lässt man den Jahrgang gerne weg.

Bei Weissweinen, die jung getrunken werden, fragen die Gäste nach. Peinlich, wenn die Service-Mitarbeitenden dann erst nachschauen müssen. Also lieber die Karte regelmässig anpassen. Bei Schaumweinen ohne Jahrgang dies bitte als NV (Non Vintage) kennzeichnen.

Produzent

Mit «Hallauer Beerli 2024» auf der Karte ist es nicht getan. Wir wollen wissen, wer die Rebstöcke gepflegt, den Wein gekeltert oder abgefüllt hat.

Szeneweine: Backstage offenlegen

Szeneweine leben von frechen, griffigen Namen und sind ideal für Weinbars. Wenn «Pornfelder» auf der Tafel steht, ist der Wein schon so gut wie verkauft. Dennoch ist es schön zu wissen, dass der Wein eine Cuvée aus den roten Sorten Portugieser und Dornfelder ist und aus der Pfalz stammt.

Nice to have

Ist der Wein aus biologischer Produktion? Wie viel Alkohol hat der Wein? Wie hoch ist der Restzuckergehalt bei Süssweinen? Lange Verkostungsnotizen und liebevoll ausgeschmückte Storys zu den Weinen haben hauptsächlich einen Effekt: Wer sich in die Weinkarte vertieft, ist für den Rest der Tischrunde lange nicht mehr ansprechbar.

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