Kampf gegen die Alkoholsucht
Seit einem Jahr tüfteln Forscher der Universität von Chile an einem neuen Wirkstoff gegen die Trinksucht. Das Prinzip des Mittels: Es unterdrückt in der Leber die Gene, die für die Umwandlung von Alkohol zuständig sind. Das führt dazu, dass der Alkohol-Konsument schon nach dem ersten Schluck Katersymptome wie Herzrasen und heftige Übelkeit verspürt. Dadurch soll ihm das Trinken so richtig verleidet werden.
Der neue Wirkstoff für Alkohol-Konsument
Verabreicht wird das Mittel wie eine Impfung per Spritze. Hat man es erst einmal intus, gibt es kein Zurück mehr: Die Wirkung hält mindestens ein halbes, maximal ein ganzes Jahr an. Wer also nicht dauernd erbrechen will, muss die Finger von der Flasche lassen.
Alkoholiker-Impfung getestet
Nächsten Monat starten laut der britischen Zeitung «Daily Mail» Experimente an Mäusen. Sie sollen dabei helfen, die korrekte Dosierung des neuen Mittels zu finden. Wenn alles klappt, sollen bereits im November Studien am Menschen folgen.
Studienleiter Dr. Juan Asenjo: «Wenn die Impfung funktioniert – und ich denke die Chancen sind gross –, wird sie weltweit einen Einfluss haben. Natürlich muss sie aber vorher sorgfältig getestet werden.»
Die Idee, Übelkeit verursachende Mittel gegen den Alkoholismus einzusetzen, ist nicht neu. Bereits seit einem Jahrzehnt ist ein Medikament namens Antabus auf dem Markt, das ähnlich wirkt wie die neue Impfung. Allerdings wird es meist in Pillenform verabreicht, wodurch viele Patienten es absetzen, sobald sie die Auswirkungen spüren. (gsc)