Schockdiagnose Prostatakrebs
Er dachte, es seien nur Rückenschmerzen

Im Aktionsmonat «Movember» steht die Männergesundheit im Fokus – unter anderem die Prävention von Prostatakrebs. Wie wichtig die Früherkennung ist und welche innovativen Behandlungsmöglichkeiten es gibt, sagen zwei Fachärzte der Hirslanden Kliniken in Zürich.
Publiziert: 00:01 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2025 um 08:58 Uhr
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Im «Movember» steht die Männergesundheit im Fokus. (Symbolbild)
Foto: Getty Images
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Es ist die häufigste Krebsart – und nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache bei Männern: Prostatakrebs. Rund 7800 Fälle gibt es hierzulande jedes Jahr. Ein bösartiger Tumor, der nur selten vor dem Alter von 50 Jahren auftritt und in der Regel langsam wächst – aber bei aggressiven Formen zur Bildung von Metastasen neigt. Je früher also ein Prostatakrebs erkannt und behandelt wird, desto grösser sind die Heilungschancen. Doch genau das ist das Tückische an dieser Krankheit: Ein Prostatakarzinom führt in frühen Stadien meist zu keinerlei Symptomen. Die Prostata kann zwar Beschwerden verursachen wie häufigen Harndrang oder abgeschwächter Harnstrahl. Diese weisen jedoch eher auf eine gutartige Vergrösserung der Prostata hin.

In einigen Fällen wird der Krebs erst diagnostiziert, wenn sich schon Ableger gebildet haben. Und die verursachen dann auch Schmerzen. Das war auch bei G.* der Fall. Der 65-Jährige freute sich auf seinen Ruhestand, als ihn auf einmal starke Rückenschmerzen zu plagen begannen. «Die Abklärungen haben dann die Diagnose fortgeschrittener Prostatakrebs mit Ablegern ergeben», sagt PD Dr. med. Aurelius Omlin, Facharzt für Medizinische Onkologie am Onkozentrum Zürich und Chairman des Uroonkologischen Zentrums der Klinik Hirslanden Zürich. «Diese hatten schon sehr stark gestreut und befanden sich in der Wirbelsäule, in den Rippen und im Schulterblatt links.» Onkologe Aurelius Omlin ist spezialisiert auf fortgeschrittenen Prostatakrebs. Im Interview erläutert er, welche Ansätze es hier heutzutage alles gibt (siehe Box).

Ein Monat für die Männergesundheit

Seit 2003 steht der «Movember» im Zeichen der Männergesundheit. Die Aktion wurde ins Leben gerufen, um auf Themen wie Prostata- oder Hodenkrebs aufmerksam zu machen – weshalb sich so viele Männer im November einen Schnauz wachsen lassen und sich damit für eine regelmässige Gesundheitsvorsorge einsetzen.

Seit 2003 steht der «Movember» im Zeichen der Männergesundheit. Die Aktion wurde ins Leben gerufen, um auf Themen wie Prostata- oder Hodenkrebs aufmerksam zu machen – weshalb sich so viele Männer im November einen Schnauz wachsen lassen und sich damit für eine regelmässige Gesundheitsvorsorge einsetzen.

Wie kann ich Prostatakrebs rechtzeitig erkennen?

Der Fall zeigt, wie wichtig die frühestmögliche Erkennung von Prostatakrebs ist. Doch wann ist eigentlich früh genug – und wie sollte ich mich als Mann verhalten, damit ich nicht erkranke? Das Problem: Wirkliche Risikofaktoren wie z. B. beim Lungenkrebs (Rauchen) gibt es bei der Prostata nicht, wie PD Dr. med. Thomas Hermanns, Facharzt für Urologie, vom Zentrum für Urologie der Hirslanden Kliniken Zürich sagt: «Es gibt Hinweise, dass ein hoher Fleisch- und Alkoholkonsum das Erkrankungsrisiko erhöhen könnte. Aber ein eigentliches Fehlverhalten existiert im Zusammenhang mit der Prostata nicht.» 

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PD Dr. med. Thomas Hermanns, Facharzt für Urologie, vom Zentrum für Urologie der Hirslanden Kliniken in Zürich.
Foto: Christian Grund

Der grösste Risikofaktor ist ein anderer: familiäre Vorbelastung. Diese beschränkt sich aber nicht nur auf Prostatakrebsfälle bei nächsten Verwandten wie Vater oder Bruder. «Auch Krebsfälle bei der Mutter oder anderen Familienmitgliedern können hier eine Rolle spielen», sagt Hermanns. In diesem Fall sei es wichtig, rechtzeitig zur Vorsorgekontrolle zu gehen. «Es ist nachgewiesen, dass relevante Prostatatumore ab einem Alter von 50 Jahren auftreten. Ein Screening macht also ab diesem Alter Sinn – bei familiärer Vorbelastung raten wir aber, bereits mit 45 Jahren den ersten Check vorzunehmen.» Die Kliniken Hirslanden Zürich halten sich hier strikt an die Empfehlungen der europäischen Fachgesellschaft für Urologie.

So läuft die Früherkennung ab

Deren Guidelines geben auch vor, wie diese Früherkennung genau ablaufen sollte: Zunächst wird die Prostata durch den Enddarm abgetastet. «Eine harmlose Untersuchung, die sich aber mitunter ein bisschen unangenehm anfühlen kann», sagt Facharzt Thomas Hermanns. Eine gesunde Prostata fühle sich elastisch und prall an. Lässt sich eine Verhärtung ertasten, könnte dies ein Zeichen für einen Prostatakrebs sein. Parallel zum Fingertest wird im Blut der sogenannte PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) bestimmt. Dieser wird nur in der Prostata produziert und kann bei Erhöhung einen Hinweis geben, dass ein Prostatakrebs vorliegt. Der Test kann aber auch bei einer gutartigen Prostatavergrösserung oder bei Entzündungen erhöht sein, sodass ein erhöhter PSA-Wert nicht immer für einen Prostatakrebs sprechen muss.

Führt einer der beiden Tests zu einem auffälligen Befund, sind also weitere Abklärungen nötig – um herauszufinden, ob es sich lediglich um eine vergrösserte Prostata oder Entzündung handelt oder ob ein bösartiger Tumor vorliegt. Hierfür kommt eine Magnetresonanztomografie (MRI) zum Einsatz, die tumorverdächtige Regionen innerhalb der Prostata detektierten kann. Abschliessende Gewissheit liefert dann die Biopsie. «Es ist wichtig, dass wir den Patienten in dieser Abklärungsphase auf eine mögliche Krebserkrankung vorbereiten», betont Urologe Dr. Hermanns. «Wir begleiten die Betroffenen und ihre Angehörigen bei Hirslanden von Anfang an sehr eng. Auf Wunsch steht auch ein Psychoonkologe zur Verfügung.»

Gut zu wissen

Es gibt Männer, die das Prostatakrebs-Screening meiden, weil ihnen die Fingeruntesuchung unangenehm ist. Neue Studien zeigen nun, dass insbesondere bei jungen Männern darauf verzichtet werden kann und der PSA-Test und die MRI-Untersuchung alleine ausreichen. 

Es gibt Männer, die das Prostatakrebs-Screening meiden, weil ihnen die Fingeruntesuchung unangenehm ist. Neue Studien zeigen nun, dass insbesondere bei jungen Männern darauf verzichtet werden kann und der PSA-Test und die MRI-Untersuchung alleine ausreichen. 

Personalisierte Therapieansätze im Fokus

Um für jeden Patienten die jeweils bestmögliche Therapie zu wählen, steht die personalisierte Medizin im Fokus. Jeder Patient wird individuell in einem interdisziplinären Tumorboard des Uroonkologischen Zentrums der Klinik Hirslanden Zürich besprochen und anschliessend empfiehlt das Gremium aus Spezialistinnen und Spezialisten gemeinsam adäquate Behandlungsmöglichkeiten. Je nach Ausgangslage kommen verschiedene Therapieansätze zur Anwendung:

Aktive Überwachung und langfristige Beobachtung

Handelt es sich um einen eher kleinen und wenig aggressiven Tumor, der zudem örtlich auf die Prostata beschränkt ist, wird nach Möglichkeit der Therapieansatz «aktive Überwachung» gewählt. «Prostatakrebs wächst in der Regel langsam, deshalb wird heute nicht in jedem Fall sofort therapiert, da Prostatakrebs-Therapien auch eine mögliche Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen», so Urologe Hermanns. Man erspart den Patienten somit teils für viele Jahre eine Therapie. Sollte sich in den Verlaufskontrollen dann aber zeigen, dass der Tumor grösser oder aggressiver wird, kann man immer noch eine Therapie durchführen, die zur Heilung des Patienten führt. Bei älteren Männern könne es sogar sein, dass aufgrund des langsamen Tumorwachstums der eigentliche Ausbruch der Krankheit gar nicht stattfindet. Überwacht wird der Tumor bei diesem Ansatz im Rahmen einer engmaschigen Kontrollkadenz. 

Handelt es sich um einen eher kleinen und wenig aggressiven Tumor, der zudem örtlich auf die Prostata beschränkt ist, wird nach Möglichkeit der Therapieansatz «aktive Überwachung» gewählt. «Prostatakrebs wächst in der Regel langsam, deshalb wird heute nicht in jedem Fall sofort therapiert, da Prostatakrebs-Therapien auch eine mögliche Einschränkung der Lebensqualität mit sich bringen», so Urologe Hermanns. Man erspart den Patienten somit teils für viele Jahre eine Therapie. Sollte sich in den Verlaufskontrollen dann aber zeigen, dass der Tumor grösser oder aggressiver wird, kann man immer noch eine Therapie durchführen, die zur Heilung des Patienten führt. Bei älteren Männern könne es sogar sein, dass aufgrund des langsamen Tumorwachstums der eigentliche Ausbruch der Krankheit gar nicht stattfindet. Überwacht wird der Tumor bei diesem Ansatz im Rahmen einer engmaschigen Kontrollkadenz. 

Operation

Ist ein Tumor aggressiver und hat das Potenzial, Ableger zu bilden, sollte er operiert oder bestrahlt werden. Bei der Operation wird die gesamte Prostata entfernt (radikale Prostatektomie). Dazu werden auch die anhängenden Samenblasen sowie je nach Aggressivität auch die Lymphknoten im kleinen Becken entfernt. Heutzutage wird dieser Eingriff minimalinvasiv durchgeführt – auch bei der Klinik Hirslanden mit dem Da-Vinci-OP-Roboter. Dieser kann vom Operateur extrem präzis gesteuert werden und verfügt über äusserst kleine Instrumente, was unter anderem auch den Vorteil hat, dass, wenn es die Tumorsituation zulässt, die Nerven im Bereich der Prostatadrüse bestmöglich geschont werden können. Auf diese Weise lassen sich Nebenwirkungen wie Erektionsstörungen und Urininkontinenz nach dem Eingriff minimieren.

Ist ein Tumor aggressiver und hat das Potenzial, Ableger zu bilden, sollte er operiert oder bestrahlt werden. Bei der Operation wird die gesamte Prostata entfernt (radikale Prostatektomie). Dazu werden auch die anhängenden Samenblasen sowie je nach Aggressivität auch die Lymphknoten im kleinen Becken entfernt. Heutzutage wird dieser Eingriff minimalinvasiv durchgeführt – auch bei der Klinik Hirslanden mit dem Da-Vinci-OP-Roboter. Dieser kann vom Operateur extrem präzis gesteuert werden und verfügt über äusserst kleine Instrumente, was unter anderem auch den Vorteil hat, dass, wenn es die Tumorsituation zulässt, die Nerven im Bereich der Prostatadrüse bestmöglich geschont werden können. Auf diese Weise lassen sich Nebenwirkungen wie Erektionsstörungen und Urininkontinenz nach dem Eingriff minimieren.

Bestrahlung

Alternativ zur Operation kann Prostatakrebs auch mit einer Strahlentherapie behandelt werden. Diese kann durch die Haut oder von innen (sog. Brachytherapie) in die Prostata gebracht werden. In vielen Fällen wird eine kombinierte Hormon-Entzugstherapie mit der Bestrahlung empfohlen, bei der für 6–36 Monate den Männern das männliche Hormon Testosteron entzogen wird. Dies steigert die Effektivität der Strahlentherapie, führt aber auch oft zu Nebenwirkungen, die für die Patienten spürbar sind. «Bei jüngeren Patienten empfehlen wir oftmals die Operation als erste Behandlungsoption», erklärt Dr. Thomas Hermanns. Sollte der Tumor nach der Operation noch mal auftauchen, weil nicht alles Krebsgewebe entfernt werden konnte, hat man anschliessend mit der Strahlentherapie eine zweite Heilungschance. «Wünscht ein Patient keine Operation durchführen zu lassen, oder ist bei etwas älteren Patienten die Operation eine zu grosse Belastung, stellt die Strahlentherapie aber eine gute Alternative zur Operation dar.»

Alternativ zur Operation kann Prostatakrebs auch mit einer Strahlentherapie behandelt werden. Diese kann durch die Haut oder von innen (sog. Brachytherapie) in die Prostata gebracht werden. In vielen Fällen wird eine kombinierte Hormon-Entzugstherapie mit der Bestrahlung empfohlen, bei der für 6–36 Monate den Männern das männliche Hormon Testosteron entzogen wird. Dies steigert die Effektivität der Strahlentherapie, führt aber auch oft zu Nebenwirkungen, die für die Patienten spürbar sind. «Bei jüngeren Patienten empfehlen wir oftmals die Operation als erste Behandlungsoption», erklärt Dr. Thomas Hermanns. Sollte der Tumor nach der Operation noch mal auftauchen, weil nicht alles Krebsgewebe entfernt werden konnte, hat man anschliessend mit der Strahlentherapie eine zweite Heilungschance. «Wünscht ein Patient keine Operation durchführen zu lassen, oder ist bei etwas älteren Patienten die Operation eine zu grosse Belastung, stellt die Strahlentherapie aber eine gute Alternative zur Operation dar.»

Chemo- und Hormontherapie

Hat der Tumor bereits Metastasen gebildet, ist die Erkrankung leider nicht mehr heilbar. Allerdings spricht Prostatakrebs in der Regel sehr gut auf eine Hormon-Entzugstherapie an. In den letzten 10 Jahren sind für dieses Erkrankungsstadium eine Vielzahl von zusätzlichen (systemischen) Therapiemöglichkeiten entwickelt worden, inklusive zielgerichteter Behandlungen bei Nachweis von spezifischen molekularen Eigenschaften von Krebszellen. 

Für die betroffenen Patienten und ihre Angehörigen sind besonders in dieser Situation eine gute Beratung und Aufklärung über die verschiedenen Therapieoptionen und Prognosen wichtig. Um den Nebenwirkungen der Hormon-Entzugstherapie entgegenzuwirken, sind zudem unterstützende Massnahmen relevant, beispielsweise aus der Komplementärmedizin.

Hat der Tumor bereits Metastasen gebildet, ist die Erkrankung leider nicht mehr heilbar. Allerdings spricht Prostatakrebs in der Regel sehr gut auf eine Hormon-Entzugstherapie an. In den letzten 10 Jahren sind für dieses Erkrankungsstadium eine Vielzahl von zusätzlichen (systemischen) Therapiemöglichkeiten entwickelt worden, inklusive zielgerichteter Behandlungen bei Nachweis von spezifischen molekularen Eigenschaften von Krebszellen. 

Für die betroffenen Patienten und ihre Angehörigen sind besonders in dieser Situation eine gute Beratung und Aufklärung über die verschiedenen Therapieoptionen und Prognosen wichtig. Um den Nebenwirkungen der Hormon-Entzugstherapie entgegenzuwirken, sind zudem unterstützende Massnahmen relevant, beispielsweise aus der Komplementärmedizin.

Umfassende Betreuung und Nachsorge

Welcher Ansatz bei welchem Patienten gewählt wird, hängt vom Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab, von Grösse und Aggressivität des Tumors und vom Stadium der Erkrankung, erklärt der Facharzt. Ist die passende Therapieart gewählt, gibt es auch hier wieder ein ausführliches Gespräch. «Darin erläutern wir auch die Nebenwirkungen der verschiedenen Behandlungsarten.»

Denn: Sowohl bei Operation und Bestrahlung kann es zu Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Erektionsproblemen kommen. Dank der Da-Vinci-Methode ist heute eine sehr genaue Operation möglich, sodass schwere Inkontinenzprobleme sehr selten geworden sind. Erektionsstörungen nach der Operation hängen insbesondere davon ab, ob es möglich ist, die Nerven am Rand der Prostata zu schonen. Technisch lässt sich das mit dem Da-Vinci-Roboter meist sehr gut machen, allerdings kann es bei ausgedehnten Tumoren zu gefährlich sein, die Nerven zu erhalten, da dann gegebenenfalls Tumorgewebe zurückgelassen wird. 

Höchste Fachkompetenz

Hirslanden steht im Bereich Prostata- oder Hodenkrebs schweizweit für höchste Fachkompetenz und Behandlungsqualität – von der Prävention und Früherkennung über die Behandlung bis zur Nachsorge. Mehr Infos und Kontaktangaben zu den einzelnen Zentren via Link.

Hirslanden steht im Bereich Prostata- oder Hodenkrebs schweizweit für höchste Fachkompetenz und Behandlungsqualität – von der Prävention und Früherkennung über die Behandlung bis zur Nachsorge. Mehr Infos und Kontaktangaben zu den einzelnen Zentren via Link.

Auch die Strahlentherapie ist in den letzten Jahren viel zielgenauer geworden, sodass die Inkontinenz durch eine Reizung der Harnblase seltener beobachtet wird. Die auf der Prostataoberfläche gelegenen Nerven können jedoch bei der Bestrahlung nicht gänzlich ausgespart werden, und es kann auch nach der Bestrahlung im Verlauf zu Erektionsproblemen kommen. «Während der begleitenden Hormontherapie kommt es in jedem Fall zu Einschränkungen der Libido und Erektionsfähigkeit, da dem Patienten über eine längere Zeit das Testosteron entzogen wird», so Hermanns. Im Gespräch mit dem Urologen werden dann mögliche Lösungsvorschläge für diese Nebenwirkungen diskutiert. «Um zum Beispiel einer Harninkontinenz vorzubeugen, wird bereits vor, aber auch nach der Operation Physiotherapie zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur verschrieben.» 

Die Nachbetreuung geht für Patienten der Klinik Hirslanden ganz allgemein über das empfohlene «Minimum» hinaus. «Sollte der Patient merken, dass sich zwischen den regelmässigen Kontrollterminen nach einer Behandlung etwas verschlechtert, oder sollten generell Unsicherheiten bestehen, kann er sich jederzeit bei mir melden», sagt Thomas Hermanns. Das Credo des zertifizierten Prostatakrebszentrums der Klinik Hirslanden: Gewährleisten, dass sich die Patienten vor, während und nach der Krebsbehandlung bestens betreut fühlen.

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PD Dr. med. Aurelius Omlin, Facharzt für Medizinische Onkologie am Onkozentrum Zürich und Chairman des Uroonkologischen Zentrums der Klinik Hirslanden Zürich.
Foto: Christian Grund
«Wir haben grosse Fortschritte gemacht»

Wie behandelt man Prostatakrebs? Und ist er überhaupt heilbar? Onkologe PD Dr. med. Aurelius Omlin beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie wird fortgeschrittener Prostatakrebs behandelt?

PD Dr. med. Aurelius Omlin: Die Hauptbehandlung besteht darin, das männliche Hormon Testosteron mit Medikamenten zu reduzieren. Dadurch bekommen die Prostatakrebszellen weniger Nahrung, was schnell zu einer besseren Kontrolle der Krankheit führt. Leider ist fortgeschrittener Prostatakrebs auch 2025 nicht heilbar. Ziel der Behandlung, wie im Fall von Herrn G., ist es, schnell Schmerzfreiheit zu erreichen und eine gute Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.

Gibt es neue Fortschritte in der Behandlung?

Ja, in den letzten zehn Jahren haben sich die Behandlungen klar verbessert. Für Herrn G. wissen wir, dass eine frühe Kombination von Therapien eine viel längere Überlebenszeit und bessere Kontrolle der Krankheit ermöglicht. Mit Kombination meinen wir, dass zusätzlich zur Testosteronblockade auch andere Medikamente eingesetzt werden, die das Wachstum der Prostatakrebszellen bremsen. In manchen Fällen kann auch Chemotherapie empfohlen werden. Bei bestimmten genetischen Veränderungen im Tumor können zielgerichtete Therapien eingesetzt werden. Neue Studien zeigen, dass das Überleben mit diesen modernen Behandlungsmethoden mehrere Jahre betragen kann.

Wie wichtig ist die personalisierte Medizin?

In der Onkologie bemühen wir uns immer, individuelle Behandlungspläne zu erstellen. Auch bei Prostatakrebs gibt es immer mehr gezielte Therapien. Der Standard ist heute, dass das Tumorgewebe genau untersucht wird. Wenn wir eine Mutation in den Genen (BRCA1- oder BRCA2-Mutation) finden, kann eine sehr wirksame Therapie mit einem PARP-Hemmer eingesetzt werden. Das ist ein Krebsmedikament, das als Tablette genommen wird.

Welche Rolle spielt die Genetik?

In der Familie von Herrn G. hat sein Vater an Prostatakrebs gelitten und ist daran gestorben. Seine Schwester hatte Brustkrebs, konnte aber erfolgreich behandelt werden. Bei Herrn G. wurde im Tumorgewebe eine BRCA2-Mutation gefunden, und ergänzende Tests im Blut haben gezeigt, dass diese Veränderung auch in seinen normalen Körperzellen vorhanden ist. Das bedeutet, dass er eine erblich bedingte Krebsneigung hat. Diese Information ist für seine ganze Familie wichtig. Die drei Kinder von Herrn G. haben eine Chance von 50 Prozent, das defekte BRCA2-Gen geerbt zu haben, was ihr Risiko für Brust- und Eierstockkrebs bei Mädchen und Prostatakrebs bei Jungen erhöht. Die Kinder können beraten und auf diese Mutation abgeklärt werden. Wenn sie die BRCA2-Mutation geerbt haben, dann können frühe und sehr regelmässige Krebs-Vorsorgeuntersuchungen empfohlen werden.

Wie behandelt man Prostatakrebs? Und ist er überhaupt heilbar? Onkologe PD Dr. med. Aurelius Omlin beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie wird fortgeschrittener Prostatakrebs behandelt?

PD Dr. med. Aurelius Omlin: Die Hauptbehandlung besteht darin, das männliche Hormon Testosteron mit Medikamenten zu reduzieren. Dadurch bekommen die Prostatakrebszellen weniger Nahrung, was schnell zu einer besseren Kontrolle der Krankheit führt. Leider ist fortgeschrittener Prostatakrebs auch 2025 nicht heilbar. Ziel der Behandlung, wie im Fall von Herrn G., ist es, schnell Schmerzfreiheit zu erreichen und eine gute Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten.

Gibt es neue Fortschritte in der Behandlung?

Ja, in den letzten zehn Jahren haben sich die Behandlungen klar verbessert. Für Herrn G. wissen wir, dass eine frühe Kombination von Therapien eine viel längere Überlebenszeit und bessere Kontrolle der Krankheit ermöglicht. Mit Kombination meinen wir, dass zusätzlich zur Testosteronblockade auch andere Medikamente eingesetzt werden, die das Wachstum der Prostatakrebszellen bremsen. In manchen Fällen kann auch Chemotherapie empfohlen werden. Bei bestimmten genetischen Veränderungen im Tumor können zielgerichtete Therapien eingesetzt werden. Neue Studien zeigen, dass das Überleben mit diesen modernen Behandlungsmethoden mehrere Jahre betragen kann.

Wie wichtig ist die personalisierte Medizin?

In der Onkologie bemühen wir uns immer, individuelle Behandlungspläne zu erstellen. Auch bei Prostatakrebs gibt es immer mehr gezielte Therapien. Der Standard ist heute, dass das Tumorgewebe genau untersucht wird. Wenn wir eine Mutation in den Genen (BRCA1- oder BRCA2-Mutation) finden, kann eine sehr wirksame Therapie mit einem PARP-Hemmer eingesetzt werden. Das ist ein Krebsmedikament, das als Tablette genommen wird.

Welche Rolle spielt die Genetik?

In der Familie von Herrn G. hat sein Vater an Prostatakrebs gelitten und ist daran gestorben. Seine Schwester hatte Brustkrebs, konnte aber erfolgreich behandelt werden. Bei Herrn G. wurde im Tumorgewebe eine BRCA2-Mutation gefunden, und ergänzende Tests im Blut haben gezeigt, dass diese Veränderung auch in seinen normalen Körperzellen vorhanden ist. Das bedeutet, dass er eine erblich bedingte Krebsneigung hat. Diese Information ist für seine ganze Familie wichtig. Die drei Kinder von Herrn G. haben eine Chance von 50 Prozent, das defekte BRCA2-Gen geerbt zu haben, was ihr Risiko für Brust- und Eierstockkrebs bei Mädchen und Prostatakrebs bei Jungen erhöht. Die Kinder können beraten und auf diese Mutation abgeklärt werden. Wenn sie die BRCA2-Mutation geerbt haben, dann können frühe und sehr regelmässige Krebs-Vorsorgeuntersuchungen empfohlen werden.

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