Frühere Forschungen deuten bereits darauf hin, dass Schlafmangel das Risiko von Diabetes und Fettleibigkeit erhöht. Bisher war allerdings nicht klar, ob das «Nachholen» von Schlaf am Wochenende diesem Trend entgegenwirken könnte. Die Wissenschaftler um Prof. Kenneth Wright von der University of Colorado in Boulder gehen nach ihrer Studie allerdings davon aus, dass dem nicht so ist.
Sie haben festgestellt, dass auch nach einer ausgedehnten Nacht mit langem Ausschlafen die Vorteile nur temporär sind. Spätestens in der Mitte der folgenden Arbeitswoche ist der Stoffwechsel genauso – oder gar noch mehr – gestört, wie wenn man nicht ausgeschlafen hätte.
Wie die Forscher sagen, ist allerdings nicht klar, ob dem auch so ist, wenn man nur gelegentlich oder mit wenig Schlafverlust die Batterien am Wochenende wieder auflädt. Ist dieses Hin und Her aber der Normalzustand, kann es wohl Schaden anrichten.
Innere Uhr auch betroffen
An der Studie nahmen 36 Personen teil, die 13 Nächte im Labor verbrachten. Die ersten drei Nächte durften alle Teilnehmer acht Stunden schlafen. Ein Teil der Probanden erhielt für den Rest der Studie weiterhin acht Stunden Schlaf. Die verbliebenen Teilnehmenden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die jeweils fünf Stunden pro Nacht im Bett verbrachten.
Davon durfte wiederum eine Gruppe nach vier Nächten selber entscheiden, wie lange sie die nächsten zwei Nächte schlafen wollte. Die Forscher fanden heraus, dass die verlorenen Stunden nicht aufgeholt werden konnten und dass sich die innere Uhr stärker verschob, als wenn das Schlafmuster gleich blieb.
Endlich Wochenende. Wieder fünf Arbeitstage geschafft. Ausschlafen! Das denkt sich wohl so mancher. Doch wer kennt nicht das Gefühl der Lethargie nach satten zwölf Stunden Schlaf? War der halbe Tag wohl zu viel?
Endlich Wochenende. Wieder fünf Arbeitstage geschafft. Ausschlafen! Das denkt sich wohl so mancher. Doch wer kennt nicht das Gefühl der Lethargie nach satten zwölf Stunden Schlaf? War der halbe Tag wohl zu viel?
Zu wenig Schlaf schlägt aufs Gewicht
In den ersten drei Wochen mussten alle Probanden eine strikte Diät einhalten. Danach durften sie essen, was sie wollten. Mit der neuen Ernährungsweise zeigten alle einen Anstieg der verbrauchten Kalorien.
Diejenigen, die während der gesamten Dauer der Studie konsequent acht Stunden pro Nacht geschlafen hatten, wiesen keine nennenswerte Veränderung des Körpergewichts auf. Die Teilnehmenden der anderen beiden Gruppen hingegen brachten nachher durchschnittlich je 1,5 Kilogramm mehr auf die Waage. Gleichzeitig zeigten sie eine reduzierte Empfindlichkeit gegenüber dem Hormon Insulin, welches eine Schlüsselrolle einnimmt bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels.
Die Forscher gehen davon aus, dass diese Effekte zumindest teilweise darauf zurückzuführen sein könnten, dass an Schlafentzugstagen mehr genascht wird. Das könnte ihrer Meinung nach den Stoffwechsel auf verschiedene Weise stören. (lum)
Die Studie erschien im Fachjournal CurrentBiology.