Nahrungsmittel
Bund und Kantone untersuchen rund 1200 Lebensmittel auf PFAS

Der Bund und die Kantone haben 2025 fast 1200 Lebensmittel tierischen Ursprungs auf PFAS untersucht, sogenannte Ewigkeitschemikalien. Dabei wiesen fünf Proben von Rindfleisch sowie je eine von Eiern und Fisch Konzentrationen über dem zulässigen Höchstwert auf.
Publiziert: 11:46 Uhr
|
Aktualisiert: vor 52 Minuten
Teilen
Anhören
Kommentieren
Die Konzentration von PFAS in Eiern hängt auch mit der Haltungsform zusammen. (Symbolbild)
Foto: GAETAN BALLY

Darum gehts

  • 2 Prozent der Milchprodukte überschritten EU-Richtwerte für PFAS
  • PFOS-Belastung bei Rind- und Schaffleisch sowie Wildbret höher festgestellt
  • 300 Milchproben untersucht, 0,8 Prozent Fleischproben überschreiten Grenzwerte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
KEYSTONE-SDA_Quadrat_pos.jpg
Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Das entspricht 0,8 Prozent der untersuchten Fleisch-, Fisch- und Eierproben in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) am Montag in einem gemeinsamen Communiqué mit dem Verband der Kantonschemiker mitteilte.

PFAS-Belastung entdeckt

Zusätzlich untersuchten die Fachstellen knapp 300 Proben von Milch und Milchprodukten. Für diese gibt es keine gesetzlichen Höchstwerte. In allen Produkten fanden sich per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS). Zwei Milchproben und eine Joghurtprobe überschritten den von der EU in einer Empfehlung festgelegten Richtwert. Das entspricht 2 Prozent.

Bei den nicht konformen Proben ordneten die Kantonschemikerinnen und -chemiker Massnahmen an, damit die Werte eingehalten werden. Allgemein hielten BLV und Kantonschemikerverband fest, dass die Lebensmittel auf dem Schweizer Markt die geltenden Grenzwerte grösstenteils einhalten.

Chemikalien im Essen

Untersucht wurden beim Fleisch alle Sorten. Dabei wiesen Rind- und Schaffleisch sowie Wildbret eine höhere Belastung mit PFOS auf. Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) gehört zur PFAS-Gruppe. Die Aufsichtsorgane orten den möglichen Grund in der Fütterung vorrangig mit Gras und Heu. Hier seien weitere Abklärungen nötig.

Auch in den Eiern waren PFOS am häufigsten. Die Chemikalien gelangen vor allem durch Futter oder Wasser sowie kontaminierte Böden und Gras in die Eier. Dabei gibt es Hinweise auf die Hühnerhaltung: Je grösser der Auslauf, desto mehr PFAS.

Der Kantonschemikerverband kündigte weitere Kontrollen an. Aufgrund lokaler Belastungen rechnet er auch in Zukunft mit gewissen Höchstwertüberschreitungen.

Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen sind eine Gruppe schwer abbaubarer Chemikalien, die seit Jahrzehnten industriell hergestellt werden. Sie lassen sich in der Nahrungskette nachweisen. Für Menschen bilden sie ein potenzielles Gesundheitsrisiko. Zu den PFAS gehören Perfluoroctansäure (PFOA), Perfluoroctansulfonsäure (PFOS), Perfluornonansäure (PFNA), Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS) und Tausende weitere Substanzen.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen