Wer Sexspielzeug kauft, ist sich wohl kaum bewusst, dass dessen Materialien schädliche Stoffe enthalten könnten. Doch die deutsche Stiftung Warentest veröffentlichte in der Februarausgabe ihrer Fachzeitschrift einen Test, der gerade dies beweist: Nur drei von 18 getesteten Sextoys enthalten keine Schadstoffe.
Die getesteten Toys kosten umgerechnet zwischen 7.70 und 188.20 Franken. Sie bestehen aus Silikon und anderen Kunststoffen. Zu den bedenklichen Stoffen, die aus den Analysen hervorgingen, gehören der Weichmacher DEHP sowie polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). DEHP kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und PAK gelten als krebserregend.
Gerät dürfte nicht verkauft werden
Phenol, das im Verdacht steht, genetische Defekte zu verursachen, sowie Allergien verursachendes Nickel wurden ebenfalls in gewissen Produkten nachgewiesen. Am schlechtesten schnitt der sehr verbreitete Paarvibrator We-Vibe ab, der mit umgerechnet 102.10 Franken zu den teureren Modellen gehört: Durch den Ladekontakt werde so viel Nickel abgegeben, dass das Gerät eigentlich nicht verkauft werden dürfte.
Als «sehr gut» in Bezug auf die Schadstoffbelastung schnitt der Vibrator Space Rider ab, den es für umgerechnet 17.10 Franken zu kaufen gibt. Das zeigt einmal mehr: Qualität muss nicht immer vom Preis abhängen.
Intensiver Kontakt mit Schleimhäuten
Erhöhte Risiken liegen im intensiven Kontakt mit Schleimhäuten: «Diese Gewebe sind meist gut durchblutet und können empfindlich sein», erklärt Projektleiterin Sara Wagner-Leifhelm. «Schadstoffe haben deshalb in Sextoys nichts zu suchen.» In Deutschland gelten (noch) keine Schadstoffgrenzen für Sexspielzeug.