Hilfe, mein Mann zuckt beim Einschlafen!

Mein Mann zuckt beim Einschlafen regelmässig, was mich oft aufweckt. Auch er selbst wacht manchmal ab seinen Bewegungen auf, sodass wir dann beide nur schwer wieder einschlafen können. Ich habe im Internet recherchiert und bin dabei auf die Diagnose Restless-Legs-Syndrom gestossen. Könnte ich mit meiner Vermutung recht haben? Muss man solche Zuckungen behandeln? Sandra W. (63)

Beim Restless-Legs-Syndrom (RLS) handelt es sich um einen Bewegungszwang mit Gefühlsstörungen (z.B. Kribbeln, Reissen, Spannen) in den Beinen, seltener in den Armen. Die Beschwerden treten vor allem gegen Abend auf, beim ruhigen Sitzen oder im Bett liegend. Eine Linderung ist durch Bewegung möglich.

Ich glaube aber nicht, dass Ihr Mann unter RLS leidet. Vermutlich handelt es sich um sogenannte Einschlafmyoklonien: plötzliche kurze Zuckungen von Armen oder Beinen beim Einschlafen. Dieses natürliche Phänomen kommt bei fast allen Menschen vor.

Das Nervensystem, das die Muskeln kontrolliert, sinkt beim Einschlafen langsam von einem Entspannungszustand zum nächsttieferen. In diesem Übergangsprozess gibt es aber Stadien, in denen man zwar schon fast schläft, die Reizübertragungswege aber noch «wach» sind. Die Zuckungen entstehen wahrscheinlich, weil das Hirn beim Einschlafen die Muskeln und Nerven nicht mehr ganz unter Kontrolle hat. Man nennt das medizinisch «Enthemmung der Reizübertragung bei den Nervenzellen».

Manchmal fördern Stress und Übermüdung diese Zuckungen im Schlaf. Ihr Mann sollte also Unruhe in den Abendstunden vermeiden, aber eine Behandlung ist nicht nötig.

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