Sie ist eine der heimtückischeren Erkrankungen und gefährlicher man denkt: die Grippe. Jedes Jahr zwischen November und Dezember beginnen sich die Viren auszubreiten, gegen Anfang des neuen Jahres erreichen sie ihren Höhepunkt. Wenn der Frühling beginnt, flaut die Grippewelle meistens wieder ab.
Im Zeitraum von Herbst bis Frühjahr suchen jedes Jahr 111'000 bis 311'000 Schweizerinnen und Schweizer wegen den Viren einen Arzt auf. Mehrere Tausend müssen hospitalisiert werden, und die Grippe ist für Hunderte Todesfälle, vor allem bei Menschen über 65, verantwortlich.
In manchen Fällen verursacht die Grippe Komplikationen wie Mittelohr-, Lungen- oder Herzmuskelentzündungen. Junge, gesunde Menschen erholen sich in der Regel gut von einer Erkrankung. Schwieriger ist es bei Säuglingen, Menschen mit chronischen Erkrankungen oder älteren Menschen. Sie gelten als Risikogruppen und sollten sich dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) zufolge einer Impfung unterziehen.
Wie verläuft eine Grippe?
Übertragen werden die Influenzaviren via Tröpfcheninfektion, das heisst mittels Niesen, Husten und Sprechen oder indirekt über kontaminierte Oberflächen wie Touchscreens oder Türklinken. Einmal angesteckt dauert es nochmals etwa einen bis vier Tage, bis die Krankheit ausbricht. Fies dabei: Man ist schon ansteckend, bevor man selbst etwas davon merkt.
Die Symptome sind ähnlich wie bei einer Erkältung. Aus diesem Grund werden die beiden Erkrankungen oft miteinander verwechselt. Bei einer Grippe sind sie aber um einiges stärker, und auch der Verlauf unterscheidet sich stark. Die Grippe tritt im Gegensatz zur Erkältung saisonal und plötzlich auf. Meistens kommt es innerhalb weniger Stunden zu starken Fieberschüben mit bis zu 40 Grad. Gleichzeitig treten weitere Symptome wie starke Kopf- und Gliederschmerzen sowie Schüttelfrost auf.
Was bringt die Grippeimpfung?
Laut BAG ist die Grippeimpfung das wirksamste Mittel, um einer Grippeerkrankung vorzubeugen. Sie reduziert das Ansteckungsrisiko auf ein Minimum und somit auch die Gefahr von Folgeerkrankungen oder Komplikationen. Aber auch das Umfeld profitiert, weil man nicht ansteckend ist. Bei der Impfung werden inaktivierte Bestandteile der diesjährigen Grippeviren verabreicht. Der Körper kann so Antikörper entwickeln, ohne dass er krank wird. Wird er nun von «lebenden» Viren befallen, sind die Antikörper schon vorhanden und können die Eindringlinge effektiv und schnell bekämpfen.
In seltenen Fällen kann die Impfung zu Nebenwirkungen führen. Bei etwa zehn bis 40 Prozent treten Rötungen oder leichte Schmerzen um die Einstichstelle auf. Bei rund fünf bis zehn Prozent können sich Muskelschmerzen, leichte Übelkeit oder erhöhte Temperatur nach der Impfung zeigen. Sehr selten können im Falle einer Allergie Ausschläge, Ödeme oder Atembeschwerden und in extrem seltenen Fällen ein allergischer Schock auftreten.
Ein beliebtes Argument gegen die Grippeimpfung ist, dass sie eine Grippe oder Erkältung auslösen könnte. Das stimmt so nicht. Die Grippeimpfung ist ein sogenannter Totimpfstoff und kann deswegen keine Erkrankung nach sich ziehen. Die Impfungen werden in der Regel gemacht, wenn Erkältungen schon im Umlauf sind. Wenn eine Impfung und eine Erkältung zusammenfallen, ist das purer Zufall.
Mit dem Winterbeginn kommt auch die Grippesaison zurück. Den zuverlässigsten Schutz gegen eine Ansteckung bietet die alljährliche Impfung.
Mit dem Winterbeginn kommt auch die Grippesaison zurück. Den zuverlässigsten Schutz gegen eine Ansteckung bietet die alljährliche Impfung.
Wer sollte sich impfen – und wann?
Das BAG empfiehlt Personen ab 65 Jahren, schwangeren Frauen, Frauen, die in den letzten vier Wochen entbunden haben, sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Herzerkrankungen die Grippeimpfung. Zudem sollen sich Menschen impfen lassen, die in der Familie oder in privaten oder beruflichen Tätigkeiten regelmässig Kontakt mit Personen der Risikogruppen haben, zum Beispiel Ärzte oder Pflegepersonal.
Die Impfung sollte etwa im November erfolgen, spätestens jedoch dann, wenn die Grippewelle in Gang ist. Allerdings nicht zu früh, die Wirkung wirkt höchstens bis zu sechs Monate. Es dauert ungefähr zehn Tage, bis ihre Wirkung einsetzt, und sie muss jährlich erneuert werden, da sich das Virus mit jeder neuen Saison wieder verändert.
Gestern kalt, heute warm – echtes Erkältungswetter. Hilft jetzt Ingwertee? Artur Summerfield (56), Professor am Institut für Virologie und Immunologie an der Uni Bern, klärt auf.
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Die Grippe greift gerade wieder um sich. Doch was sind eigentlich die Unterschiede zu einer normalen Erkältung? Und wie kann man sich am besten schützen? Mehr Informationen gibt es hier.
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