Expertinnen sind sich einig: Der Trend hin zu Schönheitsoperationen geht von den sozialen Medien aus. Unternehmen im Ausland nutzen das, um Kundinnen anzuwerben. Ihr Lockinstrument: ein tiefer Preis.
So rührt auch das Institut Swiss Premium Beauty mit Sitz in der Türkei die Werbetrommel auf Instagram und Tiktok. Im Gespräch mit Blick sagen die Geschäftsführer Sabrina Weber und Serkan Ozan, dass es nicht darum gehe, Jugendliche zur Operation in die Türkei zu locken.
Billige Eingriffe
Der tiefe Preis resultiere nicht aus schlechter Qualität heraus, sondern aus dem «niedrigeren Lohnniveau in der Türkei», so Weber. Auf Tiktok wirbt das Unternehmen unter anderem für Brustvergrösserungen ab 3300 Franken.
Zum Vergleich: Beim Zürcher Schönheitsinstitut Fineskin Group AG zahlt man für den gleichen Eingriff 8490 Franken.
Warnung vor OPs im Ausland
Minela Kalac, die Direktorin des Zürcher Unternehmens, zeigt sich gegenüber Operationen im Ausland skeptisch. Ihre Gründe: die sprachliche Barriere in der Beratung sowie die mangelnde Nachsorge.
Auch die Schweizerische Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie warnt auf ihrer Website vor der Masche ausländischer Schönheitsinstitute: «Vermittlungsfirmen locken die Patientinnen oft mit undurchsichtigen Versprechungen in ausländische Praxen und Kliniken.» Kundinnen müssten zudem besonders darauf achten, dass ausländische Ärzte auch die Qualitätsstandards einhalten. (aua)