Im Sommer juckt die Haut häufig. Man bekommt lästige kleine Pickel oder Ausschlag. Umgangssprachlich nennt man das Sonnenallergie. Doch kann man wirklich allergisch gegen die Sonne sein? «Nein, der Begriff ist falsch, da der Ausschlag nicht durch eine herkömmliche Allergie ausgelöst wird», erklärt der stellvertretende Chefarzt Dermatologie von Skinmed, Dr. med. Timur Taskesen (40), im Gespräch mit BLICK.
Grundsätzlich müsse zwischen zwei verschiedenen Arten von Ausschlägen im Sommer unterscheiden. «Einerseits gibt es die sogenannte Mallorca Akne, die kleinen akneartigen Pickel. Die anderen Ausschläge liegen oftmals an einer Hautentzündung, die durch UVA-Strahlen ausgelöst wird», so der Experte.
Was ist eine Sonnenallergie?
Was wir umgangssprachlich als Sonnenallergie bezeichnen, tritt häufig nach längerer Sonnenabstinenz auf, beispielsweise zu Beginn der Sommermonate. «Die Haut muss sich wieder an die Sonne gewöhnen», so Taskesen.
Der korrekte Begriff für die Erkrankung ist Polymorphe Lichtdermatose (PLD). Es werde vermutet, dass die UVA-Strahlen auf der Haut freie Radikale bilden und diese mit der Haut reagieren, so der Dermatologe. Die Reaktionen können sich sehr unterschiedlich zeigen: «Polymorph bedeutet unterschiedlich, deshalb Polymorphe Lichtdermatose. Es kann sich als Juckreiz, Rötung der Haut, Brennen, Schmerzen und Bläschenbildung äussern.»
In der Regel erscheinen die Beschwerden zeitverzögert und treten erst nach ein paar Stunden oder gar Tagen auf. Die Erkrankung betreffe alle ethnischen Gruppen, doch Personen mit hellerem Hauttyp haben ein erhöhtes Risiko, daran zu erkranken, erklärt Taskesen.
Vorbeugen und Behandeln
Um sich vor einer Sonnenallergie zu schützen, ist es wichtig sich mit Sonnenschutz einzucremen. Taskesen rät: «Lichtschutzfaktor 50+ am Strand, See, Fluss und in den Bergen. In der Stadt mindestens Faktor 30.» Es empfehle sich, die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen. Präventiv könne man Beta-Carotin und Calcium einnehmen.
Die Sofortmassnahme bei einer Sonnenallergie: «Raus aus der Sonne! Im Schatten die betroffenen Körperstellen bedecken und Creme oder ein Gel mit hohem Lichtschutzfaktor auftragen.» Im akuten Stadium könnten auch kortisonhaltige Cremes verwendet werden. Bei heftigem Juckreiz sei der Gebrauch von Antihistaminika möglich.
Die richtige Sonnencreme und After-Sun
Wer nach dem Sonnenbad vorallem an kleinen Pickeln leidet, hat Mallorca Akne. Die Pickel entstehen vor allem durch fetthaltige Sonnencremes und dem körpereigenen Talg. «Durch die Reaktion mit den UVA-Strahlen, wird die Talgproduktion der Haut angekurbelt und die kleinen akneartigen Pickel werden gebildet.», erklärt Taskesen. Deshalb solle man darauf achten, Sonnencreme ohne Fette und Lipide zu benutzen.
Generell sollten leichte Sonnencremes mit genügend Lichtschutzfaktor gebraucht werden. Der Dermatologe empfiehlt: «After-Sun Produkte sollten sicherheitshalber ebenfalls weder Fett noch bestimmte Emulgatoren enthalten.» Am besten seien Aloe Vera Gel aus dem Kühlschrank oder Quarkumschläge nach der Sonne.