Calcium gibts auch anders
Milchprodukte alleine machen nicht stark

Milchprodukte wie Joghurt oder Quark sind keine Wundermittel. Für kräftige Knochen und Muskeln braucht es mehr.
Publiziert: 17.02.2017 um 17:05 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 22:05 Uhr
Schmeckt gut, aber macht nicht gesund.
Foto: Getty Images

Für eine Studie der Universität Madrid liessen die Forscher 4500 Erwachsene über 3,5 Jahre hinweg Joghurt essen. Das Fazit von Studienautorin Dr. Esther López-García klingt ernüchternd: «Der regelmässige Verzehr von Joghurt zeigte keine Verbesserungen der Lebensqualität aus gesundheitlicher Sicht.» Anders gesagt: Ob man Joghurt isst oder nicht, ist für das allgemeine Wohlbefinden egal.

Dass das tägliche Frühstücksjoghurt, womöglich noch ein gesüsstes, keine Wunderdinge vollbringen kann, sagt eigentlich der ­gesunde Menschenverstand. Den positiven Joghurteffekt hat vor allem die Werbung gepriesen. Wenn Milchprodukte als besonders gesund eingestuft werden («Milch macht stark»), hat das mit der Vorstellung zu tun, das in ihnen enthaltene Cal­cium stärke die Knochen und die Proteine seien gut für Muskeln, Bänder und Bindegewebe.

So preisen Sportler als idealen Pro­teinlieferanten den Quark. Allerdings sind Proteine auch schwer verdaulich. Wer einmal 500 Gramm Quark aufs Mal gegessen hat, weiss, wie er im Magen liegen kann. Leute, denen Joghurt oder Quark guttun, dürfen ihr Quantum natürlich weiter essen.

Besser wirkt ein gesunder Lebenswandel mit abwechslungsreicher Ernährung: Calcium ist in Lebensmitteln wie grünem Gemüse (Brokkoli, Mangold, Fenchel, Kabis, Lauch) enthalten, in weissen Bohnen und Linsen stecken viele Proteine. Nikotin und Alkohol sind Calciumfresser, die auch den Knochen schaden. Zudem weiss man, dass Bewegung und leichtes Krafttraining den Knochen- aufbau fördern und gegen Osteoporose wirken.

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