Von Truthähnen und Pilgervätern
Warum feiern die Amerikaner Thanksgiving?

Thanksgiving ist ein gesetzlicher Feiertag in den USA. Und auch hierzulande erfreut sich die amerikanische Tradition immer grösserer Beliebtheit. Doch was feiert man eigentlich am letzten Donnerstag des Novembers?
Publiziert: 26.11.2024 um 15:05 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2024 um 15:17 Uhr
  • Thanksgiving 2024 ist am 28. November.
  • Thanksgiving ist ein in den Vereinigten Staaten und Kanada gefeiertes Erntedankfest.
  • In den USA ist der Thanksgiving Day ein staatlicher Feiertag.
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Gemeinschaftsgefühl wird bei Thanksgiving grossgeschrieben.
Foto: Getty Images
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Vanessa BüchelRedaktorin Lifestyle

Im Kamin prasselt fröhlich ein Feuer. Die Familie von der Grossmutter bis zum Enkel sitzt gemeinsam am Tisch, die Hände zum Gebet gefaltet, und vor ihnen liegt das Prunkstück eines jeden Thanksgiving-Festessens: der Truthahn. So oder so ähnlich stellt sich wohl so mancher Nicht-Amerikaner das Dinner einer durchschnittlichen amerikanischen Familie am vierten Donnerstag im November vor. Denn an diesem Tag findet traditionellerweise Thanksgiving statt. Dieses Jahr fällt es auf den 28. November.

Was ist Thanksgiving?

An Thanksgiving wird – wie der Name erahnen lässt – gedankt. Das Dankgebet wird meistens vom Familienoberhaupt gesprochen. Danach offenbart jeder der Anwesenden, wofür er danken will, was ihn dieses Jahr beschäftigt hat und was seine Wünsche für die Zukunft sind.

Aber nicht nur in der Familie werden Danksagungen und Wünsche geäussert. Jährlich nimmt sich der amtierende Präsident den Feiertag zum Anlass, um über wichtige zurückliegende Ereignisse zu sprechen und der Nation für die Unterstützung zu danken.

Der Truthahn

Der Truthahn darf an keinem Thanksgiving-Fest fehlen. Üblicherweise wird er mit Preiselbeeren, Süsskartoffeln und Gemüse gefüllt. Zum Nachtisch gibt es oft Süssspeisen wie Kürbis- oder Pekannusskuchen.

Der Vogel spielt aber nicht nur in der kulinarischen Begleitung des Festes eine wichtige Rolle. Er hat sogar Eingang gefunden in die Traditionen des Weissen Hauses. Seit Harry S. Truman (1884–1972) im Oval Office sass, nimmt der Präsidentensitz jedes Jahr Truthähne entgegen. George Bush Senior (1942–2018) hat diese Tradition dann noch erweitert – er begnadigte einige der Tiere. Dieses Ritual wird bis heute zelebriert. Dieses Jahr wird es von Präsident Joe Biden (81) durchgeführt.

Doch nicht nur in kulinarischen oder präsidialen Traditionen zeigt sich, wie wichtig der Truthahn zum Ende des Novembers wird. Die Stadt New York beispielsweise widmet ihm jedes Jahr eine eigene Parade. Bei vielen Familien gehört es zum Fest dazu, diese am Fernseher mitzuverfolgen.

Was ist der Ursprung von Thanksgiving?

Es ist zwar historisch nicht restlos geklärt, wie und wann das Fest entstanden ist, doch gehen die meisten Amerikaner davon aus, dass es im Jahr 1621 war. Der Legende nach feierten die Pilgerväter bei Plymouth Rock gemeinsam mit den Ureinwohnern des Wampanoag-Stamms ein dreitägiges Erntedankfest. Dies, um ihnen zu danken, denn ohne deren Hilfe hätten die Siedler den Winter wohl nicht überstanden. Seit 1941 ist das Fest ein nationaler Feiertag.

Wie denken die Ureinwohner darüber?

Die Wampanoag wurden mit dem Einfall der weissen Siedler durch eingeschleppte Krankheiten und Kriege dezimiert, aus ihrer Heimat verdrängt und in Reservate gesperrt. Während der Ausbreitung der Europäer in Amerika wurden ganze Indianerstämme vernichtet und die übrigen zu einem Leben in Reservaten gezwungen. Die meisten Nachkommen sehen in Thanksgiving daher keinen Anlass zur Feier.

Einige Amerikaner haben sich deshalb für einen «Nationalen Tag der Trauer» entschieden und verzichten auf die Festlichkeiten.

Wie kommts vom Kalorien-Donnerstag über den Black Friday zum Cyber Monday?

Die US-Wirtschaft profitiert von Thanksgiving. Viele Amerikaner nehmen sich nämlich den Freitag frei und machen aus Thanksgiving ein verlängertes Wochenende. Die zusätzliche Freizeit wird meist für Weihnachtseinkäufe genutzt. Der Freitag, auch Black Friday genannt, wurde zum inoffiziellen Shopping-Tag. Enorme Staus und Menschenansammlungen in den Grossstädten sind die Folge.

Der Einzelhandel reagiert mit einer Rabatt-Schlacht, die bereits weitere Länder erreicht hat – so auch die Schweiz. 2018 gingen in den USA zwischen Donnerstag und Montag rund 165 Millionen Menschen einkaufen, wobei jeder im Schnitt 313 Dollar ausgab, so die «Süddeutsche Zeitung». Am sogenannten Cyber Monday verschiebt sich die Rabatt-Schlacht dann ins Internet und Onlineshopping-Plattformen setzen die tiefen Preise noch weiter hinunter. 

Traditionelles Essen zu Thanksgiving

Wenn im Oktober die Blätter goldig werden und die letzten warmen Sonnenstrahlen unsere Gemüter erwärmen, dann hat sich unweigerlich der Herbst angekündigt. Es folgen die kühle Jahreszeit, neblige Morgen und erster Schnee. Im November feiern die Amerikaner immer am vierten Donnerstag des Monats Thanksgiving. Wie der Name schon sagt, ist es Brauch, sich an diesem Tag zu bedanken. Man kommt mit der Familie und Freunden zusammen und ein reichlich gedeckter Tisch darf ebenfalls nicht fehlen.

Star des Festes ist allerdings der riesige Truthahn, wir kennen es aus den Filmen. Gefüllt und nicht selten überdimensional kommt er in die Mitte des Tisches, dazu werden traditionell Kürbisgerichte, Mais, Kartoffeln, Süsskartoffeln und Cranberry gereicht. Traditionell werden Gerichte mit Zutaten aus dem eigenen Land zubereitet. 

Wenn im Oktober die Blätter goldig werden und die letzten warmen Sonnenstrahlen unsere Gemüter erwärmen, dann hat sich unweigerlich der Herbst angekündigt. Es folgen die kühle Jahreszeit, neblige Morgen und erster Schnee. Im November feiern die Amerikaner immer am vierten Donnerstag des Monats Thanksgiving. Wie der Name schon sagt, ist es Brauch, sich an diesem Tag zu bedanken. Man kommt mit der Familie und Freunden zusammen und ein reichlich gedeckter Tisch darf ebenfalls nicht fehlen.

Star des Festes ist allerdings der riesige Truthahn, wir kennen es aus den Filmen. Gefüllt und nicht selten überdimensional kommt er in die Mitte des Tisches, dazu werden traditionell Kürbisgerichte, Mais, Kartoffeln, Süsskartoffeln und Cranberry gereicht. Traditionell werden Gerichte mit Zutaten aus dem eigenen Land zubereitet. 

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