Wenn Käthi Fässler vom Appenzellerland spricht, dann spürt man die Wärme, die sie für die Höger und Täler ihrer Heimat empfindet. Spricht sie von der Küche des Ländchens, dann kann man die Liebe zu ihrem Lebenskreis ganz besonders nachempfinden. Etwa, wenn es zum Thema Appenzeller Biberli das Nötige zu erklären gibt.
Denn Biberli werden zwar aus der gleichen Masse wie Appenzeller Biber gemacht. Aber sind eben doch nicht das Gleiche. Auch weil die kleinen, handtellergrossen meist ungefüllt gegessen werden.
Auch weil Biberliteig wie der Biberfladen mit Eiern hergestellt wird. Dafür sind die beiden Gebäckarten luftiger als andere Gewürzbrote. Aber auch: Gewürzbrote sind sie alle. Denn sie stammen samt und sonders von jenem Pfefferbrot ab, das die Italiener als Panpepato kennen, die Süddeutschen als Lebkuchen und die Appenzeller eben als Biber.
Doch zurück zu Käthi Fässler. Sie verwandelt nämlich die altbekannten Biberli in eine Biberlimousse. Nicht weil sie das selbst erfunden hätte. Gott behüte. «Es ist ein Gericht, dass zum Hotel Hof Weissbad gehört. Schon lange bevor ich hierher kam. Die Gäste verlangten es weiter. Was wir machten, war: Wir fabrizieren die Mousse etwas heutiger. Leichter, luftiger eben.»
Käthi Fässler selbst liebt allerdings nicht nur das Süsse in der Winterküche. Sie mag eigentlich genauso gerne zum Abschluss einer Mahlzeit en «Brocke Chääs». Und so verrät sie uns, als ihr allerliebstes salziges Winterrezept, eine Hafersuppe. So, wie sie sich diese oft zu Hause kocht.
«Lassen Sie einen Esslöffel Butter in der Pfanne zerlaufen. Ziehen Sie darin einen Esslöffel fein geschnittene Zwiebel, eine Messerspitze gehackten Knoblauch und zwei bis drei Esslöffel fein geschnittenes Weisses vom Lauch an. Steigt ein süss-zwiebeliger Duft auf, kommen zwei Handvoll Kartoffelwürfeli dazu. Auch diese unter Umrühren erwärmen, ehe zwei Esslöffel Haferflöckli dazukommen. Nochmals alles umrühren und anziehen. Erst dann wird mit heisser Gemüsebrühe abgelöscht und alles für eine gute Viertelstunde geköchelt. Im Teller angerichtet, reibt jeder Esser auf einer Röschtiraffel gehörig Appenzellerkäse darüber. Dann wird mit Pfeffer und Muskatnuss kräftig gewürzt. Umrühren und – hopp! – kann gegessen werden.»