Das Renommee ist ohnehin schon riesig. Jetzt ist es quasi amtlich bestätigt. Etter ist der beste Schweizer Fruchtbrenner. Die Distiswiss hat Etter Söhne AG in Zug zum Goldbrenner 2009/2010 erkoren. Das ist nicht speziell überraschend. Aber geschichtsträchtig. Denn es ist die letzte Verleihung dieses Titels unter diesem Dach.
Bislang leisteten sich Distiswiss und das Schnapsforum den Unsinn, in einem ohnehin schon schwierigen Markt zwei eigene Prämierungen durchzuführen. Die Übersicht fehlte völlig. Damit ist nun Schluss! Ab 2011 gibt es unter dem Namen Distisuisse alle zwei Jahre nur noch eine grosse Schnapsverkostung und –prämierung. Für Geschäftsführer Hans Etter, war das überfällig: „Wir haben immer noch relative geringe Unterstützung, zumal wenn unsere Fruchtbrände als Schnaps bezeichnet werden. Mit Schnaps wird im Volksmund ein Brand aus der untersten Schublade bezeichnet. In Deutschland ist die Akzeptanz zum Beispiel viel höher.“ Und die Preise deshalb höher…
Chriesiwasser gegen Liebeskummer
Begonnen hat alles 1823. Damals brannte Urgrossvater und Bauer Johann Baptist Etter auf dem Bauerngut Berglihof in Menzingen, dem Stammsitz der Familie, „formidables Chriesiwasser“. Erstmals aus Liebeskummer, so besagt die Legende. Und nur zum Nebenerwerb. 1870 machte dessen Sohn Paul das gebrannte Wasser zu seinem Hauptjob.
Was ist heute das Geheimnis des Hauses? Verkaufsleiter Gabriel Galliker-Etter: „Da ist sicher zum einen die Qualität der Rohstoffe. Wir haben zum Beispiel all unsere Bauern, also unsere Lieferanten, eingeladen, um ihnen zu sagen, was wir genau erwarten, wie die Früchte auszusehen hätten, wie schnell geerntet werden muss.“ Dazu gesellt sich eine Brennanlage auf Topniveau, in die viel Geld investiert wurde. Etter: „Wir arbeiten auf Perfektion hin.“
Hongkong, Nairobi, New York
Dennoch sind die Brände nicht jedes Jahr gleich. Wie beim Wein. „Wir sind in der Tat als Fruchtbrenner viel näher beim Wein als herkömmliche Spirituosen“, sagt Etter. „Wir unterliegen den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen.“ Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass 2009 in Bezug auf die Menge das schlechteste Kirschjahr seit 42 Jahren war. Das macht dann schon was aus, wenn man pro Jahr rund 100 000 Liter destilliert. Wenn Sie meinen, das sei viel, hier ein Vergleich: Jährlich werden 330 Millionen Flaschen Smirnoff-Wodka verkauft…
Kommen Ihnen die Flaschen des Hauses Etter oder der Name bekannt vor? Durchaus möglich, dass Sie ihn schon auf dem einen oder anderen Flughafen angetroffen haben, denn viele Duty-Free-Firmen haben ihn in ihrem Sortiment. „Zudem werden unsere Produkte von der Swiss angeboten, dazu werden sie in der First- und Business-Class von Lufthansa serviert“, so Etter. „ Sie finden Sie in Hongkong ebenso wie Nairobi oder New York. Oder auch im Restaurant des Burj al Arab in Dubai.“
Nicht schlecht, in der nobelsten Herberge dieses Planeten… „Aber“, beeilt sich Hans hinzuzufügen, „wir sind nach wie vor ein Familienbetrieb. Ein echter!“
Wie trinkt man Fruchtbrände richtig? Und: Schadet Ihnen lange Lagerung? Wir räumen mit populären Vorurteilen auf. Ein Fruchtbrand muss nicht kalt getrunken werden. Ein wirklich guter Brand schmeckt gleich gut aus dem Keller oder bei Zimmertemperatur. Ideal sind zwischen 15 und 20 Grad. Hans Etters Tipp: „Einfach das Digestifglas tiefkühlen. Der Fruchtbrand wird nach einer Abkühlungsphase von zwei, drei Minuten in der Erwärmungsphase hervorragend fruchtig.“
Und die Lagerung? Eine angebrochene Flasche verliert nicht massiv an Aroma, sie muss nicht innert Kürze geleert werden. Etter: „Lassen Sie die angebrochene Flasche ruhig stehen. Der Fruchtbrand atmet, reift und wird harmonischer, weicher, eleganter.“ (A. Ku.)
Wie trinkt man Fruchtbrände richtig? Und: Schadet Ihnen lange Lagerung? Wir räumen mit populären Vorurteilen auf. Ein Fruchtbrand muss nicht kalt getrunken werden. Ein wirklich guter Brand schmeckt gleich gut aus dem Keller oder bei Zimmertemperatur. Ideal sind zwischen 15 und 20 Grad. Hans Etters Tipp: „Einfach das Digestifglas tiefkühlen. Der Fruchtbrand wird nach einer Abkühlungsphase von zwei, drei Minuten in der Erwärmungsphase hervorragend fruchtig.“
Und die Lagerung? Eine angebrochene Flasche verliert nicht massiv an Aroma, sie muss nicht innert Kürze geleert werden. Etter: „Lassen Sie die angebrochene Flasche ruhig stehen. Der Fruchtbrand atmet, reift und wird harmonischer, weicher, eleganter.“ (A. Ku.)
Perfekt in der Nase, typisch, elegant, fein.
75 cl, CHF 49.50 (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Williams
Supernase, auch im Gaumen, gegen Ende wieder aromatische Birnennoten, sehr lang. Das ist der als bester Schweizer Schnaps ausgezeichnete Fruchtbrand. Leider ist das eingereichte und prämierte Lot ausverkauft.
75 cl, CHF 52.90 (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Vieille Poire Williams
Fein in der Nase, fruchtig im Gaumen, nicht zu süss-mastig.
75 cl, CHF 56.— (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Vieille Prune
Tolle Nase, wunderbares Süsse-Säure-Spiel, fast endlos.
75 cl, CHF 56.— (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Vieille Kirsch
Der Kirsch für Frauen! Nase dennoch typisch, dann schön fruchtig, leichte Süsse, wunderbar!
75 cl, CHF 56.— (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Perfekt in der Nase, typisch, elegant, fein.
75 cl, CHF 49.50 (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Williams
Supernase, auch im Gaumen, gegen Ende wieder aromatische Birnennoten, sehr lang. Das ist der als bester Schweizer Schnaps ausgezeichnete Fruchtbrand. Leider ist das eingereichte und prämierte Lot ausverkauft.
75 cl, CHF 52.90 (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Vieille Poire Williams
Fein in der Nase, fruchtig im Gaumen, nicht zu süss-mastig.
75 cl, CHF 56.— (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Vieille Prune
Tolle Nase, wunderbares Süsse-Säure-Spiel, fast endlos.
75 cl, CHF 56.— (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
Vieille Kirsch
Der Kirsch für Frauen! Nase dennoch typisch, dann schön fruchtig, leichte Süsse, wunderbar!
75 cl, CHF 56.— (www.etter-distillerie.ch/de/shop.htm)
*Der Ausdruck stammt von Ende 19. Jahrhundert, als in den Zimmern kaum mehr als 16 bis 18 Grad herrschte. Massgebend ist also diese Temperatur und nicht 22 Grad wie in vielen Wohnungen oder gar mehr als 25 Grad wie in vielen Restaurants im Süden, vor allem im Sommer.
Duden – Wörterbuch Wein. Eckhard Supp. ISBN 978-3-411-70359-3. Erschienen bei Bibliograph. Instit. GmbH. CHF 16.90. Im Buchhandel.
*Der Ausdruck stammt von Ende 19. Jahrhundert, als in den Zimmern kaum mehr als 16 bis 18 Grad herrschte. Massgebend ist also diese Temperatur und nicht 22 Grad wie in vielen Wohnungen oder gar mehr als 25 Grad wie in vielen Restaurants im Süden, vor allem im Sommer.
Duden – Wörterbuch Wein. Eckhard Supp. ISBN 978-3-411-70359-3. Erschienen bei Bibliograph. Instit. GmbH. CHF 16.90. Im Buchhandel.