Dillon Helbig ist acht und hat über die Weihnachtsferien ein Buch mit 81 Seiten geschrieben und gezeichnet. Alle wollen es nun lesen. In «Chaptr 1» («Kapitl 1»), schreibt Dillon: «ONe Day in wintr it wus Crismis!» («AN einem Tag im Wintr wur Weinagt!» Nachdem der Stern des «Crismis-Tree» (Weihnachtsbaum) explodiert, wird Dillon auf eine Zeitreise geschleudert und erlebt unzählige, reich illustrierte Abenteuer.
Und weil Dillon will, dass alle sein Buch lesen, nimmt er es mit, als sein Grosi Ende Dezember mit ihm in die «Ada Community» Bibliothek in der Stadt Boise im US-Bundesstaat Idaho geht – und versteckt es dort zwischen anderen Kinderbüchern. Am Abend plagt ihn aber sein schlechtes Gewissen und er erzählt es den Eltern. Die wiederum rufen die Bibliothek an, um sich zu entschuldigen und das Buch abzuholen.
Dillons Zukunft ist ihm nun klar: Er wird Autor
Es kommt anders: Die Bibliothekaren sind so begeistert vom Buch, dass sie es nicht nur behalten, sondern ausstellen – und alle reissen sich darum: Mittlerweile beträgt die Warteliste, um das Buch auszuleihen, gemäss «New York Times» rund vier Jahre.
Nicht nur ist Dillons Buch ein unglaublicher Erfolg, seine fantasievolle Arbeit zieht auch weitere Kreise: Klassenkameraden schreiben nun auch eigene Bücher, eine lokale Autorin bietet gemeinsam mit Dillon Schreibwerkstätten für Kinder an, ein Verlag hat sich gemeldet, um das Buch zu publizieren, und für Dillon selbst ist seine Zukunft klar: Er will Autor werden. Aber nur bis 40, nachher will er Spiele entwickeln. Auch sein nächstes Buch hat er schon geplant. Es heisst: «Der Jacken fressende Schrank». Es basiere auf wahren Erlebnissen.