Im Wald entsteht durch Unordnung neuer Lebensraum für Tiere.
Foto: Stephan Rappo

Für andere sind sie Abfall
Diese Frau ­investiert in tote Bäume

Die Biologin Nicole Imesch kaufte im Emmental zwei Hektaren gefallene Bäume und wartet, bis diese sich zersetzt haben. Ihr Ziel: die Artenvielfalt zurückzuholen.
Publiziert: 23.08.2019 um 14:44 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2019 um 14:49 Uhr
Nicole Imesch (45) wohnt nur ein paar Minuten entfernt von «ihrem» Waldstück in Linden BE.
Foto: Stephan Rappo
In Kooperation mit BKW

Von Lisa Merz (Text) und Stephan Rappo (Fotos), SI GRUEN

Wie überdimensional grosse Mikadostäbe verteilen sich die Baumstämme kreuz und quer auf dem moosig weichen Waldboden, die Äste abgebrochen, die Wurzelteller mit dichten Erdklumpen und Steinen behangen. Auf zwei Hektaren am Churzenberg im Emmental liegt alles noch genauso, wie Sturm Burglind es im Januar 2018 nieder­geschmettert hat.

Dass auch in Zukunft jeder Ast an seinem Platz bleibt, dafür sorgt Wildbiologin­ Nicole Imesch. Auf eigene Initiative und mithilfe von Spenden kaufte sie die ge­fallenen Bäume – bis diese vermodert sind, wird der Eigentümer hier nichts anfassen. Auf einer Fläche, ungefähr so gross wie zwei Fussballfelder, entsteht ein poten­zieller Lebensraum für 8000 Arten: Insekten, Vögel, Pilze und Flechten – sie alle brauchen altes, vermoderndes Holz, um zu über­leben. Auch das Ökosystem Wald ist von ihnen abhängig, weil nach der Zersetzung des Totholzes wieder fruchtbarer Boden entsteht. Ein intakter Wald wiede­rum produziert Sauerstoff, säubert die Luft, schützt Menschen vor Erdrutschen und ist somit auch für unser Leben unersetzlich.

Die Grüne Krabbenspinne ­mag es, wenn der Wald nicht ­aufgeräumt ist.
Foto: Stephan Rappo

Ein Drittel der Arten ist in Gefahr

Der aktuelle Weltbiodiversitätsbericht der Uno zeigt: Die Tier- und Pflanzenvielfalt schwindet drastisch. In der Schweiz leben laut Bundesamt für Umwelt mindestens 45'000 verschiedene Arten, ein Drittel davon ist bedroht. So zum Beispiel der Biber, der Felsenfalter oder Pilze wie der Steppen­trüffel. Der Bestand der ­insektenfressenden Vögel hat seit dem Jahr 1990 um sechzig Prozent abgenommen. Der Bund reagierte bereits vor dem Bericht und lancierte 2017 einen Aktionsplan zur Biodiversitätsstrategie – Umweltschützer kritisieren jedoch die Massnahmen und die bisherigen Ergebnisse als ungenügend.

Nicole Imesch wartet nicht gerne. Sie klettert über einen Baumstamm und versucht, einen Dreizehenspecht zu erspähen. Dieser Vogel ernährt sich hauptsächlich von Borkenkäfern, die zur Eiablage Gänge in abgestorbenes Holz oder Rinde der Fichte bohren. «Tote Fichten findet man hier ­allerdings keine», sagt Nicole Imesch. «Ich konnte das Projekt nur starten, nachdem alle abtransportiert wurden. Fichten-Borken­käfer breiten sich schnell aus und würden so den umliegenden bewirtschafteten Wald gefährden.»

Auch der Schwarzfühlerige ­Totengräber mag herumliegende Bäume.
Foto: Stephan Rappo

Weisstannen vor Rehen schützen

Alles hängt zusammen, jedes Lebewesen beeinflusst den natürlichen Kreislauf. Nicole Imesch zeigt auf eine kniehohe Weiss­tanne. «Kaum zu glauben, dass sie schon zwanzig Jahre hier steht. Die Rehe lieben ihre weichen Schösslinge und knabbern alle ab. So haben manche einheimischen Bäume kaum eine Chance zu wachsen.» Das Totholz soll den Rehen den Weg zu diesen Leckerbissen erschweren. Auch die dornigen Brombeersträucher, die überall wuchern, hindern die kleinen Bäume am Wachsen. Hier kann das Reh wiederum positiv wirken, da es gerne Brombeerblätter frisst und diese so in Schach hält.

«Ich bin gespannt, wie es hier in ein paar Jahren aussehen wird», sagt Nicole Imesch. Sie hat für ihr Projekt zwanzig bis fünfzig Jahre Zeit, so lange, bis sich der letzte umgefallene Baumstamm voll­ständig zersetzt hat, das ist mit dem Boden­eigentümer vertraglich geregelt.

Biodiversität auf dem Balkon

Sie müssen kein Waldstück besitzen, um etwas für die Artenvielfalt zu tun. Seltene und gefährdete Wildbienen kann man auch auf dem Balkon oder Fensterbrett fördern – ein paar Blumentöpfe genügen. Wichtig ist, was man ansät. Die Homepage Future Planter hilft dabei. Nach wenigen Klicks schon sieht man, welche wilden Bienenarten in der Nähe des eigenen Wohnorts vorkommen, welche Pflanzen diese mögen und in welcher Gärtnerei man sie erhält.

Sie müssen kein Waldstück besitzen, um etwas für die Artenvielfalt zu tun. Seltene und gefährdete Wildbienen kann man auch auf dem Balkon oder Fensterbrett fördern – ein paar Blumentöpfe genügen. Wichtig ist, was man ansät. Die Homepage Future Planter hilft dabei. Nach wenigen Klicks schon sieht man, welche wilden Bienenarten in der Nähe des eigenen Wohnorts vorkommen, welche Pflanzen diese mögen und in welcher Gärtnerei man sie erhält.

Auswertung im Winter

Ob gefährdete Insekten, Pilze und Flechten an diesen Ort zurückkehren, weiss sie nicht. Zurzeit sind die fünf aufgestellten Insektenfallen viel zu leer. Aber im Gegensatz zum benachbarten bewirtschafteten Wald sieht man bereits, dass die Artenvielfalt grösser ist. Im Winter wird die Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittel­wissenschaften in Zollikofen BE die Fallen auswerten.

Das Wissen über Insekten und deren Bedeu­tung ist noch immer gering, in der Schweiz gibt es nur wenige Experten. Rund um den Tanzplatz, so heisst das Waldstück, hat Nicole Imesch Infotafeln aufgestellt. Besucher sollen beim Spaziergang durch den kleinen Emmentaler Dschungel sensibilisiert werden und sehen, welche grossen Aufgaben auch die kleinsten Lebewesen haben.

Weitere Infos unter www.unabern.ch

200 Millionen für grüne Investitionen

Suzanne Thoma ist CEO der BKW Gruppe, eines international tätigen Energie- und Infrastruktur­unternehmens mit Sitz in Bern. Ihre Gedanken über Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit – und eine neue ökologische Finanzierungsmöglichkeit.

Was vor ein paar Jahrzehnten noch angezweifelt wurde, ist in unserem heutigen Bewusstsein fest verankert. Der Klimawandel betrifft uns alle. Zu offensichtlich sind die Auswirkungen auf die Umwelt, als dass wir sie noch infrage stellen könnten. Gerade bei den Wetterextremen wie Dürre, Hitzewellen und Stark­regen sind die Auswirkungen sichtbar. Viele Menschen sind bereit, dagegen anzukämpfen, sich zu engagieren und ihre Denk- und Handlungsweise anzupassen.

Auch Firmen suchen Lösungen

Die Sorge um das Klima treibt auch Jugendliche auf die Strassen. Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit beschäftigen aber nicht nur den Einzelnen, sondern auch Firmen.

Die BKW hat sich auf die Fahne geschrieben, Lösungen für eine lebenswerte Zukunft zu gestalten. Mit unseren Lösungen erhöhen wir die Energieeffizienz und verringern Energieverbrauch und Emis­sionen. Wir helfen, Lebensräume und Infrastrukturen für die Auswirkungen des Klimawandels zu rüsten. Wir sind uns bewusst, dass auch wir uns als Unternehmen in gewissen Bereichen noch verbessern müssen. Daher arbeiten wir kontinuierlich daran, die gesellschaftlichen und öko­logischen Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit zu analysieren und zu optimieren. Denn Produktions-, Versorgungs- und private Infrastrukturen müssen immer höheren Anforderungen gerecht werden.

Green Bond lanciert

Die Ressourceneffizienz wird immer wichtiger. Als Führungskräfte tragen wir eine besondere Verantwortung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Deshalb freue ich mich, dass wir als erstes börsenkotiertes Unternehmen der Schweiz eine grüne Anleihe über 200 Millionen Franken lanciert haben.

Die 200 Millionen Franken fliessen ausschliesslich in grüne Projekte. Dazu wenden wir die Green Bond Principles der International Capital ­Market Association (ICMA) an. Darin ist definiert, dass das Geld in Projekte mit öko­logischem Mehrwert fliessen muss. Dies sind verschiedene Kleinwasserkraftwerke in der Schweiz sowie Windkraftwerke in Norwegen und Frankreich. Damit kommen wir der Nachfrage nach grünen Inves­titionsmöglichkeiten nach und bieten Anlegern die Möglichkeit, in die nachhaltige Energiezukunft zu investieren.

Modernisierung im Gange

Damit auch zukünftig überall und jederzeit Energie fliesst und diese insgesamt sauberer und effizienter hergestellt werden kann, modernisieren wir unsere Produktionsanlagen und Verteilnetze. Unser Ziel ist, dass 75 Prozent der installierten Leistung unseres Pro­duk­tionsparks bis 2023 erneuer­bar sind. Bereits seit 2013 inves­tieren wir deshalb bei neuen Kraftwerken ausschliesslich in erneuerbare Energien. 50 Prozent der Energie werden heute in Gebäuden verbraucht. Hier leisten wir als Anbieterin von umfassenden Gebäudetechni­k­lösungen einen wesentlichen Beitrag, den CO2-Aus­stoss zu ver­ringern und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern im Gebäude zu reduzieren oder gar zu eliminieren.

Als verantwortungsvoll handelndes Unternehmen wollen wir, gemeinsam mit anderen Akteuren der Gesellschaft, unseren Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten.

Suzanne Thoma ist CEO der BKW Gruppe, eines international tätigen Energie- und Infrastruktur­unternehmens mit Sitz in Bern. Ihre Gedanken über Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit – und eine neue ökologische Finanzierungsmöglichkeit.

Was vor ein paar Jahrzehnten noch angezweifelt wurde, ist in unserem heutigen Bewusstsein fest verankert. Der Klimawandel betrifft uns alle. Zu offensichtlich sind die Auswirkungen auf die Umwelt, als dass wir sie noch infrage stellen könnten. Gerade bei den Wetterextremen wie Dürre, Hitzewellen und Stark­regen sind die Auswirkungen sichtbar. Viele Menschen sind bereit, dagegen anzukämpfen, sich zu engagieren und ihre Denk- und Handlungsweise anzupassen.

Auch Firmen suchen Lösungen

Die Sorge um das Klima treibt auch Jugendliche auf die Strassen. Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit beschäftigen aber nicht nur den Einzelnen, sondern auch Firmen.

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Green Bond lanciert

Die Ressourceneffizienz wird immer wichtiger. Als Führungskräfte tragen wir eine besondere Verantwortung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Deshalb freue ich mich, dass wir als erstes börsenkotiertes Unternehmen der Schweiz eine grüne Anleihe über 200 Millionen Franken lanciert haben.

Die 200 Millionen Franken fliessen ausschliesslich in grüne Projekte. Dazu wenden wir die Green Bond Principles der International Capital ­Market Association (ICMA) an. Darin ist definiert, dass das Geld in Projekte mit öko­logischem Mehrwert fliessen muss. Dies sind verschiedene Kleinwasserkraftwerke in der Schweiz sowie Windkraftwerke in Norwegen und Frankreich. Damit kommen wir der Nachfrage nach grünen Inves­titionsmöglichkeiten nach und bieten Anlegern die Möglichkeit, in die nachhaltige Energiezukunft zu investieren.

Modernisierung im Gange

Damit auch zukünftig überall und jederzeit Energie fliesst und diese insgesamt sauberer und effizienter hergestellt werden kann, modernisieren wir unsere Produktionsanlagen und Verteilnetze. Unser Ziel ist, dass 75 Prozent der installierten Leistung unseres Pro­duk­tionsparks bis 2023 erneuer­bar sind. Bereits seit 2013 inves­tieren wir deshalb bei neuen Kraftwerken ausschliesslich in erneuerbare Energien. 50 Prozent der Energie werden heute in Gebäuden verbraucht. Hier leisten wir als Anbieterin von umfassenden Gebäudetechni­k­lösungen einen wesentlichen Beitrag, den CO2-Aus­stoss zu ver­ringern und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern im Gebäude zu reduzieren oder gar zu eliminieren.

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Suzanne Thoma
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