Freilichttheater, WM-Spiele, Open-Air-Kino: Mit der Tribüne beim Dorfplatz wurde der Kern von Saas-Grund ­attraktiv gemacht.
Foto: David Birri

Der Umwelt zuliebe
Saas-Grund setzt auf LEDs – und ein Trinkwasserkraftwerk

Mit beschränkten Mitteln den Touristen etwas bieten: Die Walliser Gemeinde Saas-Grund ist darin ein leuchtendes Vorbild.
Publiziert: 15.04.2019 um 08:56 Uhr
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Aktualisiert: 26.06.2019 um 07:21 Uhr
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Der alte Kirchturm von ­Saas-Grund wird mit der neuen Installation ins rechte Licht gerückt. Der Ersatz der alten Beleuchtung wurde genutzt, um eine neue ­Attraktion zu schaffen.
Foto: David Birri
In Kooperation mit BKW

Von Monique Ryser (Text) und David Birri (Fotos), SI GRUEN

Es gibt einen Grund, dass die «Herrschaften» im vorigen Jahrhundert zur Sommerfrische in die Berge fuhren: Die drückende Sommerhitze verflüchtigt sich mit jedem Höhenmeter, die Luft wird leicht, die Temperatur angenehm. Das entdecken auch immer mehr Städter und wollen im Sommer in die Berge. So auch nach Saas-Grund VS, das heute im Sommer fast gleich viele Besucherinnen und Besucher zählt wie im Winter. Vor zehn Jahren war das noch völlig anders, und Berge galten nur schneebedeckt als Anziehungspunkte. Klar, dass sich auch kleine Bergdörfer da­rauf einstellen müssen. Für Bruno ­Ruppen, Gemeindepräsident von Saas-Grund, ist deshalb unerlässlich, dass auch in seinem Ort «etwas gehen muss».

Kleine Dörfer haben andere Herausforderungen als grosse Orte

Das Dorf, das früher das Zen­trum des ganzen Saastals war, steht heute im Schatten des bekannten Saas-Fee. «Dabei sind wir für Familien ideal: gemütlich, man kennt sich noch, mit vielen Gruppen­unterkünften und Ferienwohnungen», sagt Ruppen. Aber so, wie viele Familien kein ­unbeschränktes Budget haben, geht es auch der Gemeinde: Der Investitionsbedarf ist gross, aber die Steuereinnahmen einer 1000-Seelen-Gemeinde wie Saas-Grund lassen keine riesigen Sprünge zu.

Gemeindepräsident Bruno Ruppen will ­Familien und Gruppen etwas bieten.
Foto: David Birri

«Wichtig ist, dass wir die knappen Mittel vernünftig einsetzen und mit jedem Franken den grösstmöglichen Mehrwert erzielen», erklärt der Gemeindepräsident, der als Chemiker bei der Lonza gearbeitet hat und heute pensioniert ist. So entstand die Zusammenarbeit mit dem Energie- und Dienstleistungs­unternehmen BKW Wallis. «Wir haben nicht, wie eine Stadt, im Gemeinderat und in der Ver­waltung Spezialisten für alles. Wir brauchen deshalb einen ­vertrauenswürdigen Partner, der uns für Sanierungs- und Erneuerungsvorhaben im Bereich der Infrastruktur unterstützt.» Beispielsweise für die vorgängige Prüfung, eine Ausschreibung oder für Informationen über technische Möglichkeiten.

Dorfbeleuchtung auf LED umgestellt

So funktionierte es auch beim Lichtprojekt von Saas-Grund, auf das Bruno Ruppen besonders stolz ist: «Wir haben den Dorfplatz wiederbelebt und wollten auch die Zugänge attraktiv gestalten.» Seit 2018 ist deshalb eine neue Beleuchtung installiert: LED-Spots am Boden beleuchten die Stein­mauer des Friedhofs und den ­alten Kirchturm mit dem heiligen Josef. Zudem wurden die bisherigen Lampen durch dreifache Spots ersetzt. «Sie wurden extra für uns entwickelt», so Ruppen, der sich anhören musste, sie ­sähen aus wie Duschköpfe. Er lacht. «Stimmt schon, aber wenn es einnachtet und wir in verschiedenen Farben den Weg, den Turm und den Platz beleuchten können, dann staunen alle.»

Lichtverschmutzung und Energieverbrauch klein halten

Und wie das so ist in einem kleinen Dorf, hat er auch gleich ein paar junge Männer des Dorfes zu Lichtmeistern gemacht, die nun die schönsten Variationen am Testen sind. Wichtig ist Ruppen und seinen Gemeinderatskol­legen auch, dass nachhaltig investiert wird. Die Beleuchtung am Dorfplatz ist ein Herzens­projekt, geplant ist aber auch eine Erneuerung der Strassen­beleuchtung, bei der es vor allem um Sicherheit geht. «Dabei schauen wir auch darauf, dass die Lichtverschmutzung möglichst klein und der Energie­verbrauch tiefer als bisher ist», erklärt Martin Burgener, Ansprechpartner der BKW für Saas-Grund. Er sehe seine Rolle darin, der Gemeinde Vorschläge zu machen, damit diese vollständige Entscheidungsgrund­lagen habe. «Sie entscheiden dann selber, wer liefern oder installieren soll», betont er.

Trinkwasserkraftwerk geplant

Ein weiteres Projekt ist ein Trink­wasserkraftwerk. Oben am Berg wird das Wasser gesammelt, turbiniert und dann ins Trinkwasserreservoir geleitet. Der Bau soll 2019 beginnen. Die Gemeinde wartet noch darauf, dass sie ins Förderprogramm des Bundes zur nachhaltigen Energie­gewinnung aufgenommen wird. Die kostendeckende Einspeisevergütung KEV ist ein Instrument des Bundes, das den Bau ebensolcher Kleinwasserkraftwerke fördert. Im Ausbau kann so in Saas-Grund Strom für rund 300 Haushalte produziert werden. Die Gemeinde will sich auch mit einem sorgsamen Umgang mit der Natur ins rechte Licht rücken.

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