Türke (†30) verletzt Partnerin (30) in Näfels GL schwer
Auf dem Flug in die Schweiz rief er «Allahu Akbar»

In Näfels im Kanton Glarus hat sich am Freitagabend im Hotel des Sportzentrum Linth-Arena SGU ein Beziehungsdelikt ereignet. Ein 30-jähriger Türke verstarb vor Ort. Eine Schweizerin (30) wurde mit schweren Verletzungen ins Universitätsspital Zürich gebracht. Der Täter ist kein Unbekannter: Auf dem Flug nach Zürich rief er vorgestern «Allahu Akbar» und musste von der Crew überwältigt werden. Die Kapo Zürich rechtfertigt sich nun: Es habe keinerlei Hinweise gegeben, dass der Mann gefährlich sei.
Publiziert: 12.05.2018 um 01:57 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:02 Uhr
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Hier im Sportzentrum Linth-Arena ereignete sich am Freitagabend ein blutiges Beziehungsdrama.
Foto: Screenshot/Google Street View

Drama in Näfels GL: Am späten Freitagabend kam es im angrenzenden Hotel des Sportzentrums Linth-Arena SGU zu einem Beziehungsdelikt. Ein 30-jähriger Türke verstarb vor Ort, eine Schweizerin (30) wurde mit schweren Verletzungen ins Universitätsspital Zürich gebracht.

Oliver Galliker, Geschäftsführer der Linth-Arena in Näfels GL

Das Liebespaar wurde um ca. 22 Uhr in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Die beiden checkten am selben Tag an der Rezeption ein, sagt Linth-Geschäftsführer Oliver Galliker zu BLICK. Da ahnte noch niemand, was kurze Zeit später im Zimmer geschehen würde.

Türke griff seine Freundin an

Es entwickelte sich laut Galliker ein lauter Streit zwischen dem Liebespaar. Der Türke griff seine Freundin an und verletzte sie schwer. «Unsere Mitarbeiter und Gäste hörten Schreie aus dem Zimmer und eilten zu Hilfe», sagt Galliker.

Die Helfer, darunter Zürcher Triathleten, trennten die beiden Streitenden. In der Folge verlor der Türke aus noch ungeklärten Gründen das Bewusstsein. Bis zum Eintreffen der Ambulanz wurde er reanimiert. Doch der 30-Jährige verstarb noch vor Ort, schreibt die Kapo Glarus in einer Mitteilung.

Starb der Täter an einer Drogen-Überdosis?

Den Ermittlern ist sein plötzlicher Tod ein Rätsel. Ein Kapo-Sprecher sagt auf Anfrage: «Äusserlich waren keine Verletzungen sichtbar. Wir wissen noch nicht, woran er gestorben ist.» Gemäss Auskunftspersonen könnte der Täter unter Drogeneinfluss gestanden sein.

Seine Freundin, eine 30-jährige Schweizerin, wurde am Freitagabend mit schwersten Augenverletzungen und Prellungen ins Universitätsspital Zürich eingeliefert.

Täter verhielt sich schon auf dem Flug nach Zürich auffällig

Der Täter ist kein Unbekannter: Erste Ermittlungen der Kapo Glarus ergaben, dass es sich beim Türken um den Mann handelt, der am Donnerstag mit einem Flugzeug aus der Türkei in die Schweiz eingereist war. Er sorgte für Aufsehen, weil er seine Mitreisenden zum Joghurtessen zwang und «Allahu-Akbar» rief (BLICK berichtete).

Der Türke wurde bei der Ankunft am Flughafen Zürich der Polizei übergeben. Schon da verlor der Mann das Bewusstsein, worauf er in medizinische Obhut gebracht wurde. Am Freitag konnte er das Spital verlassen — und checkte kurze Zeit später mit seiner Freundin im Hotel in Näfels ein. Da nahm das Drama seinen Lauf.

Kapo Zürich: «Keine Hinweise auf eine Gefährlichkeit»

Die Kantonspolizei Zürich rechtfertigt sich am Samstagmittag mit einer Medienmitteilung: Mehrere Funktionäre der Kapo Zürich gingen am Donnerstagabend in die Maschine, um den auffälligen Türken in Empfang zu nehmen. Der Mann war durch die Crew für die Landung an seinem Stuhl festgebunden worden.

Die Polizisten stellten fest, dass der Passagier offensichtlich ein medizinisches und allenfalls psychisches Problem hatte. Der 30-jährige Mann reagierte nicht auf Fragen der Polizisten und wurde mehrfach bewusstlos. Die Kantonspolizei Zürich bot deshalb sofort die Sanität auf.

Gleichzeitig habe man mit der Grenzkontrolle abgeklärt, dass der türkische Staatsbürger legal in die Schweiz einreisen durfte und dass er weder ausgeschrieben noch polizeilich bekannt war. «Es bestanden keine Hinweise auf eine Gefährlichkeit», schreibt die Kapo Zürich abschliessend.

Türke hat Wohnsitz in Kalifornien

Die Strafuntersuchungsbehörden gehen davon aus, dass es sich nach aktuellem Kenntnisstand um ein Beziehungsdelikt handelt. Wie sich das Paar kennenlernte, ist fraglich. Der Türke war als Tourist in der Schweiz und hat laut Angaben der Kapo Glarus einen Wohnsitz in Kalifornien.

Der genaue Tathergang und das Tatmotiv des Türken sind Gegenstand der weiteren Ermittlungen der Kapo Glarus und der Staatsanwaltschaft des Kantons Glarus. (nim)

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