Kurz zusammengefasst
- Apple Watch Series 10: Verfeinerungen statt grosser Wurf
- Erkennung von Schlafapnoe kommt auch auf ältere Modelle
- Schwachpunkt Akku, aber schnelleres Laden der Uhr möglich
Die Lancierung des iPhone X war ein grosses Ereignis. Zum Zehn-Jahre-Jubiläum des Handys inszenierte Apple 2017 eine gigantische Show. Das Design war radikal anders, die neuen Funktionen zahlreich. 2024 stand für den Hersteller erneut ein Jubiläum an, diesmal bei der Apple Watch.
Als Apple Ende 2014 seine erste Computeruhr vorstellte, wurde sie belächelt. Das hat sich geändert. Nach der Markteinführung im Sommer 2015 entwickelte sich die Watch schnell zur meistverkauften Smartwatch. 2017 übertraf Apple sogar die gesamte Schweizer Uhrenindustrie in Stückzahlen. Auch beim Umsatz legte Apple zu. Der iPhone-Hersteller wurde zum grössten Uhrenkonzern der Welt und übertraf 2020 erstmals den Umsatz von Rolex und der Swatch Group zusammen. Kurz: Die Watch wurde für Apple zu einem essenziellen Produkt und Umsatztreiber.
Series 10: Evolution im Kleinen
Trotz des Erfolgs gab es zum Jubiläum keine grosse Show und keine speziellen Funktionen für die Watch Series 10. Es ist eine Evolution im Kleinen. Die neue Uhr ist etwas dünner, leichter und das Display etwas grösser. Ersteres merkt man nur im Vergleich mit einem älteren Modell; Letzteres ermöglicht mehr Text auf dem kleinen Bildschirm. Damit übertrifft sie sogar Apples Ultra-Uhr, deren Display trotz 49-Millimeter-Gehäuse kleiner ist als das der Series 10 (46 mm), da bei der Ultra die Ränder dicker sind.
Das neue LTPO-3-Display ist heller und besser abzulesen, auch aus schrägem Blickwinkel. Man muss die Hand nicht mehr extra anheben, um die Zeit abzulesen. Zudem kann die Series 10 erstmals die Bildwiederholrate beim Display bis auf 1 Hertz herunterfahren. Was das bringt? Auch im Stromsparmodus sieht man den Sekundenzeiger bei ausgewählten Zifferblättern oder erhält sekündliche Updates im Trainingsmodus. Auch das kann die teurere Ultra 2 nicht.
Neues in der Nacht
Eine der spannendsten Neuerungen: Die Watch kann jetzt Schlafapnoe erkennen. Die Funktion lässt sich in der Health App aktivieren unter Entdecken > Atemwege. Atemaussetzer während der Nacht werden analysiert und die Daten am Morgen angezeigt. Alle 30 Tage werden sie ausgewertet und bei erhöhten Werten erhält man eine Warnung. Apple betont jedoch, dass dies keine Diagnose ist, sondern nur ein Hinweis, das Ganze ärztlich abklären zu lassen.
Praktisch ist die Funktion dennoch, da laut der Fachzeitschrift «The Lancet» weltweit rund eine Milliarde Menschen von Schlafapnoe betroffen sind, aber nur ein Bruchteil davon eine Diagnose hat. Dafür muss man sich aber nicht zwingend eine neue Watch anschaffen. Die Funktion kommt auch auf die Series 9 und die Watch Ultra 2.
Uhr ist schnell geladen
Leider hat sich bei der Akkulaufzeit auch beim neuen Modell nichts geändert. Es bleibt bei den 18 Stunden, die der Hersteller angibt. Immerhin wurde die Ladegeschwindigkeit verbessert. Legt man die Uhr morgens beim Duschen oder abends beim Essen und später beim Zähneputzen auf den Ladepuck, reicht das aus. Innerhalb von 15 Minuten hat man dann genügend Strom für acht Stunden, innerhalb von 30 Minuten zeigt die Series 10 sogar 80 Prozent an, wenn sie zuvor ganz leer war.
Es ist die Apple Watch, die sich Batman kaufen würde: Die Watch Ultra 2 gibt es neu auch in Schwarz. Das Review der Uhr fällt entsprechend kurz aus. Die neue Farbe mit dem Titanrahmen sieht zwar super aus, ist aber auch ein Magnet für fettige Fingerabdrücke. Leider erhält die Uhr nicht auch gleich das neue Display der Series 10, ist dafür immer noch etwas heller als der kleine Bruder. Weitere Tricks, die nur das Ultra-Modell auf Lager hat, sind eine Sirene, Dual-GPS, eine doppelt so lange Akkulaufzeit und sie ist zudem wasserdicht bis 100 Meter. Sinn macht die Uhr nur dann, wenn man sie auch für (Extrem)-Sport-Einsätze anhat. Sonst fühlt man sich damit ein bisschen so, wie wenn man mit einem 5,5 Meter langen SUV durch eine Altstadt fährt.
Es ist die Apple Watch, die sich Batman kaufen würde: Die Watch Ultra 2 gibt es neu auch in Schwarz. Das Review der Uhr fällt entsprechend kurz aus. Die neue Farbe mit dem Titanrahmen sieht zwar super aus, ist aber auch ein Magnet für fettige Fingerabdrücke. Leider erhält die Uhr nicht auch gleich das neue Display der Series 10, ist dafür immer noch etwas heller als der kleine Bruder. Weitere Tricks, die nur das Ultra-Modell auf Lager hat, sind eine Sirene, Dual-GPS, eine doppelt so lange Akkulaufzeit und sie ist zudem wasserdicht bis 100 Meter. Sinn macht die Uhr nur dann, wenn man sie auch für (Extrem)-Sport-Einsätze anhat. Sonst fühlt man sich damit ein bisschen so, wie wenn man mit einem 5,5 Meter langen SUV durch eine Altstadt fährt.
Wer soll die Uhr kaufen?
Die Apple Watch Series 10 (ab 399 Franken) ist eine gelungene gute Smartwatch, die der Hersteller konsequent weiterentwickelt hat. Im Vergleich zum direkten Vorgänger ist es kein grosser Wurf. Für Besitzer der Series 7, 8 oder 9 lohnt sich ein Upgrade kaum. Nur wer ein älteres Modell wie die Series 6 oder darunter hat, wird die kumulierten Neuerungen stark merken. In der IT-Welt gilt das Sprichwort «never change a running system». Nach zehn Jahren mit fast gleichem Design wäre es für Apple aber angebracht, etwas Veränderung einzuführen. Auch, weil Konkurrenten wie Samsung und Google mit ihren Smartwatches immer stärker werden. Und auch die reguläre Uhrenbranche holt auf. 2024 könnte laut einer Schätzung Rolex beim Umsatz Apple wieder überholen.
Dieses Gerät wurde Blick vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hat keinerlei Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung.
Dieses Gerät wurde Blick vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt. Der Hersteller hat keinerlei Einfluss auf die redaktionelle Berichterstattung.