Darum gehts
- Am Oberen Letten gibt es neu Kleiderregeln: Shirt-Pflicht für Badegäste beim Einkaufen
- Hygiene und Sicherheit sind Hauptgründe für die Forderung nach Kleidervorschriften
- Einige Blick-Leser begrüssen die neue Regel, andere kritisieren sie
Badefreunde aufgepasst, wer am Oberen Letten in Zürich badet und dann eine Erfrischung oder einen Snack will, muss sich anziehen. In der Beiz «Chuchi am Wasser» und im Migrolino am Limmatufer gehen die Badegäste gerne im Bikini oder in der Badehose einkaufen. Dies führt bei den Gastronomen und Verkäufern für Unmut. Sie fordern nun Kleiderregeln: Ein Shirt ist Pflicht!
Es geht ihnen vor allem um hygienische oder sicherheitstechnische Gründe. Im Schweizer Detailhandel gibt es aber grundsätzlich keine allgemeinen Kleidervorschriften. Stattdessen wird an den gesunden Menschenverstand appelliert – man soll andere nicht stören.
Was meint die Community zum Dresscode?
Das «Oben-ohne-Verbot» sorgt in der Blick-Kommentarspalte für Diskussionen. Viele begrüssen die Forderung von Migrolino und «Chuchi am Wasser». Dazu gehört auch Robert Wüthrich. «Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber es gibt viele, die bei ihrer Bekleidung Anstand und Sitte verloren haben. Wir sind eine Gesellschaft von Egoisten geworden – ‹ich darf alles so, wie ich will!›», schreibt er.
Rolf Stocker kann nur zustimmen. «Es macht mir keinen Spass, neben einer halbnackten Frau oder einem halbnackten Mann einen Kopfsalat in den Korb zu legen oder offenes Fleisch oder Käse zu kaufen. Da fühle ich mich belästigt, und dann gehe ich nicht mehr in diesen Laden. Ich bin sicher, dass es mehr Menschen gibt, die wie ich sind, als solche, die gerne neben Halbnackten einkaufen.»
Auch Leserin Nancy Kraus teilt diese Meinung. «Richtig so, wer einkaufen geht, soll sich etwas anziehen. Viele Leute haben keinerlei Anstand mehr», schreibt sie. Und Urs Käser findet: «Es geht nicht nur um Kleidung, es geht primär um Anstand und Hygiene.»
«Weggewiesene Kunden kommen kein zweites Mal»
Aber nicht alle Leserinnen und Leser sind Fan der neuen Vorschrift. «Als Geschäftemacher wäre mir egal, wie jemand bekleidet ist. Hauptsache, ich habe Kundinnen und Kunden. So kann ich die Ware, Löhne und so weiter bezahlen. Weggewiesene Kunden kommen kein zweites Mal», argumentiert Armin Brüsch.
Der User Meier Hans findet ähnliche Worte: «Es soll dann aber niemand jammern, wenn die Gäste oder die Kundinnen und Kunden ausbleiben. Solche Unternehmen meide ich grundsätzlich, konsumiere in anderen Beizen und kaufe in anderen Geschäften oder online ein.»
Pierre Müller findet: «Was ich im Allgemeinen nicht verstehe, ist, warum es am Oberen Letten keine Gastronomie direkt vor Ort gibt. Wurde das von der Stadt nicht genehmigt? Oder niemand gefunden?»