Egal ob für die Landschaft oder die Entwicklungshilfe: Die Schweiz zahlt viele Subventionen. Fast sechzig Prozent der Bundesausgaben sind Subventionen an Kantone, Gemeinden, Betriebe und private Haushalte. Ob davon alle nötig sind? Daran zweifeln die Finanzkontrolleure um Direktor Pascal Stirnimann. Denn laut der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) sind bei weitem nicht alle diese Finanzhilfen wirtschaftlich und zweckmässig.
Es sei wiederholt festgestellt worden, dass die Subventionsämter den zumutbaren Eigenleistungen der Empfänger zu wenig Beachtung schenkten, so die EFK. Es gebe Fälle, bei denen mit öffentlichen Geldern Tätigkeiten subventioniert würden, die auch ohne diese Unterstützung auskommen könnten.
Das meint die Community
Dieser Entschluss sorgt in der Leserschaft für rote Köpfe. «Es wird Zeit, bei den Subventionen Transparenz zu schaffen», schreibt Leser Andreas Vorderthal dazu. Dem stimmt auch Peter Aufdermauer zu und fordert: «Wird langsam Zeit, diese Subventionen genauer zu untersuchen.» Seiner Meinung nach liege da bestimmt ein grosser Sparbatzen drin.
Und auch Reto Monte hätte gerne einen besseren Einblick, wo sein Steuergeld genau hinfliesst. «Ich würde gerne einmal eine komplette Liste sehen, was alles subventioniert wird. Diese wird von den Politikern fast schon geheim gehalten, weil bei Bekanntwerden wahrscheinlich viel Bürger völlig schockiert wären, wofür und an wen Geld verschenkt wird», kommentiert er. Ebenfalls vom Betrag schockiert ist Michel Gasser. «Eine normale Haushaltsführung sollte derart funktionieren können, dass Subventionen eigentlich gar nicht oder nur in extreme Bedingungen nötig sind. Was heute nicht der Fall ist», schreibt er.
Nicht nur die Bauern sind das Subventionsproblem
Wer in die Kommentare unter dem Artikel schaut, bekommt schnell den Eindruck, dass vor allem die Subventionen an die Bauern das Problem sind. Und laut einigen Leserinnen und Lesern «viel zu hoch» sind. Doch Leser Silvan Holenstein nimmt diese in den Schutz. «Es geht hier bei weitem nicht nur um die Bauern», kommentiert er. «Wir wären überrascht, wo noch überall Subventionen gegeben werden», doppelt er nach.
Dem stimmt auch Leser Thomas Michel zu. «Man könnte meinen, dass die 48,5 Milliarden Franken Subventionen nur an die Landwirtschaft ausbezahlt werden. Die erhalten aber nur 5,8 Prozent, also 2,8 Milliarden Franken – und dieser Betrag ist seit Jahren erst noch sinkend», argumentiert er.
Das kann Leser Oliver Strahl bestätigen. Er selber ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und hat auch heute viel mit Bauern zu tun. «Ja, es gibt Millionäre unter den Bauern», sagt er. Aber: «Diese hatten entweder sehr viel Glück, indem Teile ihres Landes in Bauland umgezont wurde, oder es handelt sich um sehr grosse Höfe, welche übermässig viel Subventionen erhalten», kommentiert er. «Die Kleinbetriebe leben oft eher am Existenzminimum und nehmen gar noch zusätzliche Jobs an», meint er.