Darum geht es beim E-ID-Gesetz
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Abstimmung vom 28. September:Darum geht es beim E-ID-Gesetz

Eure Meinung zur E-ID
«Das Risiko ist einfach zu gross!»

Die E-ID soll den digitalen Alltag vereinfachen – doch trotz ihrer freiwilligen Nutzung wächst die Skepsis. Viele Leserinnen und Leser schlagen Alarm: Die Sorge vor Kontrolle und Überwachung nimmt zu.
Publiziert: 09:48 Uhr
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Aktualisiert: 09:58 Uhr
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Am 28. September entscheidet die Schweizer Stimmbevölkerung über die Zukunft der E-ID.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Abstimmung über elektronischen Identitätsnachweis am 28. September
  • E-ID soll laut Bundesrat Beat Jans Schutz vor Identitätsmissbrauch bieten
  • Viele Blick-Leser kritisch: Sorgen um Überwachung
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Sarah RiberzaniCommunity Editor

Nicht nur das Bargeld verschwindet zunehmend, auch die Identifizierung soll digital werden. Am 28. September stimmen wir über den elektronischen Identitätsnachweis ab. Ziel der E-ID ist es, den Alltag in der Schweiz weiter zu digitalisieren. Doch viele Menschen sorgen sich: Sie befürchten eine verstärkte Überwachung durch den Staat. Genau dies ist jedoch der Hauptgrund, warum sich Bundesrat Beat Jans für die Einführung einsetzt. Laut dem Justizminister ermöglicht die E-ID eine sichere Nutzung des Internets. «Die nun vom Bund erarbeitete E-ID erlaubt auch keine Überwachung», argumentiert er. 

In Deutschland wurde die E-ID bereits eingeführt. Allerdings wies diese zu Beginn grosse Sicherheitsmängel auf. Auch hier betont Jans: «Unser System wird laufend von Hackern getestet. Darum sind heute auch viele ehemalige Gegner von der E-ID überzeugt. Es gibt aber nie hundertprozentige Sicherheit, das ist heute schon so.» 

Die Kritik überwiegt

In der Blick-Leserschaft regt sich deutlicher Widerstand gegen die Einführung einer E-ID. Dass diese offiziell freiwillig sein soll, beruhigt viele nicht – im Gegenteil: Private Anbieter wie Onlineshops könnten künftig selbst festlegen, auf welchem Weg sich Kundinnen und Kunden ausweisen müssen. Von echter Freiwilligkeit könne daher keine Rede sein, so der Tenor zahlreicher Stimmen. Leser Stephan Trutmann bringt es auf den Punkt: «Genau, ‹freiwillig›. Das kennen wir doch. Ist erst drei, vier Jahre her. Mein Nein ist sicher!»

Doch nicht nur das sorgt bei den Leserinnen und Lesern für Kritik. «Das Risiko ist einfach zu gross. Missbrauch ist vorprogrammiert! Ältere sind heute oft schon mit weit weniger überfordert, zum Beispiel dem Enkeltrick. Wo das hinführt, kann man sich denken. Überwachung vom Feinsten!», schreibt Leser Martin Jegge. 

Und auch für User Samuel Ettel ist klar: «Die E-ID macht uns kontrollierbarer und transparent. Dadurch hat jeder Onlineshop Zugang zu unseren Daten. Von Gesetzes wegen dürften die zwar nicht alle Daten verwenden, aber wir wissen ja bereits, wie gut der Bund kontrolliert. Das grosse Staunen kommt dann, wenn es zu spät ist.»

«Schon seit Jahrzehnten überfällig»

Neben den vielen Kritikern gibt es auch einige Befürworter der E-ID. Thomas Holenstein ist einer davon: «Die E-ID ist schon seit Jahrzehnten überfällig.» Dabei betont er, dass bereits viele andere europäische Länder die E-ID verwenden. «Die Daten von der ID und Pass sind schon lange elektronisch hinterlegt und in einer Datenbank gespeichert. Zudem ist die E-ID absolut freiwillig und selbst für Senioren sehr benutzerfreundlich.»


Leserin Marion Jost sieht dies ähnlich: «Es gibt Seiten, auf denen man sich ausweisen muss. Dafür ist die freiwillige E-ID gedacht. Wer auf solchen speziellen Seiten unterwegs ist, wird sicher froh sein über die Vereinfachung. Man denke auch an Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die so einfacher Dinge erledigen können. Dafür sage ich Ja!» 

Auch Peter Huber bringt seine Meinung klar zum Ausdruck und nimmt die Bedenken skeptischer Stimmen gelassen: «Ich habe Ja gestimmt. Sobald jemand ein Smartphone benutzt, ist das Thema Überwachung obsolet. Technisch ist nämlich alles möglich. Aber die E-ID wird hinterfragt, was nicht logisch ist.»

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