Xiaomi lanciert SUV mit 690 PS
Mehr als ein Smartphone auf Rädern

Mit dem Sportwagen SU7 feierte Xiaomi einen grossen Erfolg. Nun folgt mit dem YU7 das zweite Auto des chinesischen Handyherstellers, der Tesla und Co. Konkurrenz machen will. Was wir über die neue Konkurrenz aus China wissen.
Publiziert: 15:54 Uhr
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Aktualisiert: 15:56 Uhr
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Der SUV Xiaomi YU7 kann in China ab Ende Juni bestellt werden. Ein möglicher Verkaufsstart in Europa ist noch nicht bekannt.
Foto: Xiaomi

Darum gehts

  • Smartphonehersteller Xiaomi präsentiert als zweites Auto den SUV YU7
  • Die Autos von Xiaomi bieten hervorragende Leistung zum Kampfpreis
  • Bisher sind die Autos von Xiaomi erst in China erhältlich, doch der Konzern will weltweit angreifen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

2024 stieg der Smartphone-Hersteller Xiaomi ins Autogeschäft ein. Und feierte mit dem SU7 gleich einen Grosserfolg. In China standen die Menschen an den Verkaufsstellen Schlange, um den schnittigen Sportstromer zu kaufen. Kein Wunder, bei einem Kampfpreis von umgerechnet rund 25'000 Franken für ein Auto, das technisch locker mit einem Tesla Model 3 mithalten kann. Gut ein Jahr nach dem Start hat Xiaomi bereits über 250'000 Fahrzeuge ausgeliefert.

Nun bekommt die Limousine SU7 einen SUV als Bruder. Ab Ende Juni könne der YU7 in China bestellt werden, teilte Firmenchef Lei Jun (55) kürzlich auf der Plattform Weibo mit. Und auch der neue Xiaomi kann sich sehen lassen. Wie der SU7 erinnert der YU7 wieder an eine Mischung aus Porsche und Tesla. 

In 12 Minuten auf 80 Prozent

Das Basismodell bringt 320 PS Leistung und soll laut Hersteller eine Reichweite von 835 Kilometern haben. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 240 km/h. Das Spitzenmodell Max kommt auf 690 PS und schafft es in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h bei einer Höchstgeschwindigkeit von 253 km/h.

Xiaomi verspricht, dass der Stromer in nur 12 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen werden kann. Nicht fehlen dürfen auch technische Gadgets: So kommt der YU7 mit einem zentralen 16,1-Zoll-Touchscreen, einem konfigurierbaren Panoramadisplay unter der Windschutzscheibe und zwei Entertainment-Displays für die Rücksitze.

«Auf allen Strassen der Welt»

dDer Preis für den YU7 ist noch nicht bekannt. Er wird laut Lei jedoch höher liegen als beim SU7. Die Fachplattform Car News China rechnet mit umgerechnet 28'000 Franken für die Basisversion, womit Xiaomi den Tesla Model Y unterbieten würde. Dieser kostet aktuell in China ab 30'000 Franken.

Über eine mögliche Europastrategie für den YU7 ist noch nichts bekannt, und der SU7 ist bisher in Europa nicht erhältlich. Falls die beiden Fahrzeuge aber nach Europa kommen, dürfte der Preis deutlich höher liegen als im Heimatmarkt. 

Klar ist, dass die Chinesen globale Ambitionen haben. Er wolle Xiaomi innert 20 Jahren unter die fünf grössten Autohersteller bringen, kündigte Firmengründer Lei bereits 2023 an. «Die Fahrzeuge von Xiaomi sollen auf allen Strassen der Welt unterwegs sein», teilte er wiederum auf der Plattform Weibo mit.

Neues Entwicklungszentrum in München

Im April gründete die Firma ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in München, wie das Portal Techinasia berichtete. Dieses soll sich vorerst um die Weiterentwicklung des Prototypen Xiaomi SU7 Ultra kümmern. Der Elektrosportler erbringt 1549 PS und schaffte im vergangenen Oktober einen neuen Rundenrekord für Viertürer auf der Nordschleife des Nürburgrings, wie «Auto Bild» damals schrieb. Im April knackte der SU7 Ultra gar den Streckenrekord für Elektroserienfahrzeuge – vor Hypersportlern wie Porsche Taycan GT Turbo oder Rimac Nevera!

Ob das Vorbereitungen für den Markteintritt in Europa sind? Mit Xiaomi ist auf jeden Fall zu rechnen. Lei wird in China nicht ohne Grund mit dem legendären Apple-Mitgründer Steve Jobs (1955–2011) verglichen. Immerhin hat er Xiaomi in wenigen Jahren zum drittgrössten Handyhersteller der Welt gemacht.

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