Im Test: VW Golf R Cabriolet

Nur für harte Kerle

Vielleicht werde ich als 39-Jähriger doch langsam alt. Denn das VW Golf R Cabrio ist mir eine Ecke zu viel des Guten. Klar, die Leistung von 265 PS und 350 Nm, die dank Turbolader aus zwei Liter Hubraum gepresst werden, sind schon beeindruckend. Und machen im Fronttriebler mit elektronischer Differenzialsperre auch Spass! Genauso wie der sonore Motorensound, wenn der offene Golf R in 6,4 s Sekunden auf 100 km/h sprintet.

Aber die vor allem im «S»-Modus ruckartigen, zerrenden Gangwechsel des 6-Gang-DSG sind dann doch bereits Geschmackssache. Ebenso die ziemlich machoartige Optik mit den markanten Stossfängern und den beiden Auspuffendrohren des noch auf dem «alten» Golf VI basierenden Carbios.

Vor allem aber das überharte Fahrwerk ist nicht jedermanns Sache. Da galt wohl die Devise: Ein Golf R Cabrio muss noch eine Ecke mehr Sportlichkeit bieten als ein offener GTI. Doch ob dies alles die 10'550 Franken Mehrkosten gegenüber dem GTI-Cabrio wirklich rechtfertigt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Denn auch ohne Bi-Xenon-Scheinwerfer in schwarz, schwarzen Bremssätteln mit «R»-Logo, speziellen Leichtmetallrädern und Lederausstattung im Innern kann der Golf ja schon als sportliches Cabrio überzeugen.

Fazit: Das Golf R Cabrio ist etwas für Hartgesottene – und ich bin scheinbar ein GTI-Softie oder halt schlicht zu alt!