Darum gehts
- Aston Martin Vanquish Volante: faszinierend, aber unvernünftig in Zeiten des Klimawandels
- Elegantes Cabrio mit analogem Cockpit und Apple-CarPlay-Ultra
- 835 PS starker V12-Motor, 3,4 Sekunden auf 100 km/h, Basispreis 418'100 Euro
«Die letzte Versuchung» war ein 1951 veröffentlichter Roman des griechischen Schriftstellers Nikos Kazantzakis, der drei Jahre später vom Papst auf den Index der verbotenen Bücher gesetzt wurde. Vergleichbares könnte auch dem neuen Aston Martin Vanquish Volante mit seinem 5,2-Liter-V12-Biturbo-Motor widerfahren. Nämlich, dass er dereinst aus dem Verkehr gezogen wird. Denn sinnvoll ist ein Zweisitzer mit derart unvernünftigem Antrieb in Zeiten von Klimawandel und laufend strenger werdenden CO₂-Gesetzen nicht.
Nicht sinnvoll, aber faszinierend! Und so kann ich der Einladung von Aston Martin nicht widerstehen, an einem wunderschönen Herbsttag im deutschen Schwarzwald den neuen offenen Zweisitzer einem kurzen Test zu unterziehen. Ich gebe zu, ich habe eine Schwäche für die Modelle der britischen Marke – mal abgesehen von deren SUV-Koloss DBX. Aber die zeitlos eleganten Coupés und Cabrios haben Stil. Das gilt auch für den neuen Vanquish Volante mit seiner fast endlos langen Motorhaube, der nach hinten versetzten Fahrgastzelle und dem geschwungenen Heck, das von einem surfboardähnlichen Schild dominiert wird. Es gibt zwar Stimmen, die behaupten, das Heck sei nicht gelungen. Ich finde, der Live-Auftritt überzeugt.
835 PS, 1000 Nm, 345 km/h Spitze
Das Stoffdach öffnet sich in 14 und schliesst in 16 Sekunden – auch während der Fahrt bis Tempo 50. Das Verdeck lässt sich zudem per Fernbedienung am Schlüssel im Umkreis von zwei Metern auch ausserhalb des Fahrzeugs bedienen – nettes Detail. Als ich im bequemen Ledersitz Platz genommen habe, freue ich mich über ein wunderbar analoges Cockpit. Natürlich blicke ich auf einen TFT-Bildschirm, der sich bei offenem Dach und Sonneneinstrahlung freilich kaum ablesen lässt. Im Gegensatz zu vielen anderen modernen Autos spielt er mit seiner dezenten Grösse (10,25 Zoll) nur eine Nebenrolle im Aston-Cockpit. Dafür gibts noch diverse angenehm anzufassende Schalter – und als Novum und Gruss an die Moderne Apple-CarPlay-Ultra.
Aston Martin wurde 1913 von Geschäftsmann und Rennfahrer Lionel Martin (1878–1945) und Ingenieur Robert Bamford (1883–1942) in London gegründet. Ihr Ziel: Rennwagen für die Strasse zu bauen. 1915 lief der erste Aston Martin vom Band. Doch bald trat Aston Martin auch zu Rennen an, etwa zu den 24 Stunden von Le Mans.
1947 übernahm David Brown (1904–1993) das Ruder. Seine Initialen DB dienen bis heute als Modellbezeichnung. Als Brown die Marke 1973 verkaufen musste, folgten diverse Eigentümerwechsel, und bald stand die Marke vor dem Konkurs. 1987 übernahm Ford erst 75 Prozent der Anteile, sieben Jahre später den Rest. 2007 verkaufte Ford die Anteile an David Richards (73) und dessen Rennsportfirma Prodrive. Im Dezember 2012 übernahm der italienische Private-Equity-Fund Investindustrial 37,5 Prozent der Anteile und investierte 150 Millionen Pfund. Seit 2018 ist Aston Martin an der Londoner Börse gelistet.
Doch erst mit dem Einstieg des Yew Tree Konsortiums um den kanadischen Geschäftsmann Lawrence Stroll (66) Anfang 2020 gings nachhaltig aufwärts bei Aston Martin. Stroll investierte über 180 Millionen Pfund in die Marke, übernahm zunächst 16,7 Prozent (heute 21 Prozent) der Unternehmensanteile und wurde Executive Chairman. Er führte die Marke 2021 auch in die Formel 1. Die Fahrer: Sohn Lance Stroll (27) und Fernando Alonso (44). Der chinesische Autokonzern Geely mit 17 Prozent sowie der saudi-arabische Public Investment Fund mit 18 Prozent Anteilen und Millioneneinlagen tilgten die letzten Schulden und sichern die Zukunftsplanung der Marke mit ab.
Aston Martin wurde 1913 von Geschäftsmann und Rennfahrer Lionel Martin (1878–1945) und Ingenieur Robert Bamford (1883–1942) in London gegründet. Ihr Ziel: Rennwagen für die Strasse zu bauen. 1915 lief der erste Aston Martin vom Band. Doch bald trat Aston Martin auch zu Rennen an, etwa zu den 24 Stunden von Le Mans.
1947 übernahm David Brown (1904–1993) das Ruder. Seine Initialen DB dienen bis heute als Modellbezeichnung. Als Brown die Marke 1973 verkaufen musste, folgten diverse Eigentümerwechsel, und bald stand die Marke vor dem Konkurs. 1987 übernahm Ford erst 75 Prozent der Anteile, sieben Jahre später den Rest. 2007 verkaufte Ford die Anteile an David Richards (73) und dessen Rennsportfirma Prodrive. Im Dezember 2012 übernahm der italienische Private-Equity-Fund Investindustrial 37,5 Prozent der Anteile und investierte 150 Millionen Pfund. Seit 2018 ist Aston Martin an der Londoner Börse gelistet.
Doch erst mit dem Einstieg des Yew Tree Konsortiums um den kanadischen Geschäftsmann Lawrence Stroll (66) Anfang 2020 gings nachhaltig aufwärts bei Aston Martin. Stroll investierte über 180 Millionen Pfund in die Marke, übernahm zunächst 16,7 Prozent (heute 21 Prozent) der Unternehmensanteile und wurde Executive Chairman. Er führte die Marke 2021 auch in die Formel 1. Die Fahrer: Sohn Lance Stroll (27) und Fernando Alonso (44). Der chinesische Autokonzern Geely mit 17 Prozent sowie der saudi-arabische Public Investment Fund mit 18 Prozent Anteilen und Millioneneinlagen tilgten die letzten Schulden und sichern die Zukunftsplanung der Marke mit ab.
Doch konzentrieren wir uns auf die Fahrt. Wir starten, natürlich bei offenem Dach, den 835 PS und 1000 Nm starken Zwölfzylindermotor. Und freuen uns über dessen tiefes, aber nicht übertrieben lautes Grollen. Dürften wir, könnten wir in nur 3,4 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis 345 km/h Spitze rasen! Das lassen wir aber bleiben: Nordschleifenzeiten interessieren Aston-Fahrer sowieso nicht. Vielmehr freuen wir uns darüber, wie einfach der 4,86 Meter lange Zweisitzer mit dem gleich grossen Kofferraum wie ein Renault Twingo zu händeln ist. Stets transparent in seinen Reaktionen, genau richtig wild beim Beschleunigen, genau richtig gediegen beim Dahingleiten. Stets komfortabel, auch auf schlechten Strassen. Ein Spagat, den nur richtig gute Gran Turismos beherrschen.
Als ich den Preis des Vanquish Volante erfahre, muss ich leer schlucken. Der Basispreis beträgt 418’100 Euro, das gefahrene Modell kostet gar knapp 500’000 Euro. Schon sehr, sehr viel Geld, nicht zuletzt im Wissen um den Wertzerfall der Aston-Modelle. Sonst aber löst der Vanquish Volante keine Irritation aus, sondern nur Anziehung durch harmonische Schönheit. Wie dieses Auto vor mir steht, ist ein Gedicht. Und wäre – bei vorhandenem Kapital – in jedem Fall eine letzte Versuchung wert.
Antrieb: 5,2-l-12-Zylinder-Biturbo, 835 PS (614 kW), 1000 Nm/2500 min, 8-Gang-Automatik, Hinterradantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 3,4 s, Spitze 345 km/h
Masse: L/B/H 4,86/2,04/1,30 m, Gewicht 2005 kg
Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 13,7/18,7 l/100 km, CO₂ 312 g/km
Preise: ab 418'100 Euro, Testwagen ca. 500'000 Euro
Antrieb: 5,2-l-12-Zylinder-Biturbo, 835 PS (614 kW), 1000 Nm/2500 min, 8-Gang-Automatik, Hinterradantrieb
Fahrleistungen: 0–100 km/h in 3,4 s, Spitze 345 km/h
Masse: L/B/H 4,86/2,04/1,30 m, Gewicht 2005 kg
Umwelt: Verbrauch WLTP/Test 13,7/18,7 l/100 km, CO₂ 312 g/km
Preise: ab 418'100 Euro, Testwagen ca. 500'000 Euro
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