Dauertestbilanz: Mazda 6 Sport Wagon
Ein würdiger Titelträger

Wie gut ist das «Schweizer Auto des Jahres 2013»? Wir prüften den Mazda 6 im harten Dauerlauf. Unser Fazit: Trotz einer grossen Panne hat er seinen Titel verdient.
Publiziert: 30.03.2014 um 00:22 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:12 Uhr
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Von Timothy Pfannkuchen

Ein japanischer Mittelklassewagen, dem die Leute hinterhergucken: Nicht nur bei den SonntagsBlick-Autoredaktoren löst der Mazda 6 diese Reaktion aus. Schneidig, elegant und stattlich steht er da, als er vor gut einem Jahr auf den Markt kommt, und erringt den renommierten Titel «Schweizer Auto des Jahres 2013» – auch dank Gewicht sparendem Leichtbau und Innovationen wie «i-Eloop» (Bremsenergierückspeisung als Strom fürs Bordnetz). Wir wollen wissen, wie er sich im Alltag bewährt, und nehmen ihn als Kombi im harten Redaktionsalltag für ein Jahr lang und 25'000 Kilometer weit ran.

Schnell erweisen sich der wunderbar bärenstarke, nie aufdringliche 175-PS-Diesel, der stimmige Automat und das feine Fahrverhalten als souveräne Kombination. Dank relativ geringem Gewicht und feiner Lenkung wedelt der 6er leichtfüssig wie ein Kompakter um Kurven, obwohl dieser Kombi (der keinen Franken mehr kostet als die Limousine) stolze 4,80 Meter Länge misst. Der Reisekomfort fällt derart exzellent aus, dass die auf üblen Strassen eher zittrige Vorderachse nie stört: Hier fährt man gediegen, sicher, souverän. «Hut ab» möchte man da sagen, zumal 6,9 Liter im Testschnitt keine Sensation, aber allemal in Ordnung sind und der Preis angesichts der Ausstattung verblüffend günstig.

Deshalb stört uns der kleine Dämpfer 3000 Kilometer nach Teststart nicht. Anruf von Mazda, der 6er möge nicht bewegt werden. Mazda holt ihn, lässt ein Ersatzfahrzeug da und bringt den 6er nach Austausch eines Spannungswandlers wegen angeblicher Brandgefahr wieder. Aber derlei kommt in den besten Autofamilien vor. Dramatisch wird es 7000 zufriedene Kilometer später. Die Motorkontrolleuchte glimmt. Der Defekt scheint sich kurz darauf selbst behoben zu haben, schlummert aber nur 1000 Kilometer weit. Auf Dienstreise bei München schlägt er zu und schaltet den Antrieb ins Notprogramm; das Weiterfahren zur Garage ist möglich, Heimfahren nicht. Der Mazda-Service besorgt ein Ersatzauto. Die Ironie dieser Panne: Der Defekt ist gar keiner; ein kaputter Sensor hatte fälschlicherweise einen verstopften Dieselrussfilter gemeldet.

Einhellige Reaktion darauf in der Autoredaktion: Fast tragisch, hat der Pannengott ausgerechnet den beliebtesten Reisegleiter der Dauertestflotte erwischt. Auf den folgenden 14'000 Kilometern gewinnt der Mazda unser Vertauen flott zurück. Selbst auf der deutschen Autobahn schaffen wir über 700 Kilometer Reichweite mit einem Tank und geniessen den Sitzkomfort, prima Raumangebot und das hübsche und qualitativ exzellente Cockpit. Was will man mehr?

Natürlich gibts ein paar Kritikpunkte im Alltag, aber die bewegen sich im Detailbereich und trüben unsere Freude nie. Das Klappen der Rücklehnen etwa geht genial einfach, aber das absurderweise separat zum Laderaumabdeckrollo montierte Ladesicherungsrollo nervt mit umständlicher Handhabung. Tipp: Bei Nichtgebrauch einfach daheim lassen.

Unser Urteil: Trotz seiner Panne würden wir den Mazda 6 am liebsten behalten. Er spielt fast in der Ober- statt Mittelklasse, was Power, Dynamik, Komfort, Platz und Flair betrifft – also ein würdiger Träger des Titels «Schweizer Auto des Jahres»!

Mazda 6 Sport Wagon Skyactiv-D 2.2 HP Automat «Revolution»

Antrieb: 2,2-Liter-R4-Turbodiesel, 175 PS, 420 Nm bei 2000/min. 6-Stufen-Automat, Frontantrieb.
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 8,6 s, Spitze 215 km/h, Testreichweite max. 767 km.
Masse: L/B/H 4,80/1,84/1,48 m. Gewicht 1505 kg. Laderaum 522 bis 1648 Liter.
Umwelt: Werk/Test 4,9/6,9 l/100 km = CO2-Ausstoss 129/182 g/km. Energieeffizienz B.
Serienausstattung: 8 Airbags, Stopp-Start, Totwinkel-/Spurhalte-/Notbremsassistent, Rückfahrkamera, Parksensoren rundum, Bixenon-/Kurvenlicht, Tempomat, Keyless, Klimaautomatik, Sitzheizung, Bose-Soundsystem, Regen- und Abblendsensor, u.a.
Preise: ab 44'200 Franken. Testwagen mit Optionen (Navi, Radartempomat, el. Sitze, Leder, SD, Metallic) 50'750 Franken. Restwert (1 Jahr/25'000 km): Eurotax-Verkaufs-/-Eintauschwert 35'600/29'900 Franken*. Basis (Kombi 2.0/145 PS) ab 31'600 Franken.
* Quelle: www.eurotaxglass.ch

 

Antrieb: 2,2-Liter-R4-Turbodiesel, 175 PS, 420 Nm bei 2000/min. 6-Stufen-Automat, Frontantrieb.
Fahrleistungen: 0 bis 100 km/h in 8,6 s, Spitze 215 km/h, Testreichweite max. 767 km.
Masse: L/B/H 4,80/1,84/1,48 m. Gewicht 1505 kg. Laderaum 522 bis 1648 Liter.
Umwelt: Werk/Test 4,9/6,9 l/100 km = CO2-Ausstoss 129/182 g/km. Energieeffizienz B.
Serienausstattung: 8 Airbags, Stopp-Start, Totwinkel-/Spurhalte-/Notbremsassistent, Rückfahrkamera, Parksensoren rundum, Bixenon-/Kurvenlicht, Tempomat, Keyless, Klimaautomatik, Sitzheizung, Bose-Soundsystem, Regen- und Abblendsensor, u.a.
Preise: ab 44'200 Franken. Testwagen mit Optionen (Navi, Radartempomat, el. Sitze, Leder, SD, Metallic) 50'750 Franken. Restwert (1 Jahr/25'000 km): Eurotax-Verkaufs-/-Eintauschwert 35'600/29'900 Franken*. Basis (Kombi 2.0/145 PS) ab 31'600 Franken.
* Quelle: www.eurotaxglass.ch

 

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