30 Kindersitze im TCS-Test
Zwei Babyschalen von Maxi-Cosi rasseln durch

Zum zweiten Mal in diesem Jahr testet der TCS Kindersitze. Fazit: Von den 30 jetzt im Herbst geprüften Rückhaltesystemen fallen zwei Babyschalen des führenden Herstellers Maxi-Cosi durch und erhalten das Prädikat «nicht empfehlenswert».
Publiziert: 10.11.2023 um 11:10 Uhr
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Aktualisiert: 14.11.2023 um 16:49 Uhr
30 Kindersitze testeten die TCS-Experten ...
Foto: Huger
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Raoul SchwinnenRedaktor Auto & Mobilität

Ärger für den bekannten Babyschalen-Hersteller Maxi-Cosi: Im aktuellen Kindersitz-Test des TCS und seiner Partnerverbände ADAC und ÖAMTC fallen gleich zwei seiner Modelle durch. Die Prüfer nahmen insgesamt 30 Kindersitz-Modelle aller Grössen anhand der Kriterien Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt unter die Lupe.

Grund fürs negative Testurteil der Modelle Maxi-Cosi Pebble 360 Pro + FamilyFix 360 Pro und Maxi-Cosi Pebble 360 Pro sind deren Bezugsstoffe. Die Experten wiesen in den Babyschalen-Überzügen Naphthalin nach, das unter Verdacht steht, krebserregend zu wirken. Aus diesem Grund erhielten die beiden Babyschalen das Prädikat «nicht empfehlenswert».

Sonst hagelte es aber beim zweiten Kindersitz-Test dieses Jahres gute Noten: 21 der getesteten 30 Sitze wurden von den Testern als «sehr empfehlenswert» taxiert, sieben weitere Modelle erhielten ein «empfehlenswert». Diese 28 Kindersitze übertreffen die gesetzlichen Vorschriften zum Teil deutlich, die höheren Anforderungen des Verbraucherschutzes wurden bei ihrer Entwicklung berücksichtigt.

Neue Funktionen

Technisch fällt bei fünf getesteten Isofix-Stationen für Babyschalen auf, dass sie neu über eine integrierte Drehplattform verfügen. Auf solchen Stationen können neben den Babyschalen jeweils auch passende Sitzschalen für Kleinkinder montiert werden. Die Drehfunktion erleichtert das Hineinheben und Anschnallen der Babys und ermöglicht es, grössere Kinder auch in Fahrtrichtung zu sichern.

Diese neue, im Alltag praktische Drehfunktion birgt aber auch die Gefahr, dass Eltern bereits die Babyschale in Fahrtrichtung montieren und so ihren ganz kleinen Nachwuchs bei einem Unfall einem hohen Verletzungsrisiko aussetzen. Während Chicco bei seinem Modell Kory Plus Air i-Sitz + Full 360 i-Size Base es verunmöglicht, die Schale falschherum zu drehen, verfügt das Modell Apramo Modül One + Modül Hub-Fix Base über keine solche Sicherheitsvorkehrung.

Sechs der getesteten Babyschalen weisen zudem eine neue integrierte Winkelverstellung auf. Bei den mit dem Fahrzeuggurt befestigten Britax Römer Baby-Safe 5Z2, Cybex Cloud T + Base T und den zwei eingangs erwähnten, nicht zu empfehlenden Maxi-Cosi-Modellen können Mütter und Väter im Auto den vollen Verstellbereich der Schalen nutzen. Noch überzeugender sind die Modelle Besafe iZi Go Modular X2 i-Size + iZi Modular i-Size Base und Besafe iZi Go Modular X2 i-Size, bei denen der Hersteller den Schalenwinkel so gewählt hat, dass das Baby entspannt darin liegt und der Sitz dennoch einen sehr guten Schutz beim Unfall bietet – ganz ohne Einstellmöglichkeit.

Vor dem Kauf ausprobieren

Den passenden Kindersitz finden ist aufgrund des grossen Angebots und der teils unübersichtlich langen Modellbezeichnungen nicht einfach. Am besten treffen junge Eltern eine Vorauswahl, indem sie zum Beispiel auf der TCS-Website die Kindersitz-Tests der letzten Jahre konsultieren. Filterfunktionen erleichtern dort auf dem Vergleichsportal die richtige Wahl.

Vorsicht, Ladenhüter!

Seit September 2023 dürfen Kindersitze mit der Zulassung UN Reg. 44 nicht mehr hergestellt, beziehungsweise in die EU importiert werden. Ein Abverkauf von Lagerware ist zwar noch bis und mit August 2024 erlaubt. Ein Verwendungsverbot von Kindersitzen mit der erwähnten Registrierung ist nicht geplant. Solche Sitze dürfen also weiterhin genutzt werden. Von einem Neu- oder Schnäppchenkauf raten Experten allerdings ab.

Seit September 2023 dürfen Kindersitze mit der Zulassung UN Reg. 44 nicht mehr hergestellt, beziehungsweise in die EU importiert werden. Ein Abverkauf von Lagerware ist zwar noch bis und mit August 2024 erlaubt. Ein Verwendungsverbot von Kindersitzen mit der erwähnten Registrierung ist nicht geplant. Solche Sitze dürfen also weiterhin genutzt werden. Von einem Neu- oder Schnäppchenkauf raten Experten allerdings ab.

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Die TCS-Experten raten zudem, beim Kauf das eigene Fahrzeug und das Kind zum Fachgeschäft mitzunehmen, um infrage kommende Modelle vor dem Kauf auszuprobieren. Generell gilt: Der Kindersitz muss sich möglichst stramm und standsicher im Auto einbauen lassen. Vor allem bei älteren Fahrzeugen können längere Gurtschlossbefestigungen dazu führen, dass sich manche Kindersitzmodelle nicht stabil anschnallen lassen.

Bei Sitzerhöhern mit Rückenlehne kann es vorkommen, dass sich der Fahrzeuggurt nicht mehr selbstständig aufrollt, wenn sich das Kind nach vorne beugt. In einem solchen Fall sollte man einen anderen Sitzerhöher wählen, bei dem die Position der Schultergurtführung besser zur Gurtgeometrie des Autos passt. Und: Zweigeteilte Kindersitze (Sitzschale und Isofix-Station) sind aufgrund des geringeren Gewichts und kleinerer Abmessungen oft leichter zu montieren als einteilige Produkte.

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