Darum gehts
- Alfa Romeo pausiert Modelleinführungen bis 2027 wegen Stellantis' Strategiewechsel
- Zukünftige Modelle als Hybride statt reine Elektroautos geplant
- CEO Santo Ficili: «Alfa Romeo steht nicht zum Verkauf»
Die legendäre Marke Alfa Romeo hat viel von ihrem Glanz verloren. Nun folgt die nächste Hiobsbotschaft für alle Fans: Weil der Mutterkonzern Stellantis sich von seinen Elektrozielen verabschiedet, gibt es bis Ende 2027 keine neuen Modelle mehr.
Bis dann verlängert die Firma die Bestellbarkeit der bisherigen Versionen der Limousine Giulia und des SUV Stelvio, wie Stellantis in einer Mitteilung vom letzten Freitag schrieb. Die neuen Versionen befänden sich derzeit in der Entwicklungs- und Hybridisierungsphase. «Ein konkreter Termin für die Markteinführung steht noch nicht fest.»
Dazu muss man wissen: Ausser den beiden genannten Modellen hat Alfa Romeo aktuell nur den kleineren SUV Tonale und den Junior, der als Stromer und Verbrenner erhältlich ist, im Angebot. «Weitere neue Modelle befinden sich in Planung», heisst es in der Mitteilung bloss vage.
Abkehr von Tavares' Elektrozielen
Hintergrund für den Marschhalt beim Turiner Traditionshersteller: Die zukünftigen Modelle sollen nicht nur als Stromer erhältlich sein. Ursprünglich wollte Alfa Romeo ab 2025 nur noch reine Elektroautos einführen und bis 2030 komplett auf Stromer umstellen, wie «Automotive News Europe» berichtete.
Doch nach dem plötzlichen Abgang des ehemaligen Stellantis-Chefs Carlos Tavares (67) schmiss der Konzern diesen Plan über Bord. Der neue CEO Antonio Filosa (52) versucht das Ruder für den schwächelnden Autoriesen mit grossen Investitionen in neue Verbrennermodelle herumzureissen.
Für die zukünftigen Modelle Giulia und Stelvio bedeutet dies, dass sie als Hybride erhältlich sein werden. Dafür werde man die konzernweiten Stellantis-Plattformen nutzen, heisst es.
CEO dementiert Verkaufsgerüchte
Als kleines Zückerchen für die Liebhaber will Alfa Romeo nächstes Jahr die «Quadrifoglio»-Varianten zurückbringen. Das vierblättrige Kleeblatt zierte jeweils die Sportversionen der Alfa-Modelle. Genauere Angaben machte der Hersteller in der Mitteilung aber nicht.
Klar ist: Der Mutterkonzern Stellantis steckt in einer tiefen Krise. Im letzten Jahr brach der Gewinn des zweitgrössten europäischen Autobauers um 70 Prozent ein. Auch Alfa Romeo kämpfte mit Verlusten und Absatzproblemen, obwohl die Verkäufe in Europa dank dem Junior in diesem Jahr zulegten.
Zuletzt gab es sogar Gerüchte um einen möglichen Verkauf des 1910 gegründeten Herstellers. In der Mitteilung vom Freitag stellt CEO Santo Ficili aber klar: «Alfa Romeo steht nicht zum Verkauf». Bleibt zu hoffen, dass der jüngste Neustart nicht zu spät kommt.