Darum gehts
- Lamborghini präsentiert mit dem Fenomeno das schnellste und stärkste Modell der Italiener aller Zeiten
- Kombination aus V12-Sauger und drei Elektromotoren sorgt für maximale Leistung
- Die Leistungsdaten sind eindrucksvoll: 1080 PS, 0–100 km/h in 2,4 Sekunden, Spitzen von über 350 km/h
Für Lamborghini ist der Luxusevent «The Quail» in Kalifornien (USA) das Highlight des Jahres. Die wichtigsten Neuheiten des Sportwagenherstellers aus Sant' Agata (I) werden traditionell hier, beim Höhepunkt der Monterey Car Week, enthüllt. Auch dieses Jahr erblickte eine Neuheit das Licht der Welt: der Lamborghini Fenomeno.
Gerade einmal sieben Minuten hat jede Marke Zeit, um sich auf dem Luxusevent dem bestens betuchten Publikum zu präsentieren. Da bekommt selbst Lamborghini-CEO Stephan Winkelmann (60) keine Ausnahme vom Veranstalter, obschon die Norditaliener alljährlich bei der Nobelveranstaltung mit spektakulären Neuheiten auftrumpfen. Das dunkle Tuch wird gezogen und der auf der weissen Bühne kauernde Lamborghini Fenomeno in seinem grellen Gelb bekommt den erwarteten Applaus. Die Kosten jedes maximal individualisierten Fenomeno: über drei Millionen Euro.
Schneller und stärker als je zuvor
Der Supersportwagen ist der schnellste und stärkste jemals kreierte Lamborghini. Möglich machts die Kombination aus bis maximal 9500 Touren hochdrehendem 6,5-Liter-V12-Sauger plus drei Elektromotoren. Zusammen liefert das Antriebsquartett 1080 PS (794 kW) und 725 Nm Drehmoment! In gerade einmal 2,4 Sekunden erreicht der Allrad-Bolide damit Tempo 100 und über 350 km/h Spitze. Wie alle Lambos ist der Fenomeno nach einem erfolgreichen spanischen Kampfstier benannt.
Während das Saugtriebwerk die 355 mm breiten Hinterräder antreibt, versorgen zwei 150 PS (110 kW) starke Elektromotoren die Vorderachse mit Energie. Der dritte E-Motor bringt je nach gewähltem Fahrmodus zusätzliches Drehmoment an die Hinterräder. Die drei Stromeraggregate liefern zusammen maximal 245 PS für den höchst dynamischen Vortrieb im Grenzbereich – entweder lautlos oder von einem brachialen V12-Brüllen untermalt.
Doch nicht nur technisch hat sich beim Fenomeno mehr als bei allen Vorgängern getan. Auch optisch geht der 5,01 Meter lange Powerhybride seinen ganz eigenen Weg. «Mit dem Fenomeno öffnen wir ein weiteres Mal eine ganz neue Seite unserer einzigartigen und stets zukunftsorientierten Design- und Formensprache. Sie folgt dabei konsequent unseren authentischen und extrem wiedererkennbaren Designprinzipien basierend auf dem ersten Countach LP500», erläutert Chefdesigner Mitja Borkert (51).
Fenomeno bereits ausverkauft
Der neue Supersportwagen ist das mittlerweile neunte Modell der sogenannten «Few-off-Serie» mit maximaler Exklusivität. «Als wir 2007 den Lamborghini Reventón vorstellten, war es unser Ziel, einen wirklich herausragenden Supersportwagen zu schaffen, der den ultimativen Ausdruck dessen verkörpert, wofür Lamborghini steht», erläutert CEO Stephan Winkelmann (60). «Alle 29 Fahrzeuge, die wir bauen werden, sind bereits verkauft.» Auch der Lamborghini Revuelto, auf dem der Fenomeno technisch basiert, ist bis Ende 2027 ausverkauft.
Seit dem Amtsantritt des Deutschen 2005 ist es mit dem wirtschaftlichen Auf und Ab der italienische Traumschmiede vorbei. Die Mitarbeiterzahl hat sich verfünffacht, die Produktion der Supersportwagen gar versiebenfacht. Und ein Ende des Erfolgs dürfte so schnell nicht vorbei sein, wie der neueste Auftritt in Kalifornien eindrucksvoll gezeigt hat.