VWs Elektrozwerg für 2025
So fährt sich der ID.Life

Das Konzeptfahrzeug ID.Life ist mehr als nur eine Fingerübung der VW-Designabteilung. Es ist ein realistischer Ausblick auf VWs kleinen E-Stromer, der 2025 auf den Markt kommen wird. Wir machten eine erste Probefahrt.
Publiziert: 01.10.2021 um 16:47 Uhr
Das Konzeptfahrzeug ID.Life ist mehr als nur eine Fingerübung der VW-Designabteilung.
Foto: ZVG.
1/12
Wolfgang Gomoll

Bei VWs Elektroflotte fehlt nach dem Aus des E-Up ein Kleinstwagen. Gerade für die urbane Mobilität wäre ein solcher Stromer wichtig. Trotzdem dauert es noch bis 2025, ehe VW diese Lücke schliessen wird. «Der ID.Life ist unsere Vision der urbanen vollelektrischen Mobilität der nächsten Generation. Die Studie gibt einen ersten Ausblick auf einen Stromer im Kleinwagensegment in der Preisklasse von rund 20'000 Euro, den wir 2025 lancieren werden», erklärt VW-Markenchef Ralf Brandstätter.

Das vor drei Wochen erstmals auf der IAA Mobility in München gezeigte Konzeptauto wirkt noch ziemlich verspielt – mit effektheischendem LED-Lichtgrill, Motorhaube aus Stoff, die sich per Reissverschluss öffnen lässt, und abnehmbarem Stoff-Targadach. Auch der Innenraum mit Holz-Armaturenbrett und Touchflächen im Lenkrad ist wohl nur Spielerei. Doch die Raumökonomie dürfte schon realer sein. Hinten finden jedenfalls selbst grossgewachsene Menschen erstaunlich bequem Platz.

400 Kilometer Reichweite

Die Abmessungen des VW ID.Life (L/B/H = 4,09/1,85/1,60 m) und die kurzen Überhänge machen ziemlich deutlich, wohin die Reise beim Stadtfloh geht. «Mit der Plattform sind wir schon sehr nah an der Serie», verrät Dzemal Sjenar, verantwortlich für Konzeptautos und Studien bei VW. Das heisst, der E-Zwerg wird Vorderradantrieb haben. Der Prototyp leistet stattliche 172 kW (234 PS) und spurtet in 6,9 Sekunden auf Tempo 100. Im Unterboden befindet sich ein 57-kWh-Akku, der dem Cityfloh eine Reichweite von rund 400 Kilometern ermöglicht.

So weit alles klar. Nun setzen wir uns ans Lenkrad, das uns mit seiner Optik stark an die Formel 1 erinnert. Anfahren geht schon mal ganz entspannt. Ein kurzes Antippen des Gaspedals führt Elektromobil-typisch sofort zu einer Reaktion in Form einer kurzen Beschleunigung. Schneller als 40 km/h dürfen wir mit dem teuren Konzeptauto nicht fahren. Trotzdem sind wir vom Fahrwerk beeindruckt, wie gut es das Gehopse über die schlechte, steinübersäte Strecke wegsteckt. Da hilft wohl auch der vergleichsweise lange Federweg. Denn der ID.Life ist im Prinzip ein Crossover, dessen höhere Bodenfreiheit durch die Batterie zwar etwas kaschiert wird, aber immer noch 19 Zentimeter beträgt.

Dürfte 2025 als VW ID.2 kommen

Der VW ID.Life fühlt sich absolut nicht wie andere Studien an, die wir häufig wie ein Sack voll roher Eier um die Strecke tragen müssen. Vielmehr wirkt der kleine E-VW beim Fahren dank seines enorm engen Wendekreis und der MacPherson-Doppelquerlenker-Vorderachse schon ziemlich serienreif – obwohl es noch bis 2025 dauert, ehe er dann wohl als kleinster Bruder der grösseren ID.3, ID.4, ID.5 und ID.6 als VW ID.2 in Serienproduktion gehen wird.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?