Darum gehts
- Mikromobilität gewinnt in der Schweiz an Bedeutung
- E-Bikes als Alternative zum Auto sind auch in ländlichen Gebieten beliebt
- 57 Prozent sehen E-Scooter kritisch, 76 Prozent fordern gekennzeichnete Abstellplätze
Die Mikromobilität hat in den letzten Jahren in der Schweiz stark an Bedeutung gewonnen. Dies zeigt eine neue Studie des Meinungsforschungsinstituts Sotomo im Auftrag des Versicherers Axa. Zu den Fahrzeugen der Mikromobilität zählen demnach alle Velos, E-Bikes, Lastenräder, Skateboards, E-Scooter, E-Mopeds und E-Leichtfahrzeuge. Laut der Kurzstudie bleibt das Velo mit 38 Prozent das beliebteste Mikrofahrzeug der Schweizer Bevölkerung. Doch auch das E-Bike gewinnt immer mehr an Beliebtheit und wird bereits von 28 Prozent der erwachsenen Schweizer Bevölkerung regelmässig genutzt. In Zukunft dürfte der Anteil noch weiter wachsen.
Grosses Potenzial für E-Bikes
Ein Ziel der Untersuchung war, das Potenzial der verschiedenen Mikromobilitätsformen herauszufinden. Die Ergebnisse zeigen, dass besonders E-Bikes als ernstzunehmende Alternative zum Auto wahrgenommen werden – sie erfreuen sich sowohl in der Stadt als auch auf dem Land grosser Beliebtheit. 50 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer können sich vorstellen, in den nächsten fünf Jahren regelmässig ein elektrisch unterstütztes Velo zu nutzen – unabhängig vom Wohnort. E-Bikes könnten also auch ausserhalb urbaner Zentren eine wichtige Rolle in der Mobilitätswende zu spielen.
Eine Mehrheit der Befragten kann sich vorstellen, künftig zumindest einen Teil der Autofahrten durch Mikromobilitätslösungen zu ersetzen. In städtischen Gebieten ist die Bereitschaft dazu erwartungsgemäss höher. Doch selbst in ländlichen Regionen zeigt sich mehr als die Hälfte der Bevölkerung offen, anstelle des Autos auf ein anderes Fortbewegungsmittel auszuweichen. Besonders jüngere Menschen sind dem E-Bike generell sehr positiv eingestellt.
E-Scooter in der Kritik
Deutlich kritischer sieht die Bevölkerung E-Scooter-Verleihsysteme. 57 Prozent der Befragten sind der Meinung, diese brächten der Gesellschaft mehr Nach- als Vorteile. Als besonders störend werden im Weg stehende oder achtlos abgestellte E-Scooter empfunden. Eine klare Mehrheit von 76 Prozent spricht sich deshalb für eine Pflicht aus, E-Scooter nur an gekennzeichneten Abstellplätzen parkieren zu dürfen.
Auch die Sicherheit von E-Scootern wird äusserst kritisch beurteilt. 84 Prozent der Befragten stufen die Nutzung im Strassenverkehr als unsicher ein (auch interessant: So kinderleicht können Jugendliche ihre E-Roller tunen). Diese Wahrnehmung zieht sich durch alle Alters- und Bevölkerungsgruppen. Trotz der wahrgenommenen Probleme zeigt sich die Bevölkerung bezüglich eines generellen Verbots von E-Scooter-Verleihsystemen gespalten. 41 Prozent würden ein Verbot befürworten, 46 Prozent sind dagegen. Die Mehrheit scheint stärkere Regulierungen wie Parkpflichten einem kompletten Verbot vorzuziehen.
Die Studie zeigt, dass die Schweizer Bevölkerung der Mikromobilität grundsätzlich offen gegenübersteht. Besonders E-Bikes werden als vielversprechende Alternative zum Auto wahrgenommen. Bei E-Scootern überwiegen hingegen die Bedenken bezüglich Sicherheit und Ordnung im öffentlichen Raum.