Österreich setzt beim Klimaschutz voll auf den Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr. Seit dem 26. Oktober – Österreichs Nationalfeiertag – gibts das neue Klimaticket: Wie beim GA können die Inhaber mit einem Ticket alle lokalen, regionalen und überregionalen ÖV-Linien nutzen – ganz gleich ob Busse, Strassenbahnen oder Zug.
Rekordverdächtig ist aber der Preis. Ein Jahr öffentlicher Verkehr in ganz Österreich kostet 1095 Euro, umgerechnet 1160 Franken – also drei Euro pro Tag. Zum Vergleich: Das Schweizer GA schlägt noch mit 3860 Franken zu Buche, die vergleichbare Bahncard 100 in Deutschland kostet 4027 Euro (4264 Franken). Für 110 Euro Aufpreis können vier Kinder von sechs bis 15 Jahren mit auf einem Ticket fahren; jüngere reisen kostenlos. Frühentschlossene konnten das Klimaticket schon ab 1. Oktober für ermässigte 949 Euro kaufen.
Wien als Pilotprojekt
Damit endet in Österreich eine fast zehnjährige Diskussion: Schon seit 2012 gibts solch ein Ticket für den Grossraum Wien. Sein Erfolg war überwältigend; bis 2019 waren 800'000 solcher Abos verkauft. Gleichzeitig verbannte Wien den Autoverkehr aus grossen Teilen der Innenstadt, erhöhte massiv die Parkgebühren und gab so den Stadtraum wieder den Fussgängern zurück. Vor allem die österreichischen Grünen forderten seit 2013 eine Ausweitung des Tarifmodells auf das ganze Land bei einer Verdreifachung des Preises. Und setzten sich jetzt in der Regierungskoalition mit der konservativen ÖVP durch. Erst kurz vor Start gelang es der grünen Umweltministerin Leonore Gewessler allerdings, die letzten drei (Wien, Niederösterreich und Burgenland) der neun Bundesländer auch noch ins Boot holen.
Bloss: Wie wird dieses Klimaticket zum Dumpingpreis finanziert? Indem Bund und Bundesländer die ÖV-Betreiber mit jährlich 240 Mio. Euro subventionieren. Gerade über den Preis-Anreiz hofft die Regierung auf viele Umsteiger, die künftig statt mit dem Auto mit dem ÖV zur Arbeit pendeln. Der Niederösterreichische Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund rechnet vor, dass Pendeln mit dem Klimaticket um bis 61 Prozent billiger werde. Gleichzeitig hofft die Regierung von Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP), mit der Reduzierung des Autoverkehrs die Klimaziele der EU zu erreichen. Dazu soll auch ein landesweit vereinheitlichter Taktfahrplan ab 2025 beitragen.
Wird das Auto- zum ÖV-Land?
Denn Österreich gilt als Autoland und hatte mit 2,65 Tonnen CO2 im Jahr 2019 die zweithöchsten Pro-Kopf-Emissionen in der EU – nur Luxemburger emittierten mehr. Der CO2-Ausstoss im Strassenverkehr stiegt zwischen 1990 und 2019 um 23,6 Prozent und damit dreimal stärker als im EU-Durchschnitt. Den Grund sehen Experten vor allem in der tiefen Diesel-Besteuerung und damit dem hohen Anteil des Dieselantriebs im Fahrzeugmix – der inzwischen aber deutlich sinkt.
Das Klimaticket scheint jetzt ein Erfolg zu werden: Am 28. Oktober waren bereist 100'000 Billetts verkauft.
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