Darum gehts
- Audi zeigt an der IAA eine mögliche, rein elektrische Neuauflage der Sportlerikone TT
- Concept C zeigt neue Designsprache mit vertikalem Kühlerelement und schmalen Lichteinheiten
- Studie besitzt 10,4-Zoll-Zentralbildschirm und Batteriepaket hinter der Fahrgastzelle
Die Idee einer Neuauflage der Sportwagen-Ikonen TT und R8 schlummert schon seit längerer Zeit in den Köpfen des Audi-Vorstands. Das Problem sind weder Design noch Technik, sondern die schwierige Marktlage. Denn mit den vergleichsweise kleinen Stückzahlen eines Sportcoupés oder Roadsters lässt sich heutzutage kaum mehr Geld verdienen. Gründe, weshalb sich Modelle wie BMW Z4, Mercedes SLK oder auch das Porsche-Doppelpack 718 Cayman und Boxster vom Markt verabschiedet haben.
Elektrischer Neustart
Audi wagt nunmehr den Neustart und zeigt mit dem Concept C noch vor der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in München (9. bis 12. September 2025) die Studie eines zweisitzigen Elektrosportlers, der sein Klappdach gekonnt öffnen kann und auf Knopfdruck vom Coupé zum Targa mutiert. Ein zukünftiges Modell, das Audi TT und R8 nach deren Produktionseinstellungen ersetzen könnte.
Technisch dürfte die Neuauflage des TT eng mit dem Porsche 718 verwandt sein, dessen Start die Stuttgarter vor einigen Monaten aufgrund der Pleite des Akkulieferanten Northvolt allerdings deutlich nach hinten verschoben haben. Vor Mitte 2027 dürfte das neue, rein elektrische Zwillingspärchen aus Cayman und Boxster wohl nicht bei den Porsche-Händlern stehen. Ebenso wie das vermeintliche Zuffenhausener Zwillingsmodell hat das Audi Concept C mit seinem ebenso puristischen wie kraftvollen Designauftritt ein grosses Problem: Wenn schon ein Sportcoupé oder gar Roadster, Targa oder Cabrio, wollen die Kunden aktuell kaum eine Elektroversion, sondern einen ebenso leistungsstarken wie emotionalen Verbrenner. Keine leichte Aufgabe für den kommenden TT-Nachfolger.
Puristisch statt nostalgisch
Doch das Concept C will mehr sein als der Ausblick auf die kommende TT-Generation. Er soll eine neue Designsprache der Ingolstädter einleiten. Diese besteht aus einem vertikalen, steil stehenden Kühlerelement und schmalen Lichteinheiten, die sich auch in künftigen Limousinen, Kombis und Crossovern wiederfinden sollen. Der puristische Auftritt aussen findet seine Fortsetzung im Innenraum: Anstatt nostalgische Anklänge wie rotbraune Mokassin-Ledersitze aufzugreifen, begnügen sich die Ingolstädter mit nüchternen Sitzschalen, die an Polestar- oder Volvo-Modelle erinnern.
Zudem dürften in Zeiten der Digitalisierung auch feste Bildschirme im Innern gesetzt sein. Der ausfahrbare 10,4-Zoll-Zentralbildschirm der Studie wird wohl eine Designspielerei der Ingolstädter Kreativabteilung bleiben. Die betont flache Sitzposition ermöglicht dabei ein Batteriepaket, das sich nicht im Unterboden, sondern insbesondere hinter der Fahrgastzelle befindet. Das bringt echte Roadster- und Sportwagengene, könnte in der Realität wie bei der Studie jedoch einen offenen Rücken verhindern. Wie das die Audi-Designer letztlich lösen, bleibt abzuwarten. Wichtiger wäre, dass es eine der vielen Audi-Konzeptstudien endlich auch in die Serie schafft.